Publikationen, Projekte, Persönliches

27.08.2016

Warrior Queens

Ich erwähnte es ja schonmal, manchmal ist es ganz spannend, wenn man denn einen Autor gefunden hat, dessen Stil man irgendwie supportable findet, einfach mal zu schauen, worüber diese Autoren noch so geschrieben haben, damit man nicht immer an denselben 3 Themen hängen bleibt - wobei ich es durchaus mag, lange an denselben 3 Themen festzuhängen, wie man aus (leidvoller?;-) Erfahrung mit meinen Rezensionen weiss.

Die nächsten beiden Einträge in Richtung Buch/Hörbuch sind also in dieser Seredipity Tradition zu verstehen - Dinge die interessant klangen, aber von denen ich vorher nicht wußte, dass sie interessant sein könnten.
Wobei ein Blick auf Antonia Fraser's Warrior Queens schon verrät, dass ich hier nicht ganz so wirklich überrascht war, dass mich der content interessieren könnte...;-)

From the pacific to the belligerent, they include Catherine the Great, Elizabeth I, Isabella of Spain, the Rani of Jhansi and Queen Jinga of Angola. Antonia Fraser's warrior queens are those women who have both ruled and led in war. Taking Boadicea as the definitive example, her choice of female champions from other ages and civilizations aims to present an awesome assembly. This book is more than a biographical selection however, the author is interested in the way that her heroines have held and wrested the reins of power from their - consistently male - adversaries. If Boadicea's apocryphal chariot has ensured her place in history, what then are the myths that surround the others? And how different are the democratically elected - if less regal - warrior queens of our own time: Indira Gandhi, Golda Meir and Margaret Thatcher?
 Katharina die Große und Elisabeth die Erste sagen einem in diesem Line-Up sicher etwas, aber für mich lag der Reiz des Buches ehrlich gesagt bei den länger zurückliegenden (Bouddica ist ja nun keine Geschichte, die man im deutschen Schulunterricht behandelt) oder weiter entfernten Königinnen. Semiramis oder Jinga sagten mir gar nichts und ein bißchen Kulturhistorie of far away places kann man eigentlich immer gebrauchen.;-)

Die Arching Storyline von Boudicca und ihrem Streitwagen (eigentlich eher die Geschichte warum sie eigentlich vermutlich keinen hatte, aber das Bild sich trotzdem so unauslöschlich festgesetzt hat) liefert außerdem einen interessanten Referenzrahmen. Manchmal kam mir die Ausflösung der einzlenen Vitae in Klischee-Themen ein wenig repetetiv vor, aber das liegt vermutlich weniger an der Analyse, als eher daran, dass Menschen versucht sind immer nach denselben Archetypen zu suchen und wo sie sie nicht finden, machen sie sich welche.

Den einzelnen Geschichten käme natürlich mehr Detailreichtum zugute, wenn es kein Übersichtswerk wäre, aber das ist nun wirklich ein feature und kein bug, auch wenn ich manchmal schon ein wenig neugierig war - immerhin hat mir die Boudicca Legende mir bei meinem Vampire Middle Ages Charakter sehr weitergeholfen, bisher kannte ich ja nur den (auch ziemlich großartigen) Song.;-)

Ich vergebe also mal überzeugte 4 von 5 Streitwagen (war klar oder?;-) für interessante Ein- ud Überblicke.

24.08.2016

Listening to: Hörbuch Essays (Mary Stuart & Nicola Tesla)

Neben gekürzten Hörbüchern gibt es noch eine andere Form von Hörbüchern, die ich normalerweise eher nicht konsumiere: Kurze Hörbücher, eigentlich eher Essays in Hörbuchform.

