Publikationen, Projekte, Persönliches

17.05.2024

The Amber Spyglass. Oder auch: Demokratische Religion?

Der kleine Kompletist in mir ist immer sehr glücklich, wenn wir Serien beenden, daher habe ich darauf geachtet nicht schon wieder zu vergessen, dass wir eigentlich grade die Dark Materials lesen - und es passte ja auch gut zum Gegentrend der Sachbuchpause.

Lasst uns also mal kurz über den letzten Teil sprechen: The Amber Spyglass geschrieben von Philip Pullman

“We're going to the land of the dead and we're going to come back.” Will and Lyra, whose fates are bound together by powers beyond their own worlds, have been violently separated. But they must find each other, for ahead of them lies the greatest war that has ever been – and a journey to a dark place from which no one has ever returned… 

13.05.2024

Das Signal. Oder auch: Meine Liste von Nicht-Problemen

Ich sah einen Beitrag im Frühstücksfernsehen, der mir berichtete, dass "der Deutsche Film" in der Krise steckt und dass aber die limited Series Das Signal noch gedreht wurde, vor Ausbruch besagter Krise und daher noch viele Dinge macht und "darf", die man jetzt nicht mehr findet.

Ich möchte den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen mal unkommentiert lassen, weil ich keine Ahnung von deutscher Film- und Fernsehlandschaft habe, außer der sporadischen Game- oder Kochshow konsumiere ich da wenig (und bin damit vielleicht Teil der Krise, keine Ahnung...). Nachdem man mir aber erzählt hatte, worum es in der Serie geht (Verschwörung mit Raumfahrt) und was die Dinge sind, die man heute nicht mehr so machen dürfe (Vorhersehbare Twists und Überlängen), war ich zumindest interessiert genug, um mir die 4 Folgen bei Netflix mal an einem Abend zu geben, als das deutsche Fernsehen nur den üblichen Schrott zu bieten hatte.

Schauen wir erstmal kurz den Trailer zusammen, damit wir auch wissen worum es geht - danach erzähle ich dann so un-rantig wie es mir möglich ist warum ich Vorhersehbarkeit und Überlängen für absolute Nicht-Probleme halte und dann noch was dazu, was ich stattdessen gerne besser gemacht gesehen hätte. Erwartungsmanagement ist also entsprechend zu justieren und falls ihr nicht zum exklusiven Club der Unspoilerbaren gehört (wir haben Kekse!;-), dann sei vielleicht noch erwähnt, dass meine Kritik sich hauptsächlich auf die letzte Folge bezieht, man also vermutlich zuerst die Serie kuken sollte. Ich kann das nur empfehlen!


 

Ich mag sci-fi, die tatsächliche Raumfahrttechnik enthält, das dürfte man inzwischen wissen und wenn es ein Symptom der Nicht-Krise ist, dass die Serie tatsächlich in überzeugend nach Weltraumstation (oder auch Wüste, DDR etc.) aussehenden Locations gedreht werden durfte, dann ist das schonmal ein großer Pluspunkt! Als Nicht-Konsument von deutschem Fernsehen kannte ich die Hauptdarsteller (wenn überhaupt...) auch eher aus den besagten Quiz- und Kochshows und kann trotzdem (oder grade deswegen...?) vermelden, dass ich das Casting durchaus gelungen fand. Wenn ich einem Kritikpunkt des Frühstücksfernsehmenschen zustimme, dann vielleicht dem, dass die kulturellen Klischees bei dem Nebencharakter-US-Astronauten vielleicht ein wenig weniger cringe hätten sein dürfen, aber da der so unfassbar wenig Screentime hat, wars dann auch schon Meckern auf hohem Niveau. ;-)

Und da wären wir dann auch schon bei meinem kurzen (ich versuche es!) Exkurs zur Kritik an der Kritik, denn ich fand beide vorgebrachten Punkte stachen in eine wunde Stelle und haben mich ein wenig aufgeregt, nicht nur, weil ich sie in Bezug zu dieser Serie unzutreffend finde, sondern auch im allgemeinen Mediendiskurs ... unhilfreich? 

Fangen wir mal mit der Vorhersehbarkeit an: In dieser Serie wird uns ein Mysterium (verschwundene/getötete Astronauten) präsentiert und jede Folge fügt ein wenig Neues zur Aufklärung bei. Ich fand das großteilig sehr gut gemacht, angefangen bei der "unzuverlässigen Erzählerin" Paula, bis zu den Genre-Konventionen von Militär- und Geheimdienstverschwörungen. Dass man so einen Plot als "vorhersehbar" kritisiert, zeigt für mich nur, dass wir verlernt haben ein gut gemachtes Foreshadowing wertzuschätzen, denn ich fand absolut, dass es genug Überraschungen im Wie und Warum des Plots gab, dass ich nicht im Traum daran gedacht hätte zu kritisieren, dass das Was passiert einigermaßen erwartbar ist, einfach weil das nicht der erste Verschwörungsthriller ist, den ich jemals gesehen habe und Genre-Konventionen zu folgen NICHT gleichbedeutend ist mit mangelnder Originalität. Aus dieser Gleichsetzung und der Erwarungshaltung von jedem Twist "weggeblasen" werden zu müssen, entstehen dann Serien wie 1899, die irgendwann nur noch absurde Wendungen einbauen, die deswegen niemand kommen sehen konnte, weil sie durch absolut nichts vorbereitet werden und deswegen progressiv weniger und weniger Sinn ergeben. Wenn Storytelling nur darauf ausgerichtet ist ohne Sinn und Verstand den größtmöglichen Schockeffekt zu erzeugen, kommt dabei irgendwann nur noch Bildsalat raus und ich bin absolut dagegen das zu unterstützen. Maybe that is also just me ...

