Publikationen, Projekte, Persönliches

26.02.2014

Die Prinzessin im Eis. Oder: Warum zickige Prinzessinen keine Eisbären erschießen sollten...

Ich gebe es ja gern und offen zu: Oft bin ich ein furchtbarer Kulturmuffel!
Das liegt nicht so sehr daran, dass ich Theateraufführungen oder gar klassischer Musik nichts abgewinnen kann, sondern oft leider daran, dass ich keine Lust auf moderne Inszenierungen habe...
Man mag mich spießig nennen, aber für mich braucht die Zauberflöte keine halbnackten Frauen und Hamlet keine Badewannen voller Kunstblut - und ich bin leider auch keiner der Menschen, die sich damit trösten, dass es wohl Kunst sein muss, wenn sie es nicht verstehen.
Wer nicht weiß was ich meine, schaue sich mal Hape Kerkelings Hurz an - genau so!;-)

Trotzdem kann man mir nicht vorwerfen, dass ich nicht manchmal auch etwas riskiere, also hatten wir an diesem Wochenende Karten für Die Prinzessin im Eis, eine "dystopische, moderne Oper" am Theater Aachen.
Die Vorschau zum Stück, sagt dazu Folgendes:
Irgendwo im ewigen Eis Grönlands (oder den Resten, die noch übrig sind), irgendwann in einer fernen Zukunft:
Ein multinationales Forscherteam sucht nach einem sicheren Ort für die Aufbewahrung von Genproben
ausgestorbener Tiere und Pflanzen. Plötzlich stoßen die Wissenschaftler auf einen riesigen Hohlraum im Eis und finden darin eine gefrorene Frau, die offenbar aus einer anderen Epoche stammt. Sie entpuppt sich bald als außergewöhnlich schöne, aus der Zeit gefallene Prinzessin, die weder die fröhlichen Russen Vlad und Vitaly noch Kalombo, den Klimatologen, kalt lässt. Nun geht es hoch her und nicht nur die Damen der Expedition müssen sich warm anziehen …
Die Idee an sich klingt ja erst einmal recht lustig - ein Forscherteam aus dem Heute (2015 ist nicht die "ferne Zukunft" meine lieben Theaterschreiber!;-) trifft auf ein schlafendes Dornröschen, dessen Prinz scheinbar ausgeblieben ist und die deswegen der menschlichen Entwicklung gefühlte 1000 Jahre hinterherhechelt.
Ganz zu Anfang begegnen wir außerdem einem ziemlich skeptischen "Chor" aus Eisbären auf einer verschneiten Bühne, was sehr vielversprechend wirkt.

Leider hat sich der erste positive Eindruck nicht gehalten - Bühnenbild und Kostüme waren großartig und auch der Griechische Chor ist ein Stilmittel, dass ich gerne öfter wiederbelebt sähe - denn wo sich die Vorankündigung einfach nicht bestätigt, ist die Einschätzung das Ganze wäre "ironisch" und "lustig"...
Was wir zu sehen bekamen waren eigentlich nur laufende Klischees (die Kettenrauchende Französin, der waffenverrückte Ami, der Regelversessene Deutsche, die betrunkenen Russen, den Vodoo-Afrikaner blablabla) und eine ziemlich zickige Prinzessin, die wohl als "Methaper" auf den Hochmut der ganzen Menscheit gedacht ist, keine anderen Meinungen und Bedürfnisse als die eigenen gelten lässt und als selbsterklärte Krone der Schöpfung auch mal Eisbären erschießt, weil das ja nur dumme Tiere sind.
Lustig ist das leider nicht wirklich, denn jede einzelne dieser Abziehbildchen-Figuren ist unfassbar unsymphatisch und die "Message", dass alle Menschen irgendwie Iditioten sind und die Umwelt mies behandeln wird so mit dem Holzhammer eingeprügelt, dass ich darüber nur sehr bedingt lachen konnte.
Da half es auch nicht, dass sowohl Libretto, als auch Musik dieses ständige Gegeneinander der Charaktere und die unablässigen Streitereien und Konkurrenzen (irgendwann fangen sie auch noch an sich über die Rechte am ausströmenden Gas zu streiten - als ob das noch nötig gewesen wäre) in teils sehr sperrigen Texten und sehr disharmonischen Kompositionen reflektiert.

