Publikationen, Projekte, Persönliches

28.05.2013

Listening to: Portrait of a Woman

Ich hatte es angedroht und ich mache es wahr: Es gibt wieder neue Audible-Downloads!;-)
Bei diesem Titel habe ich mich zuerst einmal stark gefragt, ob die Anspielung an Portrait of a Lady beabsichtigt war...falls ja hat der Autor gut gewählt, die Parallelen der Geschichten sind erstaunlich!

Aber fangen wir mal vorne an - worum geht es eigentlich?
Ich denke der Titel des Buches von  Robert K. Massie Catherine the Great: Portrait of a Woman (gelesen von Mark Deakins) erklärt sich eigentlich von selbst - Biographien sind selten überraschend in ihrer Themenwahl!;-)


Meine Hauptmotivation zu diesem Buch war zu etwa 10%, dass es hervorragend in meine "historische Frauen" Biographien passt, aber zu 90% meine völlige Unwissenheit was russische/skandinavische Geschichte angeht...

Selbst wenn man den Kram studiert hat, bekommt man aus diesem (ja nicht unbedingt kleinen) Erdkreis kaum etwas geboten - Absolutismus, Grundherrschaft, Revolutionen, alles spielt sich immer eher im west-südlichen Spärenraum ab und das nicht nur in Antike und Mittelalter, sondern auch in früher bis späterer Neuzeit...
Da ist es doch ein gewinnbringender Freizeitvertreib diesen Wissenlücken mal auf die Sprünge zu helfen und Katharina die Große bietet sich da als "Einstiegsthema" einfach an!

Ich muss zugeben, ich hatte zwischendurch ein wenig Mitleid mit Mark Deakins, denn für einen englischen Sprechen sind solche schönen Titel und Orte wie Anhalt-Zerbst, Nassau-Weilburg oder auch Holstein-Gottorf eine echte Herausforderung...die russischen, österreichischen und französischen Titel und Namen noch gar nicht "eingerechnet"...
Trotzdem schlägt er sich tapfer, auch wenn es mir manchmal lieber gewesen wäre, er hätte nicht jeden Franzosen, Italiener etc. mit so einem seltsamen Akzent vorgelesen!;-)

Das Buch an sich kann ich aber uneingeschränkt empfehlen! Nicht über-trocken analytisch, aber doch differenziert und quellenkritisch und immer schön darauf hinweisend, dass Vorstellungen, Moral und soziale Akzeptanz fließend und veränderlich sind. So wie man sich ein gutes Freizeit-Sachbuch eben wünscht!

Zugegebenermaßen hat sichMr. Massie allerdings auch ein dankbares Thema ausgesucht - mehr Soap-Opera Drama, als in dieser Biographie gibt es höchstens noch im alten Rom!;-)

Ich vergebe mal uneingeschränkte 5 von 5 Pelzmützen für entspannsame Wissenvermittlung - vielleicht auch was für die Urlaubsbibliothek!

24.05.2013

Dragon Age 2 & DLCs. Oder: Kill the Set-Designer!

Irgendwie beschäftige ich mich in letzter Zeit sowieso ständig mit der Dynamik von Fortsetzungen, da passt es doch ganz gut, wenn wir den Sprung von Film zum Gaming noch mitnehmen, denn wie ich immer predige:
Gutes Story-Telling funktioniert nach denselben Grundprinzipien, egal in welchem Medium!:-)

Man erinnerst sich vielleicht noch an meinen Post zum ersten Teil: Abzüge in der Abwechslung und Tiefe der Haupthandlung, aber großartiges Characterplay.
Gemessen an der riesigen Fan-Base im Internet und den 95.000 Weiterführungen in Form von Fan-Fiction, Büchern, Comics, Fan-Filmen und und und, die aus Dragon Age Origins erwachsen sind, ist das vermutlich schon für Viele eine geradezu blasphemische Einschätzung, aber wer wäre ich, wenn ich ein wenig überzeugte Blasphemie nicht zu schätzen wüßte?;-)

Und wie es oft passiert, wenn der Hype um einen ersten Teil groß genug ist: Die Fortsetzung kann es eigentlich nur schlechter machen.
Nach diesem rezeptionistischen Grundgesetzt finden sich also allerlei mehr oder minder peinlich-unreflektierte Verisse zum zweiten Teil Dragon Age im Netz.
Und was tut mal als Blasphemiker aus Überzeugung, wenn man mit unreflektierten Kritiken konfrontiert wird? Richtig, man widerspricht. Aus Überzeugung, aber auch, weil es in diesem Fall noch viele andere gute Gründe gibt!;-)