Und bei der "Überlänge" sehe ich einen ähnlich schädlichen Trend - die kapitalistische Prozessoptimierung der Kunst. Klingt prätentiös, aber ich kann erklären, was ich meine. Diese Serie enthält einige Handlungsstränge, die die Zuschauererwartung in eine falsche Richtung lenken (kurzfristig) und am Ende hauptsächlich für die Charakterentwicklung (langfristig) interessant sind. So etwas als Überlänge zu definieren, folgt dem "alles raus was nicht essentiell zum Plot beiträgt" Trend des Storytellings, der sich mir nur unter Finanzoptimierungsgründen erschließt - warum Papier bezahlen für Buchszenen, die nicht absolut notwendig sind, warum Szenen bezahlen, die den Filmplot nicht zu 100% weiterbringen? Als Zuschauer fand ich gerade die Szenen interessant, die uns etwas über die Menschen erzählen - über diese Szenen habe ich im Nachhinein nachgedacht, nicht über das Jump N Run der Actionsequenzen, egal wie essentiell sie für den Plot waren.

Natürlich gibt es auch schonmal Geschichten, die länger sind, als sie sein müssten, weil es Szenen gibt, die weder für den Plot, noch für die (Charaktergetriebene) Story viel leisten, aber hier habe ich das absolut nicht gesehen. Und vielleicht bin das wieder nur ich, aber es enttäuscht mich immer ein wenig, wenn selbst Kritiker, die dafür bezahlt werden im Fernsehen ihre Meinung kundzutun oft die Arbeit von Kreativschaffenden so wenig wertschätzen, dass jedes Stilmittel, das sich nicht sofort erschließt, sofort zu einem handwerklichen Fehler, oder Makel erklärt wird. Und je weiter wir in dem Spannungsfeld von Kunst und Kapitalismus in die "Filme/Serien/Bücher sind Geldanlagen" Ecke tendieren, desto mehr werden wir mit dieser Prozessoptimierung konfrontiert, die alles was "riskant" ist herauskürzen möchte. Dieses Sicherheitsbedürfnis und der Wunsch eine Checkliste für finanziellen Erfolg an Geschichten anzulegen, kann man in vielen Bereichen beobachten, aber müssen wir dem auch noch unter die Arme greifen, indem wir gleich über Überlänge jammern, wenn nicht jede Szene dem Streamlining eines Plot folgt? Das ist genau die Art von "Storytelling" für die Produktionsfirmen am liebsten AI einsetzen würden, Roboter sind viel besser als wir darin ein Schema F immer und immer wieder zu reproduzieren. Aber wollen wir auf Dauer Unterhaltung, die wie Systemgestronomie funktioniert? Sicher, so ein McDonals Burger ist schnell verfügbar und "sicher", weil man genau weiß was man bekommt und manchmal ist das auch genau was man grade will - aber sollte das dazu führen, dass all unser Essen so gestreamlined ist, dass man schon komisch angekukt wird, wenn man sich lieber in Ruhe hinsetzen und 3 Gänge genießen will? ;-)

Ok genug Metapher und Mediendiskurs für heute, was war sonst noch? Ich fand die Serie sehr gut, hat man vielleicht gemerkt. Ich schaue nicht viel deutsches Fernsehen, aber Das Signal hat mich besser unterhalten, als so ziemlich alle Hollywoodproduktionen aus der näheren Vergangenheit. Das Ende war mir ein wenig coincevenient an Stellen - Spoiler: die böse Billionärin ist am Ende einfach zu blöd ihren Mordplan auch durchzuziehen, das schmeckte nach Protagonisten-Rüstung... - und ich hätte mir ein wenig mehr Alien-Message gewünscht. Die Sache mit der Sonde war auf ihre Art schon nett gemacht, aber zumindest ein Alien Grafiti oder so hätte man draufmalen können, oder? Das hätte auch die hehre Botschaft nicht wirklich gestört zum Schluss ...

Aber ich verbuche das mal unter Meckern auf hohem Niveau und vergebe trotzdem 4,5 von 5 Käfern (if you know, you know...), weil Kunst nicht perfekt sein kann und muss.

10.05.2024

Netflix für Übernatürliches: Death by Magic & Alien Prophet

Es war mal wieder Zeit ein paar Abende, an denen ich vor allem entweder konzentriert arbeiten, oder völlig ohne Hirnzellen einzusetzen zocken wollte, mit Hintergrundbeschallung zu füllen und wie man weiß, ist die gemeine Netflix-Dokuserie mein Format der Wahl was das angeht. ;-)

Die beiden Exemplare, die heute zur Begutachtung ausgewählt wurden, unterscheiden sich allerdings signifikant in Ton und Absicht, das eine ist mehr oder minder eine dramatisierte Zaubershow und das andere mehr eine True Crime Geschichte - nur damit wir das gleich mal klargestellt haben.