Auch hier, man darf mich altmodisch nennen, aber ich finde 2 Stunden Disharmonie einfach anstrengend anzuhören, ich bevorzuge Arien, die man auch mal mitsummen kann!;-)

Unter dem Strich also leider eine Produktion unter dem Titel "gut gedacht, aber schlecht gemacht" - als Theaterstück (ohne die anstrengende Musik), oder als Operette mit ein wenig weniger krassen Figuren und ein bißchen mehr Leichtigkeit, wäre das wirklich lustig gewesen. So hat aber leider die "Message" (so wahr sie auch ist, Menschen sind Idioten!;-) alles andere erschlagen.

Wen das aber nicht stört, dem empfehle ich die Aufführung trotzdem, denn die Bühe und die Kostüme sind wirklich super!;-)

24.02.2014

Unnatural Creatures

Ich fürchte, Menschen, die mit den Büchern und Geschichten von Neil Gaiman nicht so viel anfangen können, müssen in dieser Woche sehr stark sein - oder sich einen anderen Blog suchen;-) - denn ich habe noch 2 Post auf Halde und auch noch The Ocean at the End of the Lane auf meinem To-Read Stapel...Ich würde ja gerne sagen, dass mir das leid tut, aber das wäre absolut gelogen, also sag ich's lieber nicht!;-)

Zum Auftakt des lustigen Reigens, eröffne ich mal eine neue Weltsicht - ich nehme hiermit endgültig zurück, dass ich nicht so sehr auf Anthologien stehe!
Unnatural Creatures ist zwar keine Anthologie im Sinne von Fragile Things, denn hier gibt es eine vielschichtige Mischung aus Autoren und einen roten Faden in der Thematik - fantastic beasts and where to find them, quasi.;-)


Ich muss wirklich sagen, dass ich nicht erwartet hatte, dass die Qualität gleichbleibend so hoch sein würde - mir fallen auf Anhieb 4 oder 5 Geschichten ein, die ich besonders mochte: Von überforderten Wissenschaftlern und Einhörnern, über menschenfressende Blobs, kartographierenden Bienen, verhinderten Werwölfen, bis hin zur Abendeinladung für den Tod. Dagegen gab es nur ganz selten mal einen Moment, in dem ich dachte "ok für diese Geschichte bin ich wohl die falsche Zielgruppe" (Kindermärchen) oder "Oh schade, daraus hätte man mehr machen können" (geschwätzige Meerjungfrauen;-).

Wie so oft muss ich also auch hier dem Geschmack von Mr. G. ein großes Lob aussprechen und vergebe 5 von 5 Drachenschuppen für absolut lohnenswerte Kurzgeschichtenunterhaltung!

19.02.2014

How-To: Haussocken einfach gemacht

Manchmal ist das Internet wirklich zum Verzweifeln- grade hat man noch ein total tolles Tutorial-Video an der Hand und 10 Tage später findet man es einfach nicht mehr wieder...

Naja, ich versuche also mal zu rekapitulieren, was ich gelernt habe und hoffe, dass es trotzdem hilft.;-)
Sinn und Zweck dieses Projektes war es Socken zu erzeugen und zwar auf die einfachste erdenkliche Art und Weise, weil ich keine Lust hatte Stricken zu lernen und warme Socken wollte, die ich übrigens zu jeder Jahreszeit und eigentlich jeder Tages- und Nachtzeit trage - bei dem Verbrauch ist es also quasi opportun den Nachschub selber sicherzustellen!

