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25.07.2015

How To: Maxi-Sommerkleid in 4 Nähten

Es begab sich irgendwann letztes Jahr, dass ich durch einen Fehler im Buchungssystem zwei Meter echt häßlichen blau-weiß Blümchen-Stoff geschickt bekam, statt der Lieferung, die ich eigentlich wollte. Das war schnell reklamiert und der Händler hat dann den richtigen Stoff geschickt, aber nach 3 Emails mit der Frage "Hallo Leute, wollt ihr denn die falsche Lieferung nicht zurück?", auf die ich keine Antwort bekam, lag dann dieses Stoffpaket dann bei mir im Schrank und sammelte Staub an.

Dann musste ich vor 2 Wochen mal eine Maschine mit schwarzer Waschmaschinenfarbe machen (einige Tops & Hosen brauchen das alle paar Jahre mal gegen das Ergrauen) und habe den Stoff einfach mit reingeschmissen nach dem Motto "Schlimmer kanns danach nicht aussehen" - und siehe da, schon haben wir 2m einwandfreien Uni-Schwarz Stoff und Uni-Schwarz kann man immer mal brauchen.;-)

Ich habe mir dazu diese Anleitung aus dem Netz gesucht, denn ich wollte schon lange mal ein Maxi-Sommerkleid, für die wirklich heißen Tage, an denen man außer Unterwäsche und Zelt wirklich nichts anziehen will, aber von der Stange kaufen kann man bei meinen seltsamen Körpermaßen eigentlich vergessen. Außerdem fand ich den Wasserfall-Ausschnitt toll! :-)

Das Ganze ist auch relativ leicht zu machen, nach einer Technik, die ich sehr empfehlen kann: Schnittmuster aus Dingen, die dir schon passen. Habe ich noch ein anderes Projekt zu auf Halde, dazu dann irgendwann mal mehr.

Schritt 1: Zuschneiden
Also man nehme je eine Stoffbahn für Vorder- und Rückenteil und lege ein T-Shirt an, das einem gut passt. Ich habe für das Rückenteil einen V-Ausschnitt haben wollen, das ist aber optional - ich fand nur das passt gut zu dem Wasserfall vorne, ein bißchen dramatischer Hinkuker quasi.
Für den Wasserfall-Ausschnitt einfach einen Streifen Stoff "überstehen" lassen - kann man als Foto in der Anleitung sehen - und dann fällt das beim Zusammennähen der Schultern automatisch nach vorne. Genial, werde ich auf jeden Fall nochmal für ein Top machen!
Von der Hüfte lege man dann einfach eine diagonale Linie zur unteren Kante des Stoffs (man kann vorher abmessen wie lang der für die Strecke Schulter-Knöchel sein muss, aber ich hab das erst nachträglich abgeschnitten) - schon fertig.

Schritt 2: Zusammennähen
Was soll man sagen? Man hat 2 Teile, die an Schultern und Seiten zusammen müssen und dann muss man noch Ärmel, Hals und Saum umnähen. Schneller geht's fast nicht.
Schritt 3: Aber vorsicht!
Ich musste beim ersten Anprobieren leider feststellen, dass diese Art von Schnittmuster nur für Frauen geeignet ist, die weniger mit Hüften und Arsch gesegnet sind, als ich, daher musste ich an den Seiten noch 2 Dreiecke von den Achseln bis zum Boden einsetzen, was ein paar unschöne, krumme Auslassnähte ergeben hat.
Zum Glück hatte ich grade die Idee gehabt, mir meine eigenen Blümchen-Aufnäher zu häkeln (ich habe ja gesagt, sie kommen wieder;-), also waren die krummen Nähte auch schnell verdeckt, aber ich dachte ich sage das trotzdem mal, damit sich Einige beim Nachmachen die Doppelarbeit von Wieder-Auftrennen und Wieder-Zunähen sparen können.
Vorher messen hätte geholfen, aber wer vorher zu faul ist, hat hinterher die doppelte Arbeit, so ist das leider....;-)


Ich bin trotzdem mit dem Ergebnis sehr zufrieden (auf dem Foto sieht man die Blümchen leider nicht, die sind nur seitlich auf die Auslassnaht aufgenäht, einmal ganz rum war mir zu Hippieesk;-) und kann das Nachmachen nur empfehlen!

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