Fangen wir mal mit der leichteren Kost an, denn trotz des düsteren Titels wird es in Death by Magic selten wirklich morbide. Die Prämisse an sich klingt erstmal auch wenig kompliziert, der Host (selbst Illusionist) setzt sich die Aufgabe Magietricks zu wiederholen, bei denen andere Magier schon gestorben sind.

Das Ganze wird pro Folge als "Research Trip" mit finalem Showdown verpackt, aber ist es eigentlich nicht wirklich - hauptsächlich sieht man ihm dabei zu, wie er "willkürlich ausgesuchte Passanten" mit seinen Fähigkeiten verblüfft, meist nur sehr tangentiell mit dem nachzustellenden Trick verbundene Selbstexperimente macht und am Ende meistens nicht mal wirklich den Trick vorführt, um den es geht, sondern eine dramatischere, oder auch einfach schlicht abgewandelte, weil überlebbare, Variante davon. Das klingt jetzt alles sehr negativ und das vermutlich zu Unrecht, denn wenn man nicht so zynisch ist wie ich und alles im Fernsehen für gestellt hält, dann kann man sich schon ganz nett unterhalten lassen. Ich persönlich mag halt lieber die Art von Mentalisten, die einfach Menschen so unfassbar lesen können, dass sie ohne Smoke & Mirrors für ihre Tricks auskommen, but maybe that is just me. ;-)


 

Ich weiß jetzt nicht, ob wir bei Mentalisten, die Menschen lesen können eine gute Überleitung zu den Raelianern finden, aber irgendwie müssen Sektengurus das ja schon auch hinkriegen, weil die meisten davon sind so hässliche Buckelfipse (hallo Keith Raniere^^), dass ich absolut nicht verstehen kann wie Leute ihnen irgendwas glauben, oder ihnen auch nur die Hand geben wollen, geschweige denn Geld oder Sex. Aber das scheint definitiv ein Problem mit meinem Alltagszynismus zu sein, denn in der Netflix Doku lernen wir immerhin, dass es immer noch Leute gibt, die auf die Ankunft unserer Alien Götter warten - hat diese Sekte eigentlich die Drehbuchberatung für Prometheus gemacht? Das würde einiges über den Film erklären... Ansonsten geht es sehr viel im Menschenklonung, aber abgesehen davon, dass das scheinbar ein großer Publicity Stunt war, kann ich nicht wirklich daran glauben, dass wir in naher Zukunft (geschweige denn in den 90ern^^) Klonbabies zu erwarten haben.

Ich will mich nicht zu sehr lustig machen, dafür sind Sekten und was sie ihren Anhängern zumuten ein zu ernstes Thema, aber wenn - im Sinne von falls!! - die Vorwürfe von Kindesmissbrauch tatsächlich unwahr sein sollten, konnte ich hier zumindest außer der üblichen körperlichen und finanziellen Ausbeutung nicht viel an Hasspredigt oder Selbstmordglorifizierung finden. (Und ja, das ist eine sehr niedrige Hürde, man muss den Satz nur mal langsam lesen...) Aber in der Welt, in der wir nunmal leider leben, ist es mir ziemlich egal, ob Jesus ein Inka oder Marsmensch war, solange die Leute, die das glauben mich und andere in Ruhe lassen.^^

03.05.2024

Camp NaNo Vlog April 2024 Teil 2

Unser Thema heute:

Mit ein wenig Verspätung wollen wir dann doch noch über die verschiedenen Rückschläge (vor allem Zipperlein) und Erfolge (vor allem kreativ!) des April Camps sprechen.

Es gab Wetter, Gartenarbeit, viel Kaffee und am Ende einen produktiven Monat, auch wenn es sich zuletzt nicht so anfühlte! ;-)

Enjoy!



TIMELINE
00:00 Intro
00:46 18. April - Was bisher geschah
05:11 20. April - der Anfang des Endspurts
08:57 24. April - Ab hier folgt die Kür
16:48 27. April - Planänderungen Teil 1
21:26 29. April - Planänderungen Teil 2
26:18 02. Mai - Final Thoughts
33:21 Outro


29.04.2024

The Subtle Knife. Oder auch: Wie man Kinder schreibt

Ich sollte mich mal wieder daran erinnern, dass ich nicht ausschließlich Sachbücher lesen wollte dieses Jahr, wobei mir der Women's Prize shopping spree natürlich irgendwie dazwischenkam - falls es interessiert, es gibt natürlich ganz normal auch einen Preis für Fiction, aber irgendwie ist da Genreliteratur untervertreten und ich hab auf moderne Literatur in 9 von 10 Fällen keine Lust, also nicht so eine vielversprechende Quelle. ;-)

Bevor ich aber irgendwas neues anfange, dachte ich, sollte ich vielleicht mal die Serie zuende lesen, die ich im Dezember angefangen hatte, also kommen wir mal zu: The Subtle Knife geschrieben von Philip Pullman, Teil 2 der Dark Materials Trilogie.

Will has just killed a man. He's on the run. His escape will take him far beyond his own world, to the eerie disquiet of a deserted city, and to a girl, Lyra. Her fate is strangely linked to his own, and together they must find the most powerful weapon in all the worlds...