Schritt 1: Die Wolle
Diese Formschöne Sockenwolle habe ich beim ALDI gekauft und kann daher nicht wirklich sagen welche Marke da irgendwann mal hinterstand. Aber ich denke die generellen Parameter sind vermutlich entscheidend - in diesem Fall 50g zu 210m Lauflänge, was für 1 Socken/Knäuel völlig ausreicht.
Kostentechnisch (so behauptet eine kurze Internetrecherche) liegt man damit bei ca. 4-8€ pro Paar +  Arbeitsaufwand...zum Glück müssen sich Hobbies nicht rechnen!!;-)

Schritt 2: Die Stelle wo normalerweise das Video steht...
Gut wir haben aber kein Video diesmal, also muss ich das zu erklären versuchen....au weiah...
Zum Glück ist das Rezept denkbar einfach (war ja auch Sinn der Sache), denn....man lässt bei dieser Art von Socken einfach die Ferse weg!
Wer sich also nie getraut hat sowas zu machen, weil er keine Ahnung hat, wie man eine Ferse strickt - ich kenne dieses Problem und die Lösung ist erstaunlich einfach!;-)

Zuerst fabriziere man also eine Luftmaschenkette in einer Länge, die bequem um den breitesten Teil von Fuß und/oder Knöchel passt (was auch immer grade breiter ist). Wie man aus so einer Reihe einen Kreis formt, hatte ich ja schon bei Haarnetz und Blümchen verlinkt, das ist also auch schon ein alter Hut...tja und dann häkelt man sich munter immer im Kreis, so dass ein langer Schlauch dabei herauskommt. Natürlich kann man dabei sämtliche Muster verwenden, die einem so einfallen - oder die man bei Youtube finden kann, sofern man denn die Videos findet^^ - aaaber ich hatte ja gesagt so einfach wie möglich, also hier die Variante in "pur".;-)

Schritt 3: Mathe ist ein Arschloch
Mit diesem Schlauch-Rezept kann man vermutlich total toll Stulpen oder Fingerlose Handschuhe machen, aaaaber es sollten ja Socken draus werden, also muss der Schlauch irgendwo geschlossen werden. Und da wird es jetzt ein wenig mathematisch, denn die Formel zu dieser Übung lautete im Video wie folgt:
(Maschenanzahl - 8) : 8
Fragt mich bitte nicht wieso, ich befolge nur Anweisungen!;-)
Meine Knöchel sind 60Maschen dick, also lautete meine Rechnung:
(60 - 8)  : 8 = 6,5 = aufgerundet 7

Das bedeutet, dass wir an irgendeinem Punkt den "Anfang" unseres Häkelkreises markieren (Büroklammer funktioniert gut, kann man danach einfach wieder ausfädeln) und von da an in der 1. Runde jede 7. Masche überspringen. In der nächsten Runde machen wir das mit jeder 6. Masche, danach mit jeder 5. usw usw.
Am Ende sind wir dann dabei jede 2. Masche zu überspringen und an diesem Punkt können wir dann unsere Spirale einfach durch ein Einhäkeln in eine feste Masche zuende bringen und Voila - Strumpf ist zu!
Natürlich sind die Maschen ein wenig grober zum Schluss, wegen der ganzen Überspringerei, aber da wir ja noch unser Fadenende einweben müssen, fällt das nacher eigentlich gar nicht mehr auf...oder?


 Schritt 3a: Restwolle?
Ich habe festgestellt, dass ich sehr schlechtes Augemaß habe, also hatte ich beim ersten Socken noch ziemlich viel Wolle übrig, aber meine Sockenspitze war schon fertig. Aber das macht ja gar nichts, denn man kann die Restwolle einfach oben wieder ans Fadenende anknoten und den Socken nach oben noch was verlängern. Hat den angenehmen Nebeneffekt, dass meine erste Luftmaschenreihe normalerweise total krumm und schief ist, aber wenn die plötzlich mitten im Strumpf ist, fällt das nicht mehr auf - eine Win-Win-Situation quasi!;-)

Und siehe da: Auch ohne Ferse sieht das nach Socken aus - in Schuhen vermutlich ziemlich knubbelig, aber als Hausinterne Fußbekleidung
einwandfrei. Angeblich soll sich die Passform noch verbessern, wenn man die feuchten Socken direkt nach der ersten Wäsche "einträgt" - ich werd's mal abwarten!:-)

17.02.2014

WWZ. Oder: Zombies zum Valentinstag

Ja, ich weiß, was kommt als nächstes? Erst Explosionen, dann Zwerge, jetzt schon Zombies...aber hey, man muss die "Feste" feiern, wie sie nunmal fallen und ein Film mit Brad Pitt qualifiziert doch sicher als Frauenfilm...oder?...doch ich denke schon!;-)


Ich muss ganz zuerst mal vorweg schicken, dass ich mir von diesem Film - vielleicht naiverweise - etwas zuviel versprochen hatte, weil sich die Vorlage sehr gut anhört. Man möge also alle folgenden Aussagen vor diesem Hintergrund bedenken - außerdem gibt es bestimmt wieder für irgendwen irgendwo einen Spoiler, ich glaube das brauche ich inzwischen schon fast nicht mehr erwähnen, oder? Dann ist ja gut!

