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27.08.2011

Trial and Error Learning

Ist euch schon mal aufgefallen, dass erwachsen sein nervt?
Nicht nur, dass man keine Zeit mehr hat, ständig über langweilige Dinge wie Geld, Arbeit, Gesundheit nachdenkt, nein, man baut auch noch mental ab...naja zumindest ein bißchen.;) Damit will ich nicht sagen, dass ich schon den geistigen Verfall kommen sehe, aber wenn ich mir anschaue wie schwer ich mich damit tue auch nur den kleinsten Fortschritt mit meinem Französisch Kurs zu machen, dann denke ich schon neidvoll daran zurück, wieviel Zeit man für sowas zu Schulzeiten noch hatte und wieviel leichter man sich Grammatik und Vokabeln zu den Zeiten noch merken konnte - und das ohne irgendwie motiviert zu sein.;)

Mit a) keine Zeit und b) wenig Auffassungsvermögen kommen also gleich 2 demotivierende Faktoren zusammen, die irgendwie überwunden werden wollen, wenn das mit dem Lernen über 25 noch was werden soll. Zugegeben könnte man sich das Leben etwas einfacher machen, wenn man mit einem Buch arbeiten würde, dass etwas weniger Stoff in jede einzelne Lektion packt - wir arbeiten mit French Demystified, einem Self-Study Course, der vor allem darauf aufbaut Parallelen von Englisch und Französisch aufzuzeigen und so zu verdeutlichen wieviel man eigentlich schon weiß, bevor man überhaupt mit Lernen angefangen hat.
Dieser Ansatz an sich ist durchaus interessant und verfolgenswert, sofern man denn gut genug Englisch spricht, denn in Englisch vor-denken klappt sehr viel besser als der Transfer Deutsch-Französisch - diese beiden Sprachen haben mal so fast gar nichts gemeinsam.;) Der Nachteil dieses Buches ist aber ganz klar, das Tempo, dass in jedem Kapitel vorgegeben wird - von einmal durcharbeiten kann man sich das jedenfalls nicht alles merken und wenn dann auch noch die Zeit fehlt das alles mehrmals durchzukauen...

Zusätzlich oder eher aufbauend auf dem "Keine Zeit" Problem kommt dann natürlich auch noch dazu, dass man sich in seiner knapp bemessenen Freizeit echt Schöneres vorstellen kann, als Stunden damit zu verbringen repetitive Grammatikübungen abzuarbeiten, oder Vokabeln zu pauken. Das war der Grund, warum ich mich irgendwann fragte wie ich es damals zu Oberstufenzeiten angefangen habe, mein Englisch zu verbessern: Mit Harry Potter und Pratchett lesen und hören nämlich.
Einen kleinen Vorstoß in dieser Richtung hatte ich sogar schonmal versucht - auf meinem iPod befindet sich seit geraumer Zeit das Hörbuch Harry Potter et la Chambre de Secrets, aber dieses Unterfangen war bisher von wenig Erfolg gekrönt. Zwar kann ich immer wieder rausfinden was gerade erzählt wird, weil ich die englischen Hörbücher rückwärts aufsagen kann, aber einzelne Worte und Wendungen unterscheiden, ist bei diesem "normalen" Lesetempo fast unmöglich - außer einem gewissen Gefühl für Sprachmelodie kommt bei dieser Übung also (noch) nicht viel rum.

Da ich zurecht befürchten musste, dass "richtige" Bücher lesen vielleicht auch noch etwas zu hoch sein könnte, habe ich also vor den Ferien einen weiteren Trial and Error Versuch gestartet: Lern-Krimis
Ja, richtig, hier geht es um Geschichten, die speziell für ein gewisses Lernziel konzipiert wurden - mein erster Versuch war Mord im Moulin Rouge eine Grammatik-Ausgabe auf dem Niveau A2 (Fortgeschrittene Anfänger im allgemeinen europäischen Referenzrahmen).
Zunächst mal: Ja, ich habe es tatsächlich im Urlaub gelesen, aber keine der angebotenen Übungen beim Lesen gemacht - so motiviert war ich dann doch nicht!;)
Zum anderen musste ich leider feststellen, dass a) mein Vokabular nur so grade eben für ein Verständnis von A2 Texten ausreicht - zumindest ohne dass ich ein Wörterbuch danebenlege, aber ständig irgendwas nachschlagen nervt auch irgendwie... - und b) Lern-Texte sind zwar marginal interessanter als Grammatikübungen, aber von Lesevergnügen kann hier noch nicht wirklich die Rede sein...

Ganz aufgeben will ich die Idee aber noch nicht - nicht zuletzt, weil mir bisher keine Bessere eingefallen ist;) - aber ich schätze bevor ich zu B1 übergehe (der Lern-Krimi dazu steht schon im Schrank - kaufen ist leichter als lesen;), muss ich das A2 nochmal durchlesen UND die Übungen machen - wenn sich denn die Zeit dafür findet *sfz*.

Bevor übrigens jemand fragt: Mit lauter Franzosen zusammenzuarbeiten hilft bei diesem Thema überhaupt nicht - Vokabular und Sprechgeschwindigkeit von Muttersprachlern im normalen Alltag sind noch viiiel zu hoch für mich und im normalen Arbeitsalltag hat auch keiner (ich am wenigsten) Zeit und Lust Besprechungen in Zeitlupen-Französisch abzuhalten, damit alle Anwesenden mitkommen, wenn man auch einfach Englisch reden kann und in 2Minuten fertig ist...
DAS ist also kein Versuch, der noch aussteht.;)

1 Kommentar:

  1. Die Kompakt Lernkrimis waren in der ersten Jahreshälfte meine primäre Quelle für Lesestoff :-) Aber ich muß sagen: Die Aufgaben fand ich wenig sinnvoll. Mal ne Übung zu dieser Zeitform, mal zu jener, dann werden Vokabellisten abgefragt... Wenn ich schon Übungen mache, dann lieber etwas systematischer (aber Übungen abtackern ist sicherlich nicht meine bevorzugte Lernaktivität).

    Wenn Du auch mal Französisch schreiben möchtest, kann ich Dir lang-8.com empfehlen.

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Vielen Dank!