26.04.2024

Listening to: Young Queens. Oder auch: Neue Historienschreibung

Ich bin ja chronisch nicht gut darin - und oft nichtmal sonderlich interessiert daran - aktuell in meinem Medienkonsum zu sein. Ich finde es soviel entspannter einzusteigen, wenn alle anderen ihre Hot Takes schon verschossen haben und ich mich wieder in dem Bewusstsein sonnen kann, dass eh kaum noch wen interessiert, was ich jetzt noch zu sagen haben könnte. No pressure und so... ;-)

Aber nachdem ich herausfand, dass es in diesem Jahr einen Women's Prize für Sachbücher geben wird, konnte ich mich natürlich nicht zurückhalten. Die Longlist wurde im Februar herausgegeben und 3 Bücher habe ich mir schon gesichtert, das erste Young Queens geschrieben von Leah Redmond Chang.

Ist irgendwer überrascht, dass ich das Buch zuerst haben musste, das tangentiell was mit Tudors zu tun hat?! Dachte ich auch nicht. ;-)


Catherine de' Medici, Elisabeth de Valois and Mary, Queen of Scots lived together at the French court for many years – years that bound them to one another through blood and marriage, alliance and friendship, love and filial piety. When they scattered to different kingdoms, they would learn that to rule was to wage a constant war against the deeply entrenched misogyny of the sixteenth century. A crown could exalt a young woman. Equally, it could destroy her.

Young Queens masterfully weaves the personal stories of these three queens into one, revealing their hopes, dreams, desires and regrets at a time when even the most powerful women lived at the mercy of the state.

22.04.2024

Workshop Talk April 2024 - etc Folge 152

Unser Thema heute:

Wir sind eigentlich wieder mal der Meinung, dass wir nichts zu erzählen haben, außer dem üblichen schreiben - überarbeiten - wiederholen, aber schaffen es dann natürlich trotzdem 1,5 Std zu füllen. ;-)

Also eigentlich business as usual, aber ein paar interessante Beobachtungen zu Plotentwicklung, Selbstbeobachtung und Feedbackauswertung sind durchaus dabei zustande gekommen. 

Enjoy!

 



19.04.2024

Camp NaNo Vlog April 2024 Teil 1

Unser Thema heute:

Irgendwie ist es schon wieder April und irgendwie ist es schon 4 Monate her seit ich mal *nicht* überarbeitet habe. Es wird also dringend Zeit für den Anfang vom Ende - den Beginn von Rohfassung 5 von 5 und andere weniger einschneidende Ergebnisse. ;-)
 

 

TIMESTAMPS
00:00 Intro
00:40 4. April - Zeitreisen Intro & Plan
05:33 2. April - Nach-Feiertags-Koma & Beginn
09:20 3. April - Babysteps in jeglicher Hinsicht
16:58 8. April - Kein Gartenupdate Teil 1 & Wochenend-Recap
22:33 11. April - Kein Gartenupdate Teil 2 & Pausendisziplin
27:12 14. April - Generelle Unzufriedenheit & Motivationsversuche
31:39 16. April - Kurze Zusammenfassung
33:30 Outro


15.04.2024

Netflix Documentaries: Trip to Infinity & Einstein and the Bomb

Ich weiß, wir hatten ein wenig viel Bildschirm-Content in letzter Zeit und wenig Bücher - ich hatte einfach eine lange Phase von "ich lese 2 Seiten am Tag und das war's" und musste mich ein wenig davon ablenken, aber es wird besser, versprochen! :-)

Bis dahin, habe ich aber noch 2 eher kurze Netflix-Dokus für euch und ausnahmsweise geht es mal nicht um TrueCrime, es sei denn wir zählen Kriegsführung dazu, was mein pazifistisches Herz nicht ganz falsch fände, aber vermutlich nicht zutrifft.

Beide Dokus featuren auch Einstein, weswegen sie im selben Post gelandet sind, auch wenn sie in Ton & Inhalt wirklich nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben.

Fangen wir mal mit Trip to Infinity an, eine Doku von der ich hauptsächlich das Infinity Hotel in Erinnerung habe und von der ich nicht wirklich weiß, wie ich sie beschreiben soll ... aber dafür gibt es ja Trailer, also here goes:


So wissen wir jetzt mehr? Nicht? Hmmm ... ja ich auch nicht. ;-) Mehr oder minder beschäftigt sich die ganze Doku damit wie schwer greifbar das Prinzip von Unendlichkeit für den menschlichen Geist ist und wie wir öfter mal so tun, als wüssten wir wovon wir sprechen, aber eigentlich immer immer immer viel zu klein denken, um das Konzept wirklich zu erfassen.

Hat das jetzt einen praktischen Nutzen? Brauchen wir wirklich ein gutes Verständis von Unendlichkeit, um im Alltag zu funktionieren? Vermutlich nicht, aber es hilft manchmal seine eigene Perspektive zu hinterfragen und Unendlichkeit ist eine perfekte Möglichkeit dazu. ;-)

Einstein and the Bomb ist dagegen eher das Dokuformat, das man erwartet, wenn man den Titel hört - zumindest thematisch. Stylistisch finden wir uns hier in einem anderen Sub-Genre von Doku, das bei Netflix auch öfter schonmal gefeatured wird und ich jetzt mal als "Schauspieler lesen Originalquellen" zusammenfasse.