Also was passiert mit Brad Pitt und Zombies? Zuerst mal fahren wir mit der Kamera durch Glasgow und behaupten das wäre Philadelphia - an sich nur eine kleine Randnotiz im "Hollowood belügt uns" Schema, aber für uns witzig, weil die Dreharbeiten noch liefen, als wir 2011 in Glasgow waren - aber live gesehen haben wir davon leider nichts, was mir bei den großen Massenszenen fast leid tut...und wegen Brad Pitt natürlich!;-)

Also große und teilweise großartige Bilder kann man dem Film nicht absprechen - visuell funktioniert das über die gesamten 2 Stunden einwandfrei, egal ob in "Philadelphia", Jerusalem (vermutlich Downtown Detroit, oder so^^), oder Wales (sah tatäschlich nach Wales aus). Nur mit der Logik der Handlung hatte ich teilweise meine Probleme...
1. Die Dauer des Films verhält sich exponential zur Anzahl der Nebendarsteller - heißt Brad Pitt ist bad news für alle Soldaten und andere Menschen in seinem Umfeld, denn die dezimieren sich meist innnerhalb von 2 Minuten auf 0 - immer wieder.
2. Die Gattung Zombies auf die wir hier treffen, ist eine der schnellen Zombies, die gruselig aussehen und klingen wie die Raptoren aus Jurassic Park, aber leider noch dümmer sind, als das Wort schon vermuten lässt - ich nenne sie liebevoll Lemming-Zombies;-) - und scheinbar ausschließlich Gehörgepohlt. Wenn also die Geräuschquelle auf die wir zulaufen ein Helikopter ist, schmeißen wir uns voller Elan über die Dachkante und warten dann, bis am Boden genug zermatschte Zombies aufgelaufen sind, als das der Rest überleben kann...Ob das Schwarmtechnisch Sinn macht, weiß ich jetzt nicht, aber es führt dazu, dass die Hautpfiguren des Films versuchen Geräuschfrei durch Zombiehorden zu pirschen, bis irgendwer wieder was umwirft, ein Handy klingelt, oder sonstwas schief geht - immer wieder. Was dann übrigend zu Punkt 1 führt!;-)
3. Von Wissenschaftlern hält der Film nicht viel - es gibt genau einen, der sowas wie einen Plan hat und der fällt schon nach 5 Minuten Punkt 1 zum Opfer. Man könnte also sagen, der Film dauert nur deswegen 2 Stunden, weil Brad Pitt kein genialer Wissenschaftler ist und für die Lösung des Problems leider etwas länger braucht - aber macht ja nichts, ich bin sicher 2% der Weltbevölkerung konnten trotzdem noch gerettet werden. In Nova Scotia übrigens - da kann es ja auch keine Zombies geben, wer soll denn da wen anstecken und wer soll da Lärm machen? Ob es Zombie-Bigfoots gibt...?
4. Geräuschfixierte, dumme Zombies können sich unauffällig in Flugzeugen verstecken und trotz einer Inkuabtionszeit von gerade mal 10Sekunden kann man Menschen noch den gebissenen Arm abhacken (gut, kann man sowieso, aber "funktioniert" auch noch;-). Zombieblut zu schlucken ist außerdem nicht ansteckend, nur gebissen werden - allen Menschen die Zähne ziehen schützt also vor Verbreitung von Zombies. Wie das geht? Tjaaa... Da fragen sie doch mal die Leute in Jerusalem, die eine Mauer bauern, aber sie nicht bewachen, können und die von 2. Verteidigungslinien auch noch nie gehört haben.