Eigentlich weiß ich nicht mal genau wieso, es fühlt sich immer so an, als "lohnt" es sich nicht ein Hörbuch von 1-2Stunden anzufangen...total unlogisch eigentlich.;-)

Da der Hörbuch-Anbieter meines Vertrauens aber gerade Essays und Kurzromane zum "halben Abo" anbot, habe ich mich in der Hinsicht mal weitergebildet und mir zwei ziemlich gegensätzliche Kurzwerke gegönnt:

Die Autobiographie von Nicola Tesla, gesprochen von Jason McCoy war dabei eher so ein "Was ich eh schon wusste" Verstärker in a) Tesla war ein ziemlich komischer Vogel und b) seine Erfindungen sind bestimmt total genial, aber er selber erklärt die mir auch nicht so, dass ich's kapiere...;-)

The History and Legacy of Mary Stuart of Scotland, geschrieben von Charles River Editors, gelesen von Maria Chester war dagegen als Einstieg in ein neues Thema gedacht, denn bisher habe ich eher Bücher gelesen, die mich dazu gebracht haben nicht viel von der komischen Männermordenden Schottenkönigin zu halten. Aber man soll sich ja nicht festlegen lassen und immerhin habe ich in der ersten Auseinandersetzung mit einer "reinen" Maria Stuart Biographie (wenn auch in Essayform) ein paar Ansätze gefunden, die mich ein bißchen neugierig werden lassen.;-)


Ich weiß nicht so richtig, wie ich so kurze "Bücher" bewerten soll, denn mehr als einen kurzen Abriss des Themas kriegt man hier ja nicht geboten - ich einige mich mal mit mir selbst auf 3 von 5 Büroklammern - Mary Stuart kam mir etwas weniger merkwürdig vor, als Tesla, aber die Sprecherin hatte einen so merkwürdigen Akzent und wusste nicht mal wie man Edinburgh ausspricht. Da fragt man sich doch, ob man sich für kurze Hörbücher nicht ein bißchen mehr Mühe machen könnte...

20.08.2016

Nachholbedarf: Ant-Man

Ich denke, ich war nicht die Einzige, die sich gefragt hat, ob ein Konzept wie Ant-Man wirklich funktionieren kann, oder?
Vielleicht liegt das daran, dass ich unbeeinträchtigt bin von jeglichem Wissen über die Vorlage, aber mein erster Gedanke war: Ob ein Film mit einem Comedian als Hauptdarsteller und einer so scheinbar lächerlichen Super-Power wirklich als Superhelden-Actionfilm funktionieren kann?


Ich muss zugeben, dass ich von der Ausgangssituation nicht so richtig überzeugt war - ich finde die Frage muss schon erlaubt sein, warum ein alter, ausgebooteter Ex-CEO sich ausgerechnet die Mühe macht, irgendeinen Cyber-Räuber zu beobachten und für seinen einzig-wahren Nachfolger zu halten? Außerdem: Wie wird man ein Einbrecher-Genie durch nur einen einzigen Internet-Coup?
Oder gibt es da Backstory, die uns vorenthalten wird? Es wird jedenfalls immer nur auf dem "Robin-Hood-Criminal-Theme" rumgeritten - der gefeuerte Whistleblower, der den geprellten Kunden zu ihrem Recht verhilft, ist ja auch ein grundsolides Konzept - aber wie man aus diesem einen Fall einen Super-Einbrecher-Ruf und entsprechendes Skillset aufbaut, ist mir nicht ganz klar.
Dasselbe gillt übrigens auch auf der anderen Seite: Die Tochter mit Daddy-Issues lasse ich gelten, aber in der Kino-Schnitt-Fassung des Films wird mir nicht ganz klar, warum Mr. Bösewicht - Typ Gewissenloser Corporate-Identity-CEO-Guy - zwischendurch plötzlich damit entschuldigt wird, dass das komische Pym-Partikel Dinge mit seinem Hirn anstellt?
Der gelbe Ant-Man Anzug funktioniert doch scheinbar noch nicht, wie kann dann der Mein-Mentor-liebt-mich-nicht-genug-Typ davon schon gaga sein?
Und selbst wenn er das Ding jede Nacht zum Schlafen trägt - der senile Ex-CEO hat das über Jahre getan und ist davon auch kein Homocidal Maniac geworden?

Vielleicht fehlt da was in der Story, das dem Cutting Board zum Opfer gefallen ist, aber es kommt mir jedenfalls nicht wirklich konsequent logisch vor - der Bösewicht hätte auch einfach ein fieser Typ sein können, ohne jede Entschuldigung und der Einbrecher hätte auch einfach geschnappt und dann zwangsrekrutiert werden können als Ant-Man, ohne diese ganze Big Brother-Ich beobachte dich schon seit Jahren-Blabla Nummer, no?