Im College Scandal hatten wir das auch schonmal, Schauspieler, die vor allem originale Telefonprotokolle vorlesen, die während der FBI Operation abgefangen wurden. Hier haben wir Schauspieler, die vor allem Szenen spielen um einen "Einstein", dem man Dinge in den Mund legt, die die reale Person Einstein irgendwann mal gesagt hat.

Finde ich ein wenig fiktionaler trotz allem, weil Kontext schon auch schonmal wichtig ist ... außerdem tun alle um ihn herum so, als hätten sie sofort verstanden wie schrecklich gefährlich so eine atomare Kettenreaktion ist und ich so ... ja klar, jeder kapiert so eine theoretische neue Technologie sofort, warum auch nicht? Vielleicht bin ich auch einfach zu dumm, mag durchaus sein. ;-)

Insgesamt fand ich die Doku nicht uninteressant, aber über "Einstein und die Bombe" erfährt man relativ wenig - die meiste Zeit verbringen wir damit zu erklären warum Nazis böse sind, was ok zutreffend und so, aber ein paar Historiker:innen und ihre Einschätzungen reinzubringen, hätte mehr über Kontext und Zusammenhänge und evtl. Dinge erklärt, die man aus den Originalquellen und Aussagen herauslesen kann. Oder vielleicht höre ich einfach gerne Leute historische Zusammenhänge einordnen, mag eine Berufskrankheit sein. ;-)

12.04.2024

A Quiet Place. Oder auch: Das Problem des Over-Showing

Manchmal kann man sich ewig nicht entscheiden welchen Film man sich ansehen will und manchmal wird einem die Entscheidung abgenommen - zum Beispiel, wenn Netflix der Meinung ist, dass du Dinge auf deiner Liste nach Jahren eigentlich nie wirklich sehen wolltest und sie auf die Abschussliste setzt.

Bevor es aber dazu kam, habe ich mir auf den letzten Drücker dann doch noch A Quiet Place angeschaut, obwohl mir der Sinn eigentlich nicht so sehr nach Monster-Horror steht gerade - ich bin noch nicht sicher, ob das so eine gute Entscheidung war, denn mir gefiel der Film weniger gut, als ich gehofft hatte, aber das soll ja niemand anderen abhalten. ;-)

Bevor ich jetzt aber gleich dazu komme, warum ich die 2. Hälfte ein wenig unterwältigend fand, hier erstmal der Trailer, damit wir wissen worum es (ungefähr) geht.


 

05.04.2024

YouTube für Kultisten

Ich bin aus verschiedenen Gründen vor einiger Zeit mal in ein Recherche-Loch zu pseudo-religiöser Propaganda gefallen - nein, es hatte nichts damit zu tun, dass mal wieder irgendwelche Mormonen vor meiner Tür standen, die sind wenigstens immer relativ leicht abzuwimmeln ;-) - und bin unweigerlich irgendwann bei Scientology gelandet, weil ... naja wenn man Jesus und seine unbefleckte Empängnis schon weird findet, dann wird es mit "meine Religion beruht auf Pulp-Science-Fiction" ja nur weirder.^^

Lange Vorrede, kurzer Sinn, ich habe 2 YouTube Kanäle aufgetan, die sich hauptsächlich mit den vielen, vielen halbseidenen Geschäftspraktiken von Kirchen und Celebrities beschäftigen und manchmal auch den Überschneidungen.

Ich hab euch mal die Videos verlinkt, die in meinem Kaninchenloch auftauchten, aber beide Kanäle haben auch ein paar andere durchaus interessante Videos. Falls ihr also mehr Kultisten in eurem Leben braucht und so...

Not the Good Girl

&

Coffee & Cults helfen euch da weiter! ;-)

01.04.2024

23 "Wir lernen uns kennen"-Fragen aus dem Internet, weil es April ist

Unser Thema heute:

Es ist der 1. April und ich hatte nichts besonders gewichtiges zu besprechen, also machen wir heute mal ein just for fun Video mit 23 Fragen, die angeblich helfen sollen das Gegenüber besser kennenzulernen - schauen wir mal, ob es funktioniert, wenn ihr meine Meinung zu irgendeinem Thema ändern, oder einfach selber ein paar Fragen beantworten wollt, fühlt euch frei dem Impuls nachzugeben! ;-)

Enjoy!



TIMESTAMPS
00:00 Intro
02:15 23 Questions
20:05 Outro

29.03.2024

Netflix für Familiendrama? Something Special & Making of a God

Manchmal lästere ich ja - zu Recht - darüber wie wenig Algorhytmen mich kennen und dass bei all den Daten, die mein Handy ständig sammelt, die targeted ads wenigstens mal besser werden könnten. Aber manchmal gibt es halt auch so auto-watch Vorschläge, die nichtmal der lernresistenteste Haufen Code versauen kann. ;-)

So in diesen beiden Fällen, denn jede/r dürfte inzwischen wissen, dass ich gerne Hanna Gadsby wäre, wenn ich groß bin. Und auch wenn das prätentiös klingt, aber ich kannte sie immerhin schon, als sie noch als Renaissance Woman bei YouTube unterwegs war und Kunst erklärt hat - und ich hoffe ja immer irgendwie, dass sie dazu irgendwann mal wieder zurückkommt, denn das war höchst unterhaltsam, sogar für Kunstmuffel wie mich!