Von der wissenschaftlichen Haltbarkeit des "Heilmittels" möchte ich mal nicht reden, denn a) ist es bestimmt auch nicht unlogischer als der Rest und b) ist man an dem Punkt des Films eigentlich froh, dass überhaupt mal wieder was passiert!;-)

Das klingt jetzt alles sehr negativ, was aber, wie eingangs gesagt, vor allem an meinen höheren Erwartungen lag - was die Bilder, Action etc. angeht kann man den Film durchaus spaßig finden, auch wenn so einem Uno-Investigator der letzte coole-Sau-Schliff fehlt, den Bruce Willis normalerweise hat. Aber sein Hirn sollte man nicht über Gebühr dabei anstrengend, das führt zu nichts!;-)

Ich habe das Buch auf meinem Weihnachtsstapel liegen und bin sehr gespannt - das Making Off der DVD hat uns ja zumindest noch verraten, dass außer der Idee "globaler Zombiekriege" eigentlich nichts aus der Vorlage übernommen wurde, das lässt ja hoffen. Der Autor war auch am Set, ihn hat das Drehbuch scheinbar nicht gestört, was soll man sagen?
Das Film vs. Vorlage kann man sich unter der Prämisse aber schon fast schenken.;-)

Zusammenfassend vergebe ich mal 3 von 5 Blauhelmen, weil einige der Bilder wirklich gut waren. Für einen Popcorn-Abend vermutlich völlig ausreichend!

11.02.2014

How To: Patchwork-Bilder

Dieser How-To Post ist eigentlich etwas schwierig zu beginnen, denn eigentlich müsste der erste Schritt lauten: Man habe alte Bilder Zuhause rumliegen, die man irgendwann mal gemacht und dann vergessen hat...
Da ich aber davon ausgehe, dass sich die Grundidee auf viele Dinge übertragen lässt - zum Beispiel auf alte Poster, Kalenderblätter etc. etc., für die man nie im Leben einen Pinsel angefasst haben muss -  überspringen wir einfach mal diese Prämisse und tun so, als wäre das von Anfang an so geplant gewesen!;-)

Schritt 1: Die Idee
Die Grundidee für diese Bilderserie war irgendwann mal die Tatsache, dass ich ganz viel Malzeug geschenkt bekommen hatte und mal ausprobieren wollte, wie es sich damit arbeiten lässt. Klingt nicht sooo aufregend, ist es vermutlich auch nicht, aber wir wollen ja bei der Wahrheit bleiben, oder?
Um also die verschiedenen Vor- und Nachteile meiner damals neuen Farben auszuprobieren, habe ich erstmal ein Urlaubsfoto in eine Skizze umgesetzt, was ja so ziemlich immer am Anfang steht - und schon fast eigenständig als Bild durchgeht manchmal...;-)

Schritt 2: Multiplizieren
Diese Grundskizze ließ sich dann auf 2 verschiedene Untergründe übertragen - ich arbeite bei sowas eher pi-mal-Daumen, aber mit Pauspapier geht das wohl auch, wenn man vorsichtig ist (zu dicke Linien sehen unschön aus, es sei denn man integriert sie irgendwie in das fertige Bild). Für die beiden Bilder auf normalem Zeichenpapier habe ich einfach die Skizze und ein Blatt ans Fenster gehalten und ein paar Grunddetails übertragen, damit die Proportionen ungefähr gleich waren. Bei den 2 Bildern auf Aquarellpapier ging das leider nicht - wie man der Skizze noch ansieht, habe ich es sogar mit sehr dicken Bleistiftstrichen versucht, aber kein Gegenlicht kam durch das dicke Gewebepapier, also ist hier noch ein wenig mehr pi-mal-Daumen als sowieso schon.;-)
Das fertige Endprodukt kann man hier in Serie sehen:
- Bleistifte
- Buntstifte
- Aquarell-Stifte (wie Buntstifte, lassen sich aber mit Wasser "vermalen")
- Aquarell-Farbe
Wenn man mit Fotodrucken, Poster etc. arbeiten möchte, könnte man zum Beispiel mehrere Farbfilter-Varianten desselben Bildes drucken, das sieht sicher auch sehr interessant aus.

