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16.10.2014

The Ocean at the End of the Lane

In der 10 Bücher Unterhaltung bei Facebook fiel letztlich mal irgendwo der Satz "Es ist mehr eine Frage welchen Gaiman man auf die Liste setzt." - ich kann das nicht wirklich anfechten, da auf meiner Liste ein ganz klarer Favorit steht, aber ich denke man kann und darf auch schon anmerken, dass nicht alle Dinge, die Mr. Neil je geschrieben hat pure Genialität atmen und es daher nicht unbedingt ein Zeichen von mangeldem Geschmack ist, wenn in einer so kurzen Liste kein Buch von ihm auftaucht.;-) Ich kann mich ziemlich gut erinnern, dass ich z.B. American Gods zu langatmig fand und nicht zuende gelesen habe (Ketzerei, ich weiß;-), daher ist es wohl wie immer im Leben, man kann es nie allen Recht machen. Ich glaube der Autor kann gut damit leben!

Ungeachtet dessen ist der Hype um Neuerscheinungen allerdings groß und die Erwartungen auch, so also auch bei mir und The Ocean at the End of the Lane.


Ich muss da leider mal ein Filmzitat einwerfen (wer den Film erkennt, kriegt einen Gummipunkt!;-):
"Was liest du da?"
"Große Erwartungen."
"Und?"
"Ich hatte mir mehr davon versprochen."

Das ist in diesem Fall tatsächlich wörtlich zu nehmen, denn ich hatte mir einfach mehr Geschichte versprochen - die Idee ist schnell zusammengefasstund der Autor kann was wohl am besten:
It began for our narrator forty years ago when he was seven: the lodger stole the family's car and committed suicide in it, stirring up ancient powers best left undisturbed.  Creatures from beyond the world are on the loose, and it will take everything our narrator has just to stay alive: there is primal horror here, and a menace unleashed -- within his family, and from the forces that have gathered to destroy it. 

His only defense is three women, on a ramshackle farm at the end of the lane. The youngest of them claims that her duckpond is an ocean. The oldest can remember the Big Bang.
Mit diesem Aufhänger war ich ja schon in vollstem Vorfreude-Modus, aber was ich nicht erwartet hatte war die Kompression der Ereignisse - ein Nachmittag am Teich, der ca. 2 tage Kindheitserinnerungen enthält und nach 2 nicht wirklich langen Nachmittagen war mein neues Buch ausgelesen.
Hm.

Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich für eine verfehlte Erwartungshaltung wirklich Punkte abziehen soll, aber irgendwie bin ich auch nicht richtig zufriedengestellt von meinem Leseerlebnis. Natürlich ist mir bewußt, dass dieses kryptisch-komprimierte Erzählen ein Feature und kein Bug ist, aber irgendwie...hätte ich mir mehr gewünscht. Die Ideen, die da überall angerissen werden sind total toll, aber dann auch wieder gleich mal vorbei...
Ich will mal nicht zuviel spoilern, da das Buch noch relativ neu ist und es ist auch schwer zu erklären, aber ich hatte einfach das gefühl man (jetzt nicht unbedingt ich, aber Mr. Neil;-) hätte aus der Geschichte mehr machen können.

Ich denke da das hier meine subjektive kleine Internetblase ist, lasse ich es mir einfach mal nicht nehmen für diese mir negativ aufgefallene Erzählstruktur einen Punkt abzuziehen, auch wenn es so gewollt war. Man kann halt nicht jedem gefallen!;-)

Mit 4 von 5 Seerosen kann man ja immer noch guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen! :-)

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