In der Zwischenzeit ist sie aber natürlich eher bekannt geworden für anderen Content und vor diesem Hintergrund ist Something Special schon fast ein wenig gruselig wholesome - also nicht, weil ich dringend Trauma brauche, eher so, weil sie am Anfang die ganze Zeit betont, dass "feelgood content" nicht sagt wer sich damit gut fühlen soll, ich also irgendwie immer auf einen schmerzhaft-lustigen Twist gewartet habe.

Der blieb aber aus, das Special ist einfach lustig und wholesome und hat ein Happy End für alle außer dem Häschen. ;-)

 

Ein anderer meiner Auto-Klicks ist ja inzwischen dieses sehr eigene Netflix-Doku-Genre von "Eigentlich Filme, die nur ab uns zu von Historiker:innen unterbrochen werden". Das gibt es ja bei Netflix inzwischen in vielen Varianten, aber besonders beliebt scheint die Blood & Sand Antike zu sein - vielleicht weil man jetzt einmal die ganzen Kostüme da hatte oder so. ;-)

Alexander: the Making of a God fällt definitv in diese Kategorie und lässt sich daher sehr unterhaltsam zwischenschieben. Ich mochte vor allem die Tatsache, dass wir uns hier nicht mit diesem üblichen "die Griechen waren halt totally Cousins" aufhalten, sondern gleich mal mit den gay-vibes starten und sich die Heldenverherung ansonsten in Grenzen hält.

Ein bisschen irritiert bin ich von der Tatsache, dass die Serie 6 oder 7 Jahre vor Alex Tod endet - und er ist nun wirklich nicht alt geworden, das macht einen Gutteil der Faszination aus, oder? - und ich nicht weiß, ob da noch eine 2. Staffel geplant ist.

Und dass sie dem Schauspieler so übertrieben blaue Kontaktlinsen verpasst haben - ich nahm immer an, dass die Quellen das ständig betonen wie unglaublich blau Al's Augen waren, lag daran, dass das in seinem Kulturkreis ungewöhnlich war, nicht, dass er so elektrische Linsen hatte, aber gut, maybe that is just me und ich hab das was falsch verstanden. ;-)

 

25.03.2024

Workshop Talk März 2024 - etc Folge 151

Unser Thema heute:

Der übliche Round-Up der letzten Wochen, der - unüberraschenderweise ;-) - vor allem aus Überarbeitung und Vorbereitung fürs CampNaNo im April bestand. Aber ein bisschen Tentakelkunde, Drehbuchkram und Rückwärtsplotting gibt's auch.

Enjoy! :-)



22.03.2024

The Sisters Who Would Be Queen. Oder auch: Tudors aus der 2. Reihe continued

Ausnahmsweise bin ich nicht nur spät dran mit meiner Rezension, sondern auch noch aus der Reihe gefallen - normalerweise bekommt ihr zwar meinen Medienkonsum oft mit ein paar Wochen Versatz, aber immerhin chronologisch ;-) - denn dieses Buch habe ich gelesen und dann ins Regal gestellt, ohne auch nur an den Blog zu denken ... 

Man möge es mir nachsehen, mein Jahresende/-Anfang war stressig und es hat manchmal einfach nur für's reine Funktionieren gereicht.

ABER, Gedanken haben ja glücklicherweise kein Verfallsdatum, also lasst uns kurz sprechen über:

The Sisters Who Would Be Queen: The tragedy of Mary, Katherine and Lady Jane Grey von Leanda de Lisle


The dramatic untold story of the three tragic Grey sisters, all heirs to the Tudor throne, all victims to their royal blood.

Lady Jane Grey is an iconic figure in English history. Misremembered as the ‘Nine Days Queen’, she has been mythologized as a child-woman destroyed on the altar of political expediency. Behind the legend, however, was an opinionated and often rebellious adolescent who died a passionate leader, not merely a victim. Growing up in Jane’s shadow, her sisters Katherine and Mary would have to tread carefully to survive.

The dramatic lives of the younger Grey sisters remain little known, but under English law they were the heirs – and rivals – to the Tudor monarchs Mary and Elizabeth I. The beautiful Katherine ignored Jane’s dying request that she remain faithful to her beliefs, changing her religion to retain Queen Mary’s favour only to then risk life and freedom in a secret marriage that threatened Queen Elizabeth’s throne.

While Elizabeth’s closest adviser fought to save Katherine, her younger sister Mary remained at court as the queen’s Maid of Honour. Too plain to be considered significant, it seemed that Lady Mary Grey, at least, would escape the burden of her royal blood. But then she too fell in love, and incurred the queen’s fury.

Exploding the many myths of Lady Jane’s life and casting fresh light onto Elizabeth’s reign, acclaimed historian Leanda de Lisle brings the tumultuous world of the Grey sisters to life, at a time when a royal marriage could gain you a kingdom or cost you everything.

18.03.2024

Netflix for True Crime: Man on the Run & Bad Surgeon

Ich hatte es angekündigt, wir müssen nochmal über schlechte Menschen ohne moralischen Kompass sprechen und diesmal wird es ziemlich düster. Spätestens die 2. Doku in der heutigen Liste würde ich nicht uneingeschränkt empfehlen, aber dazu gleich, lasst uns mal mit dem "still bad, but not SO bad" Thema anfangen.