 Schritt 3: Ab hier Optional?
Eigentlich hatte die Idee damit ihren Zweck ja schon erfüllt und eiiigentlich kann man die Bildserie auch so schon für mehr oder minder fertig halten - große Kunst sieht sicher anders aus, aber eine Weile hing das in 4 einigermaßen gleichgroßen Rahmen auch bei uns an der Wand. Irgendwann war mir das aber zu langweilig, also sind Idee und Bilderbögen in der Mappe verschwunden und erst wieder aufgetaucht, als ich letztlich was ganz anderes gesucht habe.
Irgendwie dachte ich, muss doch aus dieser Uralt-Idee noch was anderes rauszuholen sein und rein zufällig fielen mir bei derselben Such- und Aurfräumaktion auch meine Origami-Schablonen in den Schoß - bis zum Patchwork-Bild war es da gedanklich nicht mehr weit!

Schritt 4: Schablonieren
Falls das noch kurz einer Erklärung bedarf: Mit Origami-Schablonen meine ich die vielen quadratischen Pappstücke, die ich mir irgendwann mal zurechtgeschnitten habe, um aus jeder Art von Papier (zum Beispiel Geschenkpapier) Origamifähige Stücke auszuscheiden, ohne immer messen zu müssen. Diese Schablonen haben sich nach und nach vervielfältigt und für dieses Projekt ist sogar noch eine dazugekommen - die in 5x5cm.
Um sich sowas schnell und einfach herzustellen, braucht man also eigentlich nicht mehr als ein bißchen Pappe, ein Lineal, eine Schere und für die Anwendung auf Papier ein Teppichmesser (meins ist schon ziemlich abgenutzt, da muss bald mal ein neues her...;-).

Schritt 5: Schweizer-Käse-Kunst
Man ahnt es vermutlich schon, wie jetzt die Ideen zusammenfinden, aber ich sage es trotzdem nochmal:
Zuerst habe ich alle Bilder auf ungefähr dieselbe Größe gestuzt, für das einheitliche Endergebnis. Dann nehme man eine Schablone, suche sich eine Stelle in einem Bild aus, löse diese vorsichtig(!) und präzise(!) aus dem Bild, suche sich ein anderes Bild aus, wiederhole den Vorgang an möglichst genau derselben Stelle und tausche die Quadrate gegeneinander aus.
Nach Belieben wiederholen!;-)

Schritt 6: Ein bißchen Frankenstein?
Je präzieser man so vorgeht, desto witziger sieht nacher das Endergebnis aus - mein Teppichmesser hat sich an dem dicken Aquarellpapier sehr schwer getan, diese Quadrate musste ich noch mit einer großen Nagelfeile nachbehandeln. Das funktioniert übrigens auch gut, wenn an den Schablonen noch kleine Kanten-Unebenheiten stören - Pappe raspeln macht nur ziemlich viel Dreck...;-)
Ich habe die Patchwork-Teile zuerstmal mit ein wenig Tesafilm fixiert, für den letzten Schliff empfehle ich aber das gegenkleben auf ein anderes Stück Papier, oder hier Aquarellpapier.
Warum habe ich das jetzt noch angemalt?
Ich war etwas skeptisch was meine eigene ruhige Hand beim Auslösen der Teile anging und rein-weiße Untergründe hätten die unebenen Kanten unschön betont - also ein bißchen Aquarellstifte und Wasser und schon fällts keinem mehr auf!:-)

Vor und nach dem Aufkleben habe ich wieder mal ein paar schwere Bücher bemüht - ein Glück, dass wir so viele haben...;-) - um die welligen Papiere und den Klebstoff schön platt zu drücken. Die kleine Katze hat allerdings nur Dekoeffekt, die ist viel leichter als so ein dickes Buch!;-) 


Die Farbgebung ist dabei ziemlich unwichtig, wobei ich glaube, dass man evt. auch Patchwork Bilder übereinander legen könnte - also ein "unversehrtes" Bild unten, eins oben und dann die Quadrate ein wenig versetzt wieder aufsetzen...
Ein andere Idee für ein anderes Mal!