Warum jetzt diese ewige Vorrede zu Plotholes? Weil es mich nervt, denn ansonsten funktioniert der Film als Action-Superhelden-Film unerwarteterweise total gut und ist dabei sogar lustig, ohne unfreiwillig komisch zu sein. Und weil das so unerwartet war, haben mich diese beiden seltsam konfusen Punkte in der Backstory umso mehr gestört, weil sie so unnötig unlogisch sind und den Plot an sich kein Stück voranbringen.
Andere Menschen werden vielleicht anbringen, dass die zweifelhafte Physik das größere Problem ist, aber das fällt für mich unter Suspention of Disbelief, weil es wenigstens im Film logisch durchgehalten wird, egal ob/wie das in der Realität funktionieren würde.;-)

Obwohl ich also sehr viel Spaß hatte an dem ganzen Schrumpf&Wuchs Effekten und den Ameisenvölkerwanderungen, muss ich deswegen trotzdem mal einen Punkt abziehen. Aber 4 von 5 Zuckerwürfel sind ja auch nicht verkehrt für einen Film von dem ich wirklich nichts erwartet hatte!;-)

17.08.2016

Neuauflagen - Subject of the Crown (4von4)

Disclaimer:
Zeit für schamlose Eigenwerbung! ;-) Worum geht es? Nach einer ansteigenden Unzufriedenheit mit den limitierten Vertriebsmöglichkeiten meines alten Self-Publishers (lulu), habe ich es endlich mal in die Hand genommen meine Veröffentlichungen nach und nach zum deutschen Self Publisher BoD "umzuziehen". Die Neuauflagen haben dabei ein kleines Layout Make-Over erhalten, sind aber ansonsten inhaltlich mit den alten Ausgaben eigentlich identisch. Trotzdem will ich mal darauf hinweisen, dass jetzt endlich auch vernünftig gestaltete E-Books verfügbar sind!:-)
Bei Amazon können noch alte lulu Ausgaben bestellt werden - die hatte Amazon scheinbar noch auf Lager - die allerdings mehr kosten, schon wegen des shippings aus den USA. Die neuen BoD Ausgaben gelten derzeit als "Nicht auf Lager", was für frisch erschienene Self-Publishing Titel aber logisch ist - also im Zweifel nicht vom Bestellen abhalten lassen.;-)
http://www.bod.de/buch/manuela-sonntag/william-shakespeare---subject-of-the-crowno/9783741242977.html

So, was lange währt und so, das bisher einzige "Sachbuch" aus der Sammlung hat es nun auch zu BoD geschafft, das Projekt Verlagswechsel ist damit endgültig abgeschlossen und erste Tantiemen gab's sogar auch schon (keine Angst, nichts wovon man irgendwie reich werden könnte, aber immerhin;-).
Eigentlich ja mal meine Magisterarbeit und eigentlich hauptsächlich deswegen als Sachbuch überarbeitet, weil ich mit der Bewertung derselben ("verdienstvoll", ich glaube ich erwähnte schonmal, dass das nicht wirklich was Nettes ist, oder?^^) irgendwie ein wenig unzufrieden war.

Aber was solls, die Zeit heilt ja bekanntlich auch Schläge gegen das Wissenschaftlich-Schriftstellerische Ego und bei der etwas intensieveren Überarbeitung (keine inhaltlichen Änderungen per se, aber eine Menge "ent-wörtlichte" Zitate) ist mir auch wieder aufgefallen, dass ich schon ein paar ganz gute Ideen hatte damals, auch wenn man nach 600 Jahren Shakespeare Rezension vielleicht nicht voraussetzen sollte, dass irgendwas zum radikal ersten Mal gedacht werden kann, das noch irgendeinen realistischen Bezug zur Historie hat.
Es gibt ja immer mal wieder "Literaturwissenschaftler" (ja, die "" sind gemein, aber trotzdem), die in irgendwelchen Vatikangemälden Shakespeares Gesicht in upside-down irgendwelchen Vorhängen zu entdecken meinen - sowas hat vermutlich vorher tatsächlich noch nie jemand gedacht, aber bevor man sich zu sowas versteigt, kommt einem das Prädikat "verdienstvoll" fast wie ein Kompliment vor.;-)