Worum es geht:
Meinen Hauptkritikpunkt aus Teil 1 kann ich hier schonmal nicht übernehmen, denn die Handlung von Dragon Age 2 passt höchstens auf einen sehr großen Bierdeckel.;-) Das liegt schon daran, dass hier in drei großen Sprüngen insgesamt 7-8Jahre aus dem Leben des Haupthelden zur Debatte stehen - und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn hier erzählt sich die Geschichte in Retrospektive, was einige sehr nette Übergänge und Stilmittel verfügbar macht, die einfach in der Ich-Held-Da-Bösewicht Mechanik von Teil 1 völlig unnötig gewesen wären.
Im zweiten Teil beginnen wir aber nunmal nicht als der Ausnahme-Held, sondern als Flüchtling in einer fremden Stadt, die nicht gerade ein Paradies für Menschen ist, die sich gerne aus Problemen und Politik heraushalten.;-)
Viele Fans finden diese Unsicherheit der eigenen moralischen Persona scheinbar anstrengend, zumal auch jeder der Companions im zweitel Teil seinen eigenen Konflikt-Ballast mitbringt und nicht mehr nur als Deko im Lager herumsteht, wenn man ihn grade nicht braucht.
Ich kann nur sagen, an dieser Stelle scheidet sich der Power-Gamer vom Rollenspieler - wer eine gute, vielschichtige, moralisch ambivalente Geschichte nicht zu schätzen weiß, soll halt wieder Zombies erschießen von mir aus! Ich empfand es im Gegenteil als ein enormes Plus, dass meine NSC sich nicht mehr nur aus Ein-Adjektiv-Charakteren rekrutieren - so witzig das in Teil 1 auch war, aber "der besoffene Zwerg", "der notgeile Elf" und "die grantige Hexe" sind jetzt nicht unbedingt Labels für die interessantesten, hintergründigsten Charaktere. "Leider" bedeutet das aber auch, dass man Approval nicht mehr nur durch dumme Geschenke generieren kann, sondern sich irgendwie auf die Eigenheiten und Weltanschauungen seiner Leute ein wenig einlassen muss - oder eben auch nicht, immerhin ist es möglich völlige Loyalität auch mit 100% Rivalität zu erreichen.

Was mir nicht so gefiel:
Auf die NSC-Interaktion komme ich nacher nochmal zurück, aber vorher erstmal das riesige Minus zum Anfang: Das Spiel ist einfach halb-fertig auf den Mark geworfen worden!
Das ist mitnichten eine Einschätzung meinerseits, sondern von Bioware zugegebener Fakt: EA hatte irgendwann seine Deadline weglaufen sehen, also wurde der Abschluss der Entwicklung auf Gedeih und Verderb vorangepeitscht - und das merkt man!
Zunächst einmal sind einige der Nebenquesten leider ziemlich verbuggt - nicht an entscheidenden Stellen, aber es nervt trotzdem machmal - und auch hier hat man die Ressourcen lieber in das nächste Spiel gesteckt, als da noch den ein oder anderen Patch nachzuliefern...schlimmer als bei Awakening ist es allerdings nicht, da funktioniert ja an Companion-Interaktion nur die Hälfte, wenn man nicht vorher die Wiki auswendig gelernt hat...;-)
Lassen wir das also mal als Nachteil des Konsolenspielens an sich und nicht des Spiels im Speziellen so stehen, denn leider gibt es noch Wichtigeres zu besprechen:
Zum einen gibt es kaum noch gute Cut-Scenes, was ich extrem schade finde - es muss ja nicht immer die epischen Ausmaße von japanischen Spielen annehmen (ich sage nur 45Minuten...;-), aber gerade aus der Erzählsituation hätte sich noch mehr rausholen lassen...und ein Endgegnerkampf ohne Musik und fast ohne Cut-Scenes fühlt sich so...leer an...
Das mag eine persönliche Präferenz sein, aber es kommt noch schlimmer: Wenn man es nicht selber erlebt hat, kann man sich kaum vorstellen wie furchtbar nervig es ist 80Spielstunden lang durch immer die exakt gleichen Karten zu laufen, weil es nur eine generische Küste, eine generische Höhle, ein generisches Lagerhaus und ein generisches Anwesen gibt. Wie man auf die Idee kommen konnte, dieses Map-Recycling würde nicht so ins Gewicht fallen, ist mir un-ver-ständ-lich!!
Ich war sehr froh, dass die Signature Edition tatsächlich die drei Haupt-DLCs A Foreign Prince, Legacy & Mark of the Assassin verfügbar macht - hier passieren nämlich diese ganzen Dinge (mehr Cut-Scenes, mehr Party-Interaktion, mehr detailreiche Karten), für die im Originalspiel die Entwicklungszeit nicht mehr gereicht hat. Das hält zwar davon ab an den ewig gleichen Sets völlig zu deprimieren, aber den restlichen 60Spielstunden hilft es immer noch nicht...