Für heute bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden - nun muss sich nur noch ein Platz finden, wo man die kleinen Frankensteine aufhängen könnte...unsere Wohnung ist schon ziemlich voll und Rahmen sind mir auch ausgegangen...;-)

 

07.02.2014

Kreativ kommt später...;-)

 Jaja eiiigentlich steht seit über einer Woche ein How-To Post in meiner Liste, unfertig aber nicht ungeliebt, und krankt daran, dass ich einfach keine Zeit habe den Stand des letzten Arbeitsschrittes zu überprüfen...

Also gibt es heute nur eine kryptische Ankündigung - es geht um Blumen und Quadrate!;-) - und ansonsten nur ein bißchen freie Assoziation mit dem Freitags-Füller:

1.  Ich erinnere mich genau, dass ich letztes Jahr um diese Zeit noch mehr oder minder schwer an der Fertigstellung der letzten B(r)uchstücke Texte gearbeitet habe. Ich hätte nicht gedacht, dass die "Post-Production" nochmal fast ein Jahr dauern würde, aber manche Dinge lassen sich eben nicht hetzen - Kinder und Bücher zum Beispiel! :-)

2.  Ich muss sagen, dass mich das Wetter ein wenig irritiert - die ganze Zeit über denke ich mir, dass ich eigentlich schon mit der Gartenarbeit anfangen könnte, aber jedes Mal schrecke ich zurück, weil ich befürchte, dass es genau dann nochmal richtig kalt wird, wenn ich alle Winterschäden beseitigt habe... Also lieber Frühling, von mir aus, pack die Sonne aus und los geht's!

3.  Unglaublich nervt mich momentan die Sportberichterstattung - normalerweise bin ich ein Olympia-Fernseher (will heißen außerhalb von Olympia interessiert mich Sport eigentlich wenig;-) - aber irgendwie finde ich diese fatalistische Medienhaltung "Ja, nun, es gibt alle diese guten Gründe gegen die Spiele in Russland zu sein, aber jetzt sind sie nunmal da, also freuen wir uns halt drauf" ziemlich deprimierend. Ich bin nun wirklich kein Weltverbesserer, aber durch schlichtes Aussitzen von Kritik kann man heutzutage scheinbar fast alles durchbringen...wenn der Gewinn stimmt zumindest.^^

4.  Mit Gedult und Spucke geht alles? Behaupte ich jetzt einfach mal!;-)

5.  Sagen wir mal der Winter wäre wieder vorbei - oder dieses Jahr einfach ausgefallen;-) - dann könnte man ja fast wieder über Sommerurlaub nachdenken, oder? Bei uns sieht das alles sehr unsicher aus in diesem Jahr, ob es terminlich überhaupt zu sowas wie Urlaub abseits von Balkonien kommen kann, also beschäftigt sich mein Hirn statt mit Reiseplanungen erstmal mit Eigenheimsverbesserungen. Bisher ganz oben auf meiner Liste: Endlich mal den Gartenweg anlegen und Regale im Keller aufstellen - beides steht allerdings auch schon seit 2012 auf meiner Liste, also schauen wir mal....;-)

6.   Letztlich bin ich aufgewacht und habe festgestellt, dass es keine so gute Idee war denVanille-Schoko-Fla einen Monat nach dem Verfallsdatum trotzdem noch zu essen - ich bin ein großer Verfechter der Haltung, dass man Lebensmittel nicht wegen einem "best before" Datum verschwenden sollte, aber in diesem Fall war mein Magen mit meiner Entscheidung nicht einverstanden...man lebt und lernt!

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Death on the Mississippi, morgen habe ich Lasagne essen mit Freunden geplant und Sonntag möchte ich bitte nicht schon wieder in die Verlegenheit kommen einen Zombie mit einem Weihrauchfass erschlagen zu müssen - ein kleiner Hinweis an die KULT-Mitstreiter!;-)

Und wo wir gerade dabei sind, viel Spaß mit dem Video der Woche!