Anyway, wer sich ein bißchen dafür interessiert, darf hier gerne mal reinlesen, ansonsten ziehe ich mich eben darauf zurück, dass ich zumindest eine ordentliche Quellensammlung für zukünftige Magisterarbeitende vorgelegt habe - verdienstvoll, mein Ar***!;-)

13.08.2016

Elysion Reloaded - die zweite Textversion + der Kreative Genius

Eine Freundin hat mir letztlich dieses nette Video geschickt - ein TED Talk von Elisabeth Gilbert, der Autorin von Eat, Pray, Love, einem Buch, das ich zwar nicht gelesen habe (und das mir vermutlich auch nicht gefallen würde), aber von dem ich zumindest weiß und wenn ich in meinem kleinen Kokon von deinem Buch weiß, dann hast du's echt geschafft normalerweise.;-)

Und auch wenn ich mit ihrem literarischen Schaffen nicht soviel anfangen kann, bin ich immer wieder erfreut darüber, wenn Menschen eloquent und witzig über Schreiben sprechen können - siehe auch meine Berührungspunkte mit Stephen King, dessen Bücher mir nun wirklich nicht gefallen.



Dann stellte ich natürlich fest, dass jeder außer mir dieses Video schon kannte und dass T. z.B. auch schon einen Artikel darüber geschrieben hat....der Kokon hat wieder zugeschlagen! ;-)
Dieser Artikel bezieht sich hauptsächlich auf die Unnötigkeit von Erfolgsdenken, was ich prinzipiell genau so sehe, aber ich habe mich seit meiner Haderei mit Mr. King ein wenig darauf verlegt gnädiger mit Menschen zu sein, die tatsächlich vom Schreiben leben wollen, also damit ihr Geld verdienen, ihre Rechnungen bezahlen und nichts anderes im Leben tun wollen.
Ich glaube an diesem Punkt ist das ganz schön mit Ängsten belastet - zumindest kenne ich mich gut aus damit, nicht zu wissen wie ich Essen in den Kühlschrank bringen soll und das ist ein Gefühl, für das es das nette Wort "Existenzangst" gibt.
Nun könnte ich mich natürlich hinstellen und sagen "Hah Pech gehabt, wenn ich das schaffe 7 oder 8 Stunden 5Tage die Woche einem Job nachzugehen, der meine Rechnungen bezahlt und trotzdem ab und zu noch was schreiben kann, dann kann das ja wohl jeder." Finde ich aber irgendwie nicht cool, weil steht mir wie ich finde nicht zu und so überhaupt gefällt mir dieses "Selber Schuld" Denken in allen erdenklichen Lebenslagen nicht.;-)
Gleichermaßen könnte sich ja jemand, der sich anders entschieden hat, hinstellen und meine Kompetenz oder meine Dedication anzweifeln, weil ich ja nur so ab und zu mal irgendwas schreibe und mir die Bezeichnung "Autorin" absprechen wollen, weil's ja "nur" ein Hobby neben anderen ist. Und das fände ich auch wenig cool und wäre ziemlich angefressen.
Lange Rede, kurzer Sinn, dieses ganze Erfolgsthema sagt mir nichts, weil ich mich nie in die Situation gebracht habe, in der mich irgendwie interessieren musste was andere von meinen Geschichten halten, aber das war ja eine Entscheidung meinerseits und andere Menschen treffen eben andere Entscheidungen. Daher war für mich der ganze Anfangsdiskurs zu Versagensängsten und so auch weniger relevant, außer in dem Punkt, an dem es um die Unabsehbarkeit von Inspiration ging.

