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15.11.2013

The Swan Thieves

Ich bin sicherlich meist der Erste es zuzugeben: Ich und Kunst sind meistens nicht besonders lange zusammen glücklicht...
Sicherlich macht Farben manschen Spaß und mit der richtigen Begleitung kann ich mich auch zu einem Museumsbesuch hinreißen lassen, aber ich habe kein Problem damit zuzugeben, dass mir künstlerisches Talent und Verständnis völlig abgeht - ich kann vieles Andere, aber das wird dieses Leben nix mehr!;-)

Als ich also den Klappentext von Elisabeth Kostovas The Swan Thieves zu lesen bekam, war ich zuerst mal skeptisch:
Psychiatrist Andrew Marlowe has a perfectly ordered life - solitary, perhaps, but full of devotion to his profession and the painting hobby he loves. This order is destroyed when renowned painter Robert Oliver attacks a canvas in the National Gallery of Art and becomes his patient. Desperate to understand the secret that torments this genius, Marlowe embarks on a journey that leads him into the lives of the women closest to Oliver and a tragedy at the heart of French Impressionism.
Ganz viel emotionale Studie von Kunst und Künstlern? Au weiah...

Aber ich mochte, wie man sich vielleicht erinnert, die Dracula Fan-Fiction aus derselben Feder doch sehr gerne, also wollte ich "dem Neuen" mal eine Chance geben.
Kurzfazit? Hat sich gelohnt, aber Darcula ist es nicht (da ging es ja auch um Bibliotheken und Historiker, der musste mir ja besser gefallen;-).



Trotzdem mochte ich das Buch im Großen und Ganzen, auch wenn man sich damit abfinden muss, dass hier außer ganz viel Einsicht in "kreatives Arbeiten" und die Psychologie der Protagnoisten nicht viel passiert. Ich glaube die aktive Handlung lässt sich mit dem Klappentext schon fast erschöpfend behandeln.
Aber auch ohne viel von Kunst zu verstehen, konnte ich viel Verständnis für die Figuren aufbringen, wenn sie damit kämpfen in ihrem "normalen" Leben noch Zeit und Energie für ihre kreativen Leben zu finden und dass man sich in sowas auch schonmal verrennen kann...:-)

Was mir nicht so gefiel:
Die Autorin kann scheinbar nur Ich-Erzähler - das ist an sich nicht grundsätzlich ablehnenswert, aber nimmt dem ganzen Plot doch ein wenig die Dynamik. Zwar vermeidet sie die etwas absurden Erzählsituationen aus dem Historian (Wie mir mein Vater erzählte, wie er in den Briefen seines Mentors las, wie dessen Onkel im erzählte, was er in einem Buch gelesen hatte...;-) aber die Erzählweisen der einzelnen Figuren unterscheiden sich zu wenig und die Situationen "Warum ich das jetzt so erzählen muss" wirken oft ein wenig konstruiert, dass es mich wirklich wundert, warum man daran festgehalten hat.
Außerdem war mir der Haupterzähler mitunter ein wenig zu notgeil - sorry für dieses unfeine Wort, aber für einen Psychologen beschäftigt er sich meiner Meinung nach ein wenig zu viel mit seiner eigenen alternden Einsamkeit, nur um dann in ziemlich halbherzige Gewissensbisse auszubrechen, weil er eine Beziehung mit der Ex seines Patienten anfängt... Es mag ja von mir aus die große Liebe sein, aber Proffesional sieht anders aus!;-)

Bleiben wir also bei "Gute Idee, hätte ein wenig spannender und die Charaktere etwas abwechslungsreicher sein dürfen" und vergeben gut gemeinte 3,5 von 5 Farbpaletten. Für das nächste Buch sollte die Autorin aber mal eine andere Erzählperspektive entdecken - es gibt ein Leben nach dem Ich-Erzähler!!;-)

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