05.02.2014

Angehört: Der Medicus

Lustig, lustig, da musste ich doch ein wenig stuzen und mal nachdenken, wie ich denn die Überschrift für ein deutschsprachiges Hörbuch einleiten will - scheinbar ist das noch nie vorher vorgekommen...;-)

Prinzipiell stehe ich ja auch dazu, dass ich bei meiner täglichen Klangwolke das "Original" bevorzuge, auch und oft übrigens, weil in Übersetzungen der Reflex Hörbücher zu kürzen besonders weitverbreitet zu sein scheint und ich kann gekürzte Hörbücher einfach nicht ertragen.

Das war im Übrigen auch der Grund, warum mich vor ein paar Jahren die gekürzte Hörbuchfassung von Noah Gordon's Medicus fast dazu gebracht hätte, meinen iPod an die Wand zu werfen. Die Kürzungen dieser Hörbuchfassung waren (man verzeihe mir das Wortspiel) wirklich unfassbar schlecht - eigentlich muss man von Verstümmelung reden, zumindest war es ziemlich schmerzhaft da zuzuhören.^^
Eine englische Fassung gab es allerdings nicht, also habe ich mich lange Jahre damit abgefunden, dass dieser Klassiker meiner Jugend einfach nicht auf meine MP3 Liste kommt.

Dann allerdings ist der Autor (leider) doch noch weich geworden und hat nach 30 Jahren die Filmrechte an seinem Text verkauft, was zu einem (von dem was ich bisher sehen konnte) ziemlich überflüssigen "nach sehr vagen Motiven von" Film geführt hat, ABER zu meiner persönlichen Freude auch dazu, dass irgendwem mal aufgefallen ist, dass ein ungekürztes Hörbuch sich vielleicht im Zuge des Marketings gut verkaufen ließe.

Also lag in diesem Jahr ein Audible-Download unter dem Weihnachtsbaum - oder zumindest die Papierform desselben;-) - und ich muss sagen, das hat sich schon gelohnt!
Hörbuch auf Deutsch war zwar erstmal ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber da ich das Buch auch immer in der Übersetzung gelesen habe, war der Kulturschock abgeschwächt. Frank Arnold liest einige Figuren ein wenig zu pointiert für meinen Geschmack, leistet sich aber keine größeren Ausrutscher (man muss ja dankbar sein, dass Ibn Sina nicht mit schlechtem arabischen Akzent gesprochen wird, wenn man sich manche Hörbücher so anschaut;-).

Insgesamt bleibe ich also bei meinen 5 von 5 Schachbrettern für entspannte - endlich ungekürzte - Comfort Zone Unterhaltung :-)

03.02.2014

Ein Kranich für jeden Tag - Teil I

Ich gebe es gern zu Anfang mal zu: Das mit der täglichen meditativen Selbstversenkung klappt vielleicht nicht ganz so gut, wie erhofft. Oder vielleicht kollidiert meine Zeitplanung da auch nur noch am Winterschlaf-Syndrom - einmal auf dem Sofa, immer auf dem Sofa oder so...;-)

Trotzdem habe ich an meinem kleinen Me-Time Projekt eigentlich recht viel Spaß - nur weil man nicht jeden Tag dazu kommt und dann manchmal 3 auf einmal anfallen, ist ja die Zeit, die man sich nimmt, an sich nicht geringer, nur anders verteilt...;-)

Irgendwann (recht schnell...) hatte ich aber, wie man sieht, keine Lust mehr auf weißes Papier, also habe ich mir (Asche auf mein Haupt;-) ganz speziell noch bunte Notizzettel besorgt. Die letzten 2 Monate waren rot, jetzt geht es über in rosa und bis zum Ende des Experiments am 01.11.2014 werden dann auch noch grüne, blaue, gelbe dazukommen.

Nur habe ich noch keine Ahnung, was danach aus den Papiervögelchen werden soll - ein Freudenfeuer jedenfalls nicht...;-)
Aus den 1000 Kranichen macht man meist so Gardienenähnliche Vorhangdingsis, aber irgendwie glaube ich 365 sind dafür a) zu wenig und b) sind Papiervorhänge nicht so mein stil und c) wohl auch nicht Katzentauglich.

Wer also einen Vorschlag hat, immer gerne her damit - so in 2-3 Monaten poste ich dann nochmal ein Bild vom wachsenden "Nest"!:-)