Publikationen, Projekte, Persönliches

24.08.2014

Montagsfragen (Zwischenstände)

Mir ist aufgefallen, dass ich "überfällig" bin, was das Thema Zwischenstände angeht - ich will mich da selber auch nicht stressen, wenn man zumindest in schreiberischer Sicht "nur" ein großes Projekt verfolgt, geht es halt manchmal einfach langsam vorwärts, ohne das dieser Progress irgendwie großartig erwähnenswert oder spannend wäre.
Auf jede Szene, die uns Blut und Tränen und Triumphgefühle kostet, kommen halt gefühlte 100, die eigentlich hauptsächlich fertig werden. ;-)

Für heute habe ich aber ein kleines Spielchen zum Zwischenschieben, in das ich ein paar Einsichten einflechten kann, die sich mir im Laufe der letzten 2 Kapitel aufgedrängt haben - die "Montagsfrage" veröffentlich auf der Schreibwahnsinn Seite. Ein kleines Sammelsurium von und für Autoren, auf das ich durch Tine schon vor einer Weile gestoßen war. Hier gibt es Zusammenfassungen, Links und Hilfestellungen für so manche Frage, die man sich als Schreiberling eventuell stellen könnte - gerade lese ich den Post zu "Kampfszenen" - ein Thema, das sich mir noch nicht in HdR Epik gestellt hat, aber was nicht ist, wird schon noch werden.;-)


Die "Montagsfrage für Autoren" von Schreibwahnsinn - Nach einem Konzept von Paperthin


Hier also die Montagsfragen aus dem August:

Sind deine Projekte Plot- oder Charakter driven?
Hier sind wir schon genau im Thema - wie ich schon erwähnte ist Elysion eine zu 85-90% Handlungsgetriebene Geschichte und insofern für mich ein bißchen was Neues - natürlich gab es auch ein paar Kurzgeschichten in den B(r)uchstücken, die auch nicht wirklich viel Charaktergetriebene Aspekte hatten, aber in einem großen Projekt ist der Unterschied einfach größer. Diese Herangehensweise hat sicherlich auch ihre Nachteile - ich bin noch dabei herauszufinden wieviel "personal drama" für die eine oder andere Figur ok ist, ohne dass dieser innere Schauplatz vom eigentlichen Thema ablenkt, aber ich will mal ein paar Vorteile aufzählen, die mir schon begegnet sind:
1. Wenn man wei was passiert, weiß man was passiert
Das hat natürlich damit zu tun, dass der Fokus nicht auf den Figuren liegt - statt einer Person mit einer ausergewöhnlichen Eigenschaft, Geschichte usw. haben wir eine ausergewöhnliche Situation in die ein paar mehr oder minder normale Figuren geworfen werden. Unsere "Helden" können von dieser Situation halten was sie wollen, aber sie müssen da einfach durch. Punkt. ;-) Ich finde das eigentlich sehr spannend, denn es öffnet die Tür zu sehr subtiler Charakterzeichnung - wenn man sich nicht darauf beschränken kann, dass unsere Protagonistengruppe sich zusammensetzt und in einer langen Reihe von Dialog-Monolog-Abfolgen herausfindet, wie jeder sich so fühlt, weil einfach "draußen" zuviel passiert, muss und kann man sehr kleine Wege finden, trotzdem eine individuelle Herangehensweise herauszuarbeiten. Aber die ständige Frage "Wieso sollte sich Figur A diesem und jenem Konflikt mit Figur B überhaupt aussetzen" fällt einfach weg. Praktisch das!
2. Wenns hakt, dann halt nicht
Das schöne am episodischen Erzählen mit mehreren Hauptfiguren und Handlungssträngen ist auch, dass man sich nicht an einer Situation festbeißen muss - mir liegt das nicht so, ich muss richtig Lust auf eine Szene haben, ansonsten ist die Gefahr groß, dass meine anderen 500 Hobbies mich ablenken;-) - sondern statt dessen erstmal woanders weitermachen kann. Natürlich muss man dabei darauf achten sich nicht in Nebenhandlungen zu verzetteln, nichts ist schlimmer, als ein Buch, dass vor lauter Nebenhandlungsstrang-Einführung nicht zu Potte kommt...Da kommt wohl mein Otherland Trauma wieder durch.;-)
3. Action auch ohne Rückblick
Zuguterletzt ein positiver Punkt, der mir im letzten Kapitel (Kapitel 5 - gerade fertig geworden und somit der "Das Buch ist zu 1/4 fertig" Meilenstein;-) extrem aufgefallen ist: In meinen Charaktergetriebenen Geschichten, wie im Rosenfriedhof zum Beispiel, oder auch in Bon Voyage (nie fertig geworden...) finden tatsächliche "Action Sequenzen" nur in Rückblicken statt. Blut und Eingeweide, Mord, Intriegen und "große" Szenen gibt es also für den Leser nur in aufgewärmter Form, während das Hier und Jetzt "nur" aus Protagonistengruppe im ständigen Dialog-Monolog-Zyklus besteht. Das an sich ist zwar nicht schlimm, aber es macht zur Abwechslung schon auch Spaß mal im Hier und Jetzt auf die Kacke zu hauen!;-)

Welchen Charakter - eines anderen Autors - hättest du gerne geschrieben?
Hatte ich schonmal erwähnt, dass ich Gone with the Wind mag? Ich denke schon.;-) Wenn es mir irgendwann mal gelingen sollte einen Charakter wie Miss Melanie zu erfinden, kann ich zufrieden sterben!

Wie findest du neue Ideen?
Ich dachte eigentlich immer, dass das umgekehrt funktioniert - also wie finden Ideen dich?;-) Ich bin noch nie losgegangen und habe mir gedacht: Ich gehe jetzt eine Idee suchen.
Das was dem vielleicht noch am nächsten kommt: Ich versuche manchmal mein Background Processing anzukurbeln, indem ich im Halbschlaf über Dinge nachdenke - also kurz vor dem Einschlafen nochmal aktiv durchgehe was ich gerade schreiben will,oder wo es gerade hakt. Manchmal fallen mir dabei ziemlich gute Lösungen ein, manchmal auch ganz andere Ideen, die mit dem Problem gar nichts zu tun haben, aber trotzdem gut sind...manchmal tut sich auch gar nichts, oder mein Hirn arbeitet im Schlaf weiter und ich bekomme das nicht so bewußt mit.
Aber ansonsten fliegen mir einfach manchmal Dinge an den Kopf, da kann ich nicht sagen wann wo oder wie - es macht Klick oder auch nicht.;-)

In diesem Sinne ein schönes Wochenende allerseits!

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