Ich weiß, man braucht keine Inspiration wenn man Handwerk hat, aber Fakt ist, Ideen als etwas Externes zu begreifen, liegt mir einfach auch nahe. Wenn ich eine wirklich gute Idee habe, dann sage ich gern "die ist mir an den Kopf geflogen", weil es sich genau! so! anfühlt, impact an der Schläfe und alles. Und das sind dann meistens die Momente, in denen das mit dem Schreiben richtig Spaß macht, wo man (aka ich, von mir auf andere schließen = nicht cool und so;-) das Geühl hat die Worte fließen nur durch einen durch auf die Seite, auf der plötzlich Dinge passieren, die sich völlig verselbstständigen und am Ende steht man da uns denkt sich. "Wo zur Hölle ist das denn hergekommen?" Vielleicht muss man ein wenig esoterisch angehaucht sein, um sowas toll zu finden, keine Ahnung, aber wenn ja, geht's mir offensichtlich nicht alleine so.;-)
Fakt ist, dass DAS die Momente und am Ende auch die Textpassagen sind, an die ich mich später erinnere mit diesem Wow-Gefühl, weil mir nicht ganz klar ist, was da passiert ist - nicht die ewigen Stunden, die einfach nur aus Handwerk bestehen.
Klar kann man - und das sagt Ms Gilbert ja auch - wie ein Maultier an einem Text arbeiten und 90% der Arbeit besteht vermutlich daraus. Aber das sind die Passagen, in denen sich Schreiben für mich so anfühlt wie kochen, Unkraut jähten oder Staub wischen. Am Ende hat man ein gutes Geühl, weil mans hinter sich gebracht hat und vielleicht ist sogar was Vernünftiges dabei herausgekommen, aber "Spaß" ist irgendwie anders.;-)

Ich hatte dieses Erlebnis gerade in der letzten Phase Arbeit an Elysion - es waren noch ein paar neue Szenen, neue Figuren und neue Handlungsstränge zu schreiben und für ein paar hatte ich tatsächlich ein sehr klares Bild vor Augen und dieses Wow-Gefühl, aber irgendwann ließ das nach und das übliche "das klappt alles nicht, das ist alles Mist, vielleicht sollte ich diese 500Seiten einach löschen und vergessen, das wird DAS schlimmste Buch EVER" Rad setzte ein. In solchen Momenten liegt es mir überhaupt nicht trotzdem weiter zu machen, weil ich viele andere Dinge in meinem Leben tun muss oder gerne tue und wenig Geduld damit habe meine begrenzte Freizeit mit Dingen zu verbringen, die mir gerade 0 Spaß machen. YMMV.;-)

Aber es stellte sich einfach kein "Flow" ein, es war einfach kein genialer Funke da. Und dann überwog irgendwann der Wunsch es hinter mich zu bringen, also hab ich mich auf den Arsch gesetzt und die letzten Szenen runtergehauen - ich glaube 20 Seiten an einem Sonntagnachmittag allein. Und ja, dazu braucht man Handwerk, denn man muss dafür sorgen, dass der Leser am Ende nicht merkt welches die Textstellen waren, an denen es absolut hakte. Was das angeht, kann ich zufrieden sagen: das Ergebnis ist ok, manches gefällt mir sogar richtig gut und ich habe das befriedigende Gefühl das abgeschlossen zu haben, aber der Entstehungprozess fühlte sich an wie Stein bergauf rollen.
Und dann ist es indeed nett sich auf die Schulter zu klopfen und sich zu sagen: Ich war hier und hab meinen Teil des Job's trotzdem gemacht, Olè for me.;-)

Und da kommt dann auch noch ein kleiner Funke Verstädnis für das Beispiel mit dem Tänzer um 11 Uhr morgens ins Spiel. Denn jetzt bin ich fertig mit dieser Geschichte (im positiven Sinne) - ich habe nichts mehr zu erzählen, meine Energie für diese Geschichte ist aufgebraucht, ich bin fertig mit ihr, sie ist so gut wie ich sie machen kann und wenn jemand anderes das besser gekonnt hätte, kann ich da auch nichts dran ändern.
Und wenn so ein Projekt, mit dem man Jahre verbracht hat, dann "zu Ende" ist, fragt sich eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf dann schon mal: Und wenn es das jetzt war? Wenn dieses Wow-Gefühl nie wieder kommt? Wenn das jetzt alles war, was du zu erzählen hattest, nicht nur für diese Geschichte, sondern für den Rest deines Lebens?
Wie gesagt, ich habe meine Lebensgrundlage nicht auf meinem "Talent" (was immer das ist), oder meinen "Erfolg" (wie immer man den bemessen mag) aufgebaut, daher ist das für mich ein trauriger Gedanke, nicht so sehr ein Existenzbedrohender, aber trotzdem schwer zu ertragen - und das obwohl ich es sehr ablehne, Ms Gilbert, dass kreativ zu sein einen zwangsläufig in Depressionen oder Alkoholismus treibt, meine geistige Gesundheit ist mir sehr lieb und teuer und auf Gin um 9 Uhr morgens hab ich auch keine Lust.;-)