Man on the Run war aus irgendeinem Grund auf meiner Vorschlagsliste und ich gestehe ich hätte nicht unbedingt draugeklickt, wenn nicht das Gesicht von Leonardo di Caprio im Trailer zu sehen gewesen wäre. Korrupte Politiker und Finanztypen hatten wir mit FIFA und Bitcoin grade zur Genüge, aber was soll ich sagen, manchmal brauche sogar ich ein bisschen Celebrity Gossip.;-)

Und in gewissen Sinne ist Leos (wir sind keine Freunde, ich nenne ihn trotzdem so) Part in diesem Drama auf mehreren Ebenen ironisch. Zunächst einmal geht es einfach "nur" um Unterschlagung von Geldern - ein Investitionsprogramm für Malaysia, das viel Lärm um nichts machte und deren Gründer sich mit Hilfe von korrupten Politikern das Geld selber zuschanzten. Soweit so unüberraschend.

Aber eventuell wäre es nie zu so einem Skandal gekommen, hätte nicht der titelgebende Flüchtling darauf bestanden mit etlichen Hollywood-Stars befreundet sein zu wollen. Am Ende führte das dazu, dass aus diesen Geldern unter anderem Wolf of Wall-Street finanziert wurde, was wiederum den amerikanischen Behörden Zugriff auf die Unterlagen gab. Das Ganze ist recht ernüchternd was die schieren Level von Korruption angeht - und wie wenig sich Menschen im allgemeinen dafür interessieren wo der Reichtum herkommt, der sie umgibt. Aber es hat eine nette "fatal flaw" narrative, auch wenn die Konsequenzen mal wieder fragwürdig sind.^^

Für Bad Surgeon muss ich voranschicken, dass ich mir für diese Doku eine medical horror Contentwarnung gewünscht hätte, denn hier muss man schon einen etwas stärkeren Magen haben. Ich habe mich in echten Realtime-Gesprächen in den letzten Wochen schon so oft und lange über diese Doku verbreitet, dass es mir so vorkommt, als wäre schon alles gesagt, was natürlich nur in meinem Kopf so ist. ;-)

Generell geht es hier um einen absolut grausamen Narzissten, der gerne als Innovator und Halbgott in Weiß gefeiert werden wollte und leider dabei alle Schritte übersprungen hat, die für tatsächliche medizinische Forschung notwendig sind. Ich hätte mit ein wenig weniger Details darüber leben können wie unfassbar seine armen Patienten gelitten haben - auch wenn ich verstehe, dass da der meiste Zorn seiner Kollegen herkommt - und gerne ein wenig mehr darüber erfahren wie so eine Con-Man Existenz über verschiedene Kontinente, mit etlichen Frauen/Familien und dieses riesige private wie berufliche Lügengebäude so funktioniert hat und vor allem wie es finanziert wurde.

Ich will sie absolut nicht in einen Topf werfen, aber Elisabeth Holmes wollte sich auch lieber als Weltverbesserin feiern lassen, als tatsächlich Ergebnisse zu liefern, aber immerhin weiß man wo ihr Startkapital herkam und sie hatte keine 5 geheimen Ehen und 13 falsche Identitäten...

Trotzdem kann man auch hier über das Ausmaß von Korruption nur den Kopf schütteln - und sich ein wenig daran erfreuen, dass ausgerechnet seine chronische Untreue diesem waste of space von einem Menschen das Genick gebrochen hat. Leider nicht buchstäblich, aber immerhin.

Wer sich also mit mir zusammen aufregen will, sollte mal reinschauen, wenn gerade genug sanity points übrig sind.

15.03.2024

Listening to: The Lost Tudor Princess. Oder auch: Tudors aus der zweiten Reihe

Eintrag 2 von 3 in unserer neusten Tudor-Miniserie (ja, da müssen wir wieder mal durch #sorrynotsorry ;-) The Lost Tudor Princess geschrieben von Alison Weir, gesprochen von Maggie Mash, habe ich vor allem ausgesucht, weil ich dringend ein wenig Balsam für die Seele brauchte und Maggie Mash und Tudors sind quasi meine bevorzugte Mental-Wellness-Kur, your mileage may vary.

Trotzdem passte sich das Buch auch erstaunlich gut in meine restlichen Tudor-Ausflüge ein, dafür dass es tatsächlich keine fortlaufende Serie war, aber dazu gleich. Vorher erstmal, worum geht es überhaupt?


Margaret Douglas, Countess of Lennox. Royal Tudor blood ran in her veins. Her mother was a Queen, her father an Earl, and she herself was the granddaughter, niece, cousin and grandmother of monarchs.

Beautiful and tempestuous, she created scandal not just once but twice by falling in love with unsuitable men. Fortunately the marriage arranged for her turned into a love match. 

08.03.2024

After Elisabeth: The Death of Elizabeth and the Coming of King James

Wir sind in ein kleines Neujahrs-Tudor-Loch gefallen und ich möchte nicht wirklich darüber spekulieren, ob das irgedwas damit zu tun hatte, dass unser Jahresanfang ziemlich stressig war in diesem Jahr - das würde mich nur dazu verleiten zu schauen, ob sich mein Tudor-Content-Konsum diametral entgegengesetzt zu meinen santiy points verhält und das ist eine Frage auf die ich die Antwort eventuell nicht wissen will. ;-)

Bevor wir also einsteigen, worum geht es eigentlich in After Elizabeth: The Death of Elizabeth and the Coming of King James von Leanda de Lisle?


