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22.02.2013

Acrylmalen der 2. Versuch

Ich sage es oft und vielleicht glaubt man mir nicht immer, aber es ist wirklich wahr: Es ist nicht nur so, dass ich zuviele Hobbies habe, nein, mein Background-Processing ist auch ständig damit beschäftigt sich neue Idee aus der freien Luft zu angeln und mich dann damit zu belästigen...

So kommt es manchmal, dass aus es aussehen mag, als hätte ich irgendwas angefangen und dann nie weitergeführt, während es eigentlich eher ein Fall von "soviel zu tun und so wenig Zeit" ist und es manchmal ziiiiiemlich lange dauern kann, bis sich eine Idee bis zu einem freien "Umsetzungs-Slot" durchgekämpft hat...
Also lange Rede, kurzer Sinn: I'm not erratic, I'm complicated!;-)

Ich gehe daher auch mal nicht davon aus, dass sich noch irgendwer an die Geschichte mit den Acrylfarben erinnert - ich hatte ja selber Schwierigkeiten den alten Blog-Artikel nochmal zu finden...;-)
Im Prinzip ging es darum mal Acryl-Malen auszuprobieren, weil die Farben an sich schon zu vearbeiten sind und weil sie halt grad so da waren - das sind die Aquarellfarben, Stifte usw. zwar eigentlich auch, aber damit hatte ich schon rumgematscht und Acryl war mal was Neues - außerdem fühlt sich malen auf Leinwand immer gleich so viel künstlerischer an, auch wenn man nur Blümchen malt!;-)

Das mit dem Blumen Malen war mir als Idee irgendwann vor Weihnachten gekommen - hatte sich aber den ganzen Bastel-Ideen unterzuordnen und musste auf den Urlaub warten - und zwar weil ich bei der Suche nach was ganze anderem zufällig auf dieses YouTube-Video gestoßen war:



Zuerst dachte ich mir mal: Ich will so einen Kalligraphie-Stift!
Zu diesem ersten Impuls stehe ich auch, denn das sieht schon sehr hübsch aus, aber danach kam mir irgendwie die Idee, dass man aus einer relativ "simplen" Form, wie so einer Blüte vielleicht auch in Acryl irgendwas machen könnte, dass zumindest besser aussieht als mein Zahnpasta-Turm...M. hatte ja schon erfolgreich bewiesen, dass das geht, also wollte ich da mal vorwitzig in ihre Fußstapfen treten!;-)





Schritt 1: Negative Verbesserung
Man mag mich brutal nennen, aber ich bin (in 8 von 10 Fällen) ein Freund von negativer Verbesserung. Also stand bei diesem 2. Testlauft erstmal das überpinseln des alten Bildes auf dem Plan - Meisterkünstler mussten das in alten Tagen bei großen Kunstwerken tun, weil sie keine Leinwände mehr hatten, ich hatte noch Leinwände, aber auch kein großes Kunstwerk zum überpinseln, also was soll's!
Da hell mit dunkel überdecken dabei natürlich immer am besten funktioniert, habe ich mich einfach dafzu entschieden, dem grau-blau mit dem bewährten Borstenpinsel noch ein wenig lila zuzuarbeiten - nicht unbedingt die traditionelle Farbgebung für Lilien, aber zum Glück versuchen wir uns ja an Kunst und nicht am nächsten Gartenkatalog!;-)

Schritt 2: Einen Plan haben...
Diesen Schritt habe ich bei Bild 1 übersprungen, was vielleicht erklärt, warum das Endergebnis so gar nicht aussah, wie die Idee in meinem Kopf...Also musste hier mal der Skizzenblock herhalten. Mit dem Vorbild aus dem Video ist das Zeichnen ja auch keine große Kunst, aber zumindest konnte ich so feststellen, dass mir die Aufteilung des Bildes besser gefällt, wenn die Blüte nicht ganz mittig ist, und die Blütenblätter ein wenig geschwungener als im Vorbild - für diese Erkenntnisse muss man einen Radiergummi einfach lieben!

Schritt 3: Grob-Zuschnitt
Ich hatte es glaube ich beim ersten Mal schon festgestellt: Was an Acrylfarben Spaß macht, ist das übereinander und ineinanderarbeiten von Farben!
Vorgezeichnet habe ich meine Blüte also erstmal mit einem nassen Pinsel - das sieht man ganz gut und mit Bleistift vorzeichnen ist auf Leinwand eher schwierig...;-) - dann mit reinem schwarz, dann mit weiß-grau und dann nochmal mit lila, immer in unterschiedlichen Haar-Pinseldicken und ab und zu mit ein wenig Wasser vermischt.

Schritt 4: Feinabstimmung
Bevor ich die letzten Details (Staubfäden & Punkte) zugefügt habe, hab' ich mir erstmal ein Mittagessen gegönnt, denn feine Linien mit dünnen Pinseln zeichnen, macht mich schon aggro, wenn ich nicht grade Hunger habe!;-) Hier ist eigentlich hauptsächlich dunkel-lila und weiß mit hömeopathischen Dosen lila zum Einsatz gekommen, weil mir schwarz für diese Feinheiten zu krass war - mein leicht angespanntes Verhältnis zu Acryl-Schwarz hält leider immer noch an, ich glaube ich werde bald eine neue Tube weiß brauchen...

Schritt 5: So tun als ob...
Und zum Schluss noch ein Geständnis, weil wir ja unter uns sind - auch wenn man es auf den Fotos ganz gut erkennt, ich habe tatsächlich erst ganz zum Schluss gemerkt, dass an einigen Stellen die Leinwand doch noch sehr prominent durch die Hintergrundfarbe durchschien - eine Erkenntnis, die glücklicherweise zusammenfiel mit der Bemerkung, dass das Dunkellila, dass ich für die Staubfäden gemischt hatte, eigentlich viel zu hübsch zum wegschütten ist.
So kommen wir also zu dem netten Farbverlauf unten rechts und tun jetzt einfach mal so, als wäre das von Anfang an geplant gewesen!;-)

Mit dem Ergebnis bin ich zumindest definitiv zufriedener als beim ersten Mal! Ich denke eine weitere Runde negative Verbesserung wird es hier nicht geben - nun muss ich nur noch jemanden finden, dem ich damit eine Freude machen kann, denn lila passt bei uns nur in die Küche und da würde ich Leinwände nur sehr ungern aufhängen!;-)

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