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27.02.2016

Listening to: Anne Boleyn. The young queen to be

Ich verspreche, dass die neu ausgebrochene Welle von Tudor Biograohien demnächst auch wieder abebben wird! ;-)
Aber das Schöne -  und vielleicht gleichzeit nervige für Andere - an so einem Hörbuch Abo, ist ja die Tatsache, dass wenn man sich schon mal an einem Thema festgebissen hat, man sich dort einen ganzen Merkzettel mit einschlägigen Versuchen vollladen kann, der dann nach und nach abgearbeitet werden will. Außerdem habe ich momentan wenig Gedult mit neuer Fiktion, also muss das geneigte Sachbuch meine Hörwolke füllen...

Aber zur Sache, nämlich The Young Queen To Be (Autor: Josephine Wilkinson Gesprochen von: Debra Burton) ein Buch, das zunächst mal den Preis für den Most Misleading Title verdient hat (dazu gleich).

Zunächst einmal sei erwähnt, dass es auch unhilfreiche "Klappentexte" gibt, denn der bei audible findbare, bringt uns jetzt kaum weiter, oder geht das nur mir so?
Anne Boleyn is perhaps the most engaging of Henry VIII's Queens. For her he would divorce his wife of some 20 years standing, he would take on the might of the Roman Church and the Holy Roman Empire; he would even alienate his own people in order to win her favour and, eventually, her hand.
Was uns dann aber wieder erfreuen kann: Es gibt ein Vorwort der Autorin, in der sie uns ihre Herangehensweise erklärt (wohoo!), nämlich die Geschichte von Anne Boleyn anhand der Männer zu erzählen, mit denen sie angeblich/tatsächlich eine Beziehung hatte (ähh huh?).
Das an sich mag ja ein valider Ansatz sein - Frauengeschichte grade im Mittelalter & frühen Frühen Neuzeit ist oft darauf zurückgeworfen, weil es einfach keine authentischen Quellen gibt, die sich mit dem "weiblichen Standtpunkt" beschäftigen - aber in Kombination mit der Überschrift muss man da doch erstmal inne halten, oder?

Ich kann mich von nicht-erfüllten Erwartungen ganz gut frei machen und was das Buch erzählen will, erzählt es gut und meiner Meinung nach auch bemüht ausgewogen - aber für dieses "Huh?" muss ich dann doch mal einen Punkt abziehen - zu gutem Schreiben gehört ja wohl irgendwie auch, dass man seinen Titel irgendwie seinem Inhalt entsprechend wählt, no?
Ich kann jetzt natürlich nicht abschätzen, ob das wirklich ein Fehler der Autorin ist, oder ob da mal wieder irgendwer anderes dran rumgepfuscht hat, aber es geht ja auch darum das Endergebnis zu bewerten.

Und das muss nun mal leider sein: Ein nicht uninteressantes Buch mit einem konsequent verfolgten Ansatz (ob man den jetzt gut finden muss, steht ja auf einem anderen Blatt;-), das mir aber noch mehr Spaß gemacht hätte, hätte ich nicht soviel Zeit verwenden müssen meine falsch-geweckten Vorerwartungen wieder abzustellen...
4 von 5 Perlenketten sind da denke ich angemessen!;-)

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