In the dawn of the 17th-century when Mary Queen of Scots was dead and Elizabeth I grown old, the eyes of the English turned to Mary’s son, James VI of Scotland. Leanda de Lisle's book focuses on the intense period of raised hopes and dashed expectations between Christmas 1602 and Christmas 1603, during which Elizabeth died, James was crowned and the ancient enemies of England and Scotland were ruled by one monarch for the first time.

With its focus on a narrow space of time, this immensely readable history illuminates a wider period, telling in dramatic detail how the suffocating conservatism of Elizabeth’s rule was replaced with that of the energetic James. It is a story in which fortunes were made and lives lost as courtiers vied for wealth and influence. As well as painting a superb portrait of Court life, de Lisle explores the forces that shaped James’s life, his separation from his mother and the violence of his Scottish kingdom; his marriage to the vivacious Anna of Denmark and the failed rebellions, government corruption and religious persecution which set the stage for James’s accession to the throne of England.

Drawing extensively from original sources and contemporary accounts, this vivid account of the cusp of the Tudor and Stuart centuries brings to life a period of glamour and intrigue that marked the beginning of a new age.

04.03.2024

Netflix True Crime: Bitconned & The King Who Never Was

Man möge es mir nachsehen, dass wir wieder mal in ein kleines True Crime Loch fallen werden mit unserem Netflix Content in den nächsten Wochen - was soll ich sagen, die Welt ist düster und grausam und manchmal muss man einfach mal nachsehen, ob wenigstens ein paar der wirklich schlechten Menschen sowas wie Konsequenzen erleben müssen. Funktioniert meistens nicht und ist hier auch fragwürdig, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;-)

Ich habe also in kurzer Folge mehrere Dokus gesehen, die an sich alle in die ähnliche Kategorie fallen von "Menschen, die glauben, dass Regeln nur für andere gelten". Im nächsten Post dazu wird es noch ein wenig düsterer, weil wir da über Menschen sprechen, die eigentlich "Gutes tun" sollten und trotzdem keinerlei moralischen Kompass haben, aber hier kann man das schon auch betrachten.

Fangen wir mal mit Bitconned an, oder auch White Collar Crime ist kein Witz, auch wenn es um Krypto geht. Ja, inzwischen kann man überall nachlesen, dass 80% alle Krypto Schemes eigentlich Betrug sind, aber Hindsight ist ja 2020 und zu der Zeit, in der diese Leute mit ihrer Fake-App richtiges Geld abgezockt haben, konnte man offensichtlich noch auf einem Hype reiten. Ich kenne mich in Finanzweltdingen zu wenig aus, um berechtigterweise die Hoffnung haben zu können, dass sowas heute nicht mehr passieren würde, aber vielleicht hilft ja diese Doku dabei ein wenig gesunden Skeptizismus zu schüren, denn diese Menschen haben (großteilig) keinerlei Unrechtsbewusstsein, das ich irgendwie erkennen konnte. Das System erlaubt Korruption, warum also nicht korrupt sein, scheint so die Devise und das mit den Konsequenzen? Naja.

Wenn man also noch einen Grund braucht sehr sehr sehr vorsichtig zu sein, was Hypes und Geld angeht, hier findet man ihn.

Eintrag 2 im heutigen Post hat dann nichts mehr mit moderner Hype-Culture zu tun, sondern bedient sich der uralten Prämisse, dass Adel eben einfach nichtdaran glaubt, dass Gesetze, die für Bauern gelten, irgendwas mit ihnen zu tun haben. Und dieses Mindset scheint sich nicht abzuschalten, selbst wenn man keinen Thron und keine Krone mehr hat - rich people entitlement anyone?

An sich ist The King Who Never Was also eine Geschichte wie man sich aus Konsequenzen für seine Taten rausbluffen kann, wenn man nur genug Kohle und einen bekannten Namen hat - soweit so unüberraschend - aber den Twist, das aus diesem Fall eine ganze "Medizinbewegung" (ja, die "" sind sarkastisch gemeint^^) hervorgegangen ist, die Krebs und Trauma gleichsetzt und heutzutage immer noch erschreckend weitverbreitet ist, habe ich so nicht kommen sehen. Wer also diesen absurden Zusammenhang näher beleuchtet sehen möchte, sollte hier auch mal reinschauen.

Wenn man danach noch ein wenig Glauben an die Menschheit übrig hat, kann einem auch die Realität nicht mehr soviel anhaben.

01.03.2024

The Good, The Bad & The Funny: Die Versammlung

Unser Thema heute: 

Heute liefere ich endlich mal die supergeheime, Geheimüberraschung, über die ich schon mindestens 5x gesprochen habe - Die Versammlung wird 5 und hat endlich ein Cover, das mir auch gefällt. ;-) 

Außerdem sprechen wir wie auch schon beim letzten mal, über die schönen, nicht so schönen und witzigen Dinge, die zum Schreiben und Self-Publishing so dazugehören. 

Enjoy! :-)


TIMESTAMPS: 
00:00 Intro 
01:40 The Good - Neues Cover, neues Glück! 
10:30 The Bad - Genreverwirrungen 
16:50 The Funny - Papier ist geduldig 
23:03 Outro