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25.03.2015

Mr G. & Positiv Denken II (Wochengedanke VI)

Disclaimer: Diese Annekdötchen sind kurz zusammengebastelt und sollen/können keine erschöpfende Darstellung von irgendwas sein! Anregungen, Kritik und eigene Erfahrungen gerne in die Kommentare.

Letzte Woche wollte ich eigentlich was über Dinge in Büchern erzählen, aber so im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich was zum Positiv Denken erzählt habe. Das an sich ist ja aber eigentlich nicht verkehrt, denn auch wenn viele Menschen so eine reflexartige "Och nö, das ist mir zu Liebe-Licht-Weichgespült" Reaktion zeigen, wenn irgendwo der Ausdruck Positiv Denken auftaucht, ist es einfach eine Tatsache, dass unsere Realität in unserem Kopf entsteht.
Die Sache mit dem Positiven Denken ist also irgendwie nicht, dass uns, wenn wir das versuchen keine ärgerlichen, nervenden, beängstigenden Dinge mehr passieren, sondern die Forschung legt nahe, dass wir unser Gehirn dazu umpohlen können das Ganze nicht so schwarz zu sehen und dann kommt es uns weniger schlimm vor. Meine Realität entsteht in meinem Hirn und es ist doch eine gute Nachricht, dass ich darauf ein wenig Einfluss nehmen kann, oder?;-)

Wenn es mir also so vorkommt, als würden mir irgendwie keine grantigen Kassiererinnen mehr begegnen, dann mag das damit zu tun haben, dass es mir weniger auffällt, weil ich mich jetzt ein paar Wochen darin trainiert habe mir und anderen gegenüber nachsichtiger zu sein - falls es interessiert, der Anstoß dazu kam von Mr. Neil:
Be kind to yourself in the year ahead. 

Remember to forgive yourself, and to forgive others. It's too easy to be outraged these days, so much harder to change things, to reach out, to understand.
Ich halte nicht viel von guten Vorsätzen, aber ich verbuche das mal eher unter guter Rat fürs Leben und habe mir daher eine neue "Stimme" überlegt, die ich gerne meinem Zensor entgegensetze. Ich nenne sie "Mr. G." (warum nur?;-) und sie hat die Aufgabe mir in regelmäßigen Abständen  und einer angenehmen Tonlage zu sagen: Relax! Stop worrying! Be Happy! Love! Enjoy!
Ich glaube daran, dass es hilft mit seinen kleinen Spleens zu spielen - einer von meinen ist die Tendenz meinen inneren Antrieben Stimmen zu geben. Und während mein kleiner Zensor zuverlässig dafür sorgt, dass ich Zeit mit produktiven, gesunden Dingen verbringe, ist Mr. G. dafür da, dass nicht 100% meiner begrenzten Lebenszeit der produktiven Selbstoptimierung geopfert werden.

In der letzten Zeit sind viele talentierte Menschen gestorben - unter anderem Terry Pratchett, dazu schreibe ich dann vielleicht nochmal gesondert was - und wenn uns das eins zeigt, dann dass der Tod nicht arbeitslos wird, wenn wir nur alle brav unser Gemüse essen (ja, liebe EDEKA-Werbung, ich sehe in deine Richtung^^) und dass die nächste Diagnose, oder der nächste Autounfall uns immer unvorbereitet treffen.
Bei aller wertvollen Arbeit an unserem Vermächtnis und der Rücksichtnahme auf unser Zukünftiges Ich, ist es also nicht verkehrt auch ab und zu mal einfach loszulassen - und sei es nur, damit unser Zuküntiges Ich uns nicht irgendwann in den Hintern beißt, weil wir das Leben nicht mehr genossen haben, als noch Zeit dazu war.
Und wenn man zu sich selbst ein bißchen weniger streng ist und sich ein bißchen mehr Verständnis entgegenbringt, fällt das auch nach außen leichter - zumindest ist das bei mir so, ich empfehle es mal drauf ankommen zu lassen?

Und guess what? Wenn man sich überlegt, was für ein ätzender Job Kassiererin bestimmt manchmal ist, fällt ein nettes Lächeln und ein "nur die Ruhe, wir sind nicht auf der Flucht!" gleich viel leichter. ;-)

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