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08.05.2012

Der eine Turm...Oder: Acrylfarben Versuch 1

Umzüge sind für Vieles eine gute Gelegenheit - Ausmisten zum Beispiel, Aufräumen, alte Möbel wieder aufpolieren, oder auch einfach Dinge wiederfinden, die man schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat! 

So in der Art bin ich beim Einpacken auch wieder auf meinen Malkoffer gestoßen und habe festgestellt, dass ich immer noch mehrere Leinwände und tubenweise Acrylfarbe so rumliegen hatte, seit ich die in einem Anfall von kurzlebiger Begeisterung mal gekauft und dann irgendwie nie benutzt habe - teilweise weil ich nicht genau wusste was man mit Acrylfarbe anfängt, teilweise aber auch sicher aus Faulheit!;)

Meine Schwiegermutter ist selbst auch vor Kurzem umgezogen und mistet daher immer noch aus, wobei unter Anderem auch ein Buch über Acrylmalerei abfiel...was läge also näher als diese beiden Koinzidenzen zu verbinden?
Ich will mich nicht wirklich über die Qualität der Lektüre äußern, denn ehrlichgesagt wirklich viel gelesen habe ich davon nicht...;) Auch wenn mir mein Origami-Buch ganz gut gefiel - was Farbe panschen oder Stoff tackern angeht, war ich immer irgendwie der Meinung Probieren geht über Studieren. Also habe ich mir nur ein paar basic facts geben und alles andere mal auf mich zukommen lassen!:)

Beobachtung 1: Die schwarze Acryl-Pest
Mein Buch, sowie andere Praxistipps von Anwendern hatten mich schon vorgewarnt, dass man mit Acryl nicht malt, wie mit Öl- oder Wandfarbe (macht immer noch am meisten Spaß auf Leinwand!;), die man in Schichten anlegen und immer wieder überdecken kann.
Zuerst mal einen "Hintergrund" anlegen und danach Vordergrund auftragen funktioniert hier also nur bedingt, nämlich von hell nach dunkel. Um das mal zu testen habe ich mir also erstmal einen Farbverlauf Hintergrund überlegt - Blau bot sich an, Wassermuster sind einfach naheliegend.;)
Während sich die Farbe an sich aber mit den verschiedenen Borstenpinseln gut verarbeiten lässt, muss man ungeheuer aufpassen, was die Dosierung von Schwarz angeht - manchmal hätte ich mir eine homöopathische Dosis gewünscht.^^ Mehr als eine kleine Pinselspitze voll Schwarz mischt...Schwarz. Oder Schwarz-irgendwas, aber bestimmt nicht Dunkelblau, oder gar Hellgrau. Sobald man das aber einmal raus hat, kann man ja damit arbeiten!;)

Beobachtung 2: Je heller desto Matsch
Nachdem der Farbverlauf einen Tag lang getrocknet war - ob das Not tut weiß ich nicht, aber es wurde zu dunkel;) - wollte ich das besagte Schwarz dann mal "pur" zum Einsatz bringen, musste aber feststellen, dass pure schwarze Strichführung in "kaligraphiesker Aquarelltechnik" seine Vorzüge hat, dagegen sieht eine rein-schwarze Linie auf Leinwand irgendwie...falsch aus.
Interessanterweise durfte ich aber so feststellen, dass eine dunklere mit einer helleren Farbe zu übermalen schon doch irgendwie funktioniert - solange die helle Farbschicht wirklich dick ist und man die entstehenden "Mischungs-Schlieren" attraktiv steuern kann.;)


Beobachtung 3: Von groß nach klein
An Tag 3 wollte ich dann den komischen Leuchtturm, den ich zuerst wirklich für eine gute Idee hielt, noch ein wenig "verstärken" und einen Lichteffekt erzeugen - das hat mal so überhaupt nicht funktioniert, das subtile Spiel von Licht auf Wassertropfen muss ich wohl Menschen überlassen, die tatsächlich irgendwie Talent haben;).
Aber auch hier konnte ich zumindest technisch eine interessante Beobachtung mitnehmen: Mit großen Pinseln und kleinen Pinseln variieren ergibt einen netten "Einarbeitungseffekt" der Farben - siehe vorher (links) und nacher (rechts). Wie Scheinwerferlicht sieht das zwar immer noch nicht aus, aber die Technik ließ sich hervorragend für die Feinarbeit an Wolken und Gischt übernehmen.

Konsequenterweise sind das auch die Teile mit denen ich besonders zufrieden bin!;)

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass beim "Ineinanderarbeiten" der Farben auch Wasser einigermaßen hilfreich war, aber diese Technik wohl besser nur auf Leinwand angewendet werden sollte...man brauchte doch schon ziemlich viel Flüssigkeit, das würde ich nicht auf normalem Papier empfehlen...

Fazit: Na! Ja!
Wie gesagt, mit einigen Effekten von Experiment 1 bin ich schon ziemlich zufrieden, aber der Turm funktioniert einfach nicht...sieht eher aus, wie eine große Zahnpastatube!;)


Zwei Leinwände habe ich noch übrig - momentan fehlen mir dazu so ein wenig die Ideen, auch wenn ich es einigermaßen spannend fände ein komplett schwarz/weißes Motiv auszuprobieren...und als Alternative vielleicht eins, bei dem nur die echten Farben gemischt werden, komplett ohne Zugabe von weiß oder Homöopathie-Schwarz...

Künstlerisch gesehen vielleicht nicht die aufregendsten Konzepte, aber ich bin ja auch noch in der "Farben-Matschen" Periode!;)

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