Was mir gut gefiel:
Ich habe es grade schon angedeutet: Man sollte die DLCs hier unbedingt mitnehmen! Nicht nur macht Felicia Day als Elfen-Assassine einfach Spaß, auch die Einsichten und Charaktere aus den anderen Paketen sind es durchaus wert - und man bekommt wieder einen Hund!!;-)
Was Dragon Age 2 in meinen Augen rettet, ist die konsequente Ausmerzung jeglicher schwarz-weiß Entscheidungen! Egal ob es um deine eigene Geschichte geht - und auch hier geht es viel persönlicher zur Sache, als im ganzen Teil 1, festgelegter Hintergrund hin oder her! - oder um deine Beziehung mit deinen Companions oder auch um die Freundschaften&Feindschaften deiner Party untereinander, es gibt nur sehr(!) selten ein Richtig oder Falsch, nur deine Entscheidung und wie du damit umgehst.
Das führt dazu, dass sich der Hauptcharakter und auch die NSC sehr viel mehr wie eigenständige Personen anfühlen und nicht nur wie notwendige Kampftruppenverstärkung, die man im Schrank parkt, bis sie wieder benötigt wird.
Ich habe ein wenig die Gespräche am Lagerfeuer vermisst, aber dafür, dass man prinzipiell weniger Gespräche führen kann, macht der Faktor "Oh mein Gott meine Figur spricht" schon vieles besser und die Synchronsprecher (zumindest in der Englischen Fassung, die Deutsche habe ich nicht getestet) machen ihre Sache auch wirklich gut!! Von einigen würde ich mir durchaus auch ein Telefonbuch vorlesen lassen...;-)

Die "im Nachhinein"-Erzählsituation läd naürlich dazu ein viele kryptische Anspielungen zu machen, aber glücklicherweise wird das nicht überstrapaziert und die Stilmittel, die die Entwickler daraus gestrickt haben (sei es jetzt in Cut-Scenes oder "steuerbarer-erzählter-Geschichte") haben sehr viel Geniales an sich! Das liegt aber auch daran, dass der Erzähler-NSC einfach großartig ist...;-)
Und nur der Vollstädnigkeit halber. Cameo-Auftritte und Übertragung der Spielentscheidungen aus DAO & Awakening in Teil 2 funktionieren einwandfrei - ich liebe diese kleinen Details!:-)

Unterm Strich komme ich also zu der durch und durch blasphemischen Einschätzung, dass Dragon Age Origins lange nicht so fehlerlos gut war, wie alle behaupten und Dragon Age 2 lange nicht so anstrengend schlecht ist, wie alle schreien!
Ich hoffe, dass man sich für den dritten Teil nicht wieder dazu zwingen lassen wird ein unfertiges Spiel als verkaufsreif zu deklarieren - hier ist jede Kritik leider gerechtfertigt - ich hoffe aber auch, dass man sich von der kontrollbesessenen Power-Gamer-Fraktion nicht wieder in die Gradlinigkeit von DAO zurück-geifern lassen wird. Dann könnte Dragon Age Inquisition tatsächlich ein verdammt gutes Spiel werden!:-)

Für Teil 2 vergebe ich daher konsequenterweise dieselben 4,5 von 5 Hundekeksen - der Abzug im Set-Design ist zwar gravierend, aber die interessantere Handlung reißt es wieder raus - nach demselben Prinzip der anderen Fortsetzungen. Film, Spiel, Buch...eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte!;-)

22.05.2013

Fragile Things

Manchmal fühle ich mich sehr schlecht...
Zum Beispiel wenn ich immer erzähle wie viel Spaß ich daran habe meine kleine Kurzgeschichten-Sammlung voranzutreiben und gleichzeitig über ein Jahr brauche, um mich dazu "durchzuringen", mal eine Sammlung von jemand anderem zu lesen...und das wird nicht mal besser, wenn die Geschichen von Gaiman sind, ist das nicht erschreckend?!?;-)

Ich kann es nur immer wieder auf die Diskrepanz zwischen Produzieren und Konsumieren zurückführen - vielleicht gibt es ja da draußen bessere Menschen als mich, die an einem Thema oder einem Hobby sowohl als Ausführende, wie auch als Publikum Spaß haben, aber ich bin da leider ein unverbesserlicher Muffel...

In diesem Fall muss ich aber zumindest anmerken, dass ich 80% der Geschichten in Fragile Things sehr mochte, was mich vielleicht schon ein wenig zum Besseren bekehrt hat!;-)

Besonders interessant fand ich allerdings die Tatsache, dass viele - ich möchte fast behaupten die Meisten - der Geschichten in diesem Buch nach Selbstauskunft des Autors aus einer Art "Auftragslage" entstanden sind. Das