Aber irgendwie ist es tatsächlich tröstend dem Universum (ich spreche gerne mit dem Universum, ist vielleicht so eine Heidenkrankheit) einach mal zu sagen: Ok, hör zu, ich bin jetzt fertig mit dem Ding hier, wenn du also jetzt noch irgendwelche tollen Ideen auswerfen willst, dann schick sie jemand anderem, oder behalt sie einfach für dich, oder schmeiß sie mir in 1, 2, oder 10 Jahren nach,wenn ich die Fortsetzung schreibe! Denn jetzt bin ich fertig. So.;-)

Und damit das jetzt nach der ewigen Vorrede doch noch irgendwie ein Zwischenstand-Post wird: Wie geht es jetzt weiter?
Momentan mache ich eine letzte Überarbeitungsrunde und dann hoffe ich, dass das Baby gewindelt und gefüttert zum Lektorat gehen kann. Während das läuft, sind noch das Cover zu finalisieren und das Problem mit der Landkarte zu lösen, es ist also noch einiges zu tun, ich werde davon berichten! :-)

06.08.2016

Neuauflagen - B(r)uchstücke (3von4)

Disclaimer:
Zeit für schamlose Eigenwerbung! ;-) Worum geht es? Nach einer ansteigenden Unzufriedenheit mit den limitierten Vertriebsmöglichkeiten meines alten Self-Publishers (lulu), habe ich es endlich mal in die Hand genommen meine Veröffentlichungen nach und nach zum deutschen Self Publisher BoD "umzuziehen". Die Neuauflagen haben dabei ein kleines Layout Make-Over erhalten, sind aber ansonsten inhaltlich mit den alten Ausgaben eigentlich identisch. Trotzdem will ich mal darauf hinweisen, dass jetzt endlich auch vernünftig gestaltete E-Books verfügbar sind!:-)
Bei Amazon können noch alte lulu Ausgaben bestellt werden - die hatte Amazon scheinbar noch auf Lager - die allerdings mehr kosten, schon wegen des shippings aus den USA. Die neuen BoD Ausgaben gelten derzeit als "Nicht auf Lager", was für frisch erschienene Self-Publishing Titel aber logisch ist - also im Zweifel nicht vom Bestellen abhalten lassen.;-)
http://www.bod.de/buch/manuela-sonntag/bruchstuecke/9783741210785.html

Ok, hier müssen wir ein bißchen von der Chronologie abweichen, denn eigentlich wäre der Shakespeare-Schinken zuerst dran gewesen - da ist allerdings so viel an Layout zu korrigieren, dass ich damit noch nicht fertig bin und soooo viele Fans hat die historische Literaturanalyse dann vermutlich auch sowieso nicht...;-)

Bei den B(r)uchstücken fällt mir immer wieder auf, wie großartig der Titel ist. Das klingt jetzt wie furchtbare Selbstbeweihräucherung, aber ist vielleicht insodern verzeihbar, als dass ich niiieee mit meinen Titeln zufrieden bin ansonsten. Wirklich. Nie.
Aber B(r)uchstücke, mit dem Klammer-R zu Buchstücken, find ich immer noch eine großartige Idee - kam mir tatsächlich in der Badewanne und ich wäre beinahe Heureka schreiend durch die Wohnugn getropft auf der Suche nach einem Handtuch, ganz wie Pratchett sich das gewünscht hätte.;-)

Prinzipiell hatte ich hier natürlich nicht so viel "wiederzuentdecken", da die Erstauflage von 2014 ist - kommt mir trotzdem lange her vor, vielleicht weil ich das Gefühl habe schon ewig mit Elysion beschäftigt zu sein, aber es sind noch nicht mal 2,5 Jahre. "Nur", haha...;-)

Ansonsten muss ich bei der Feststellung bleiben, die ich auch damals schon getätigt habe: Nicht schlecht für ein Buch, dass ich vor allem angefangen habe, um rauszufinden, ob ich's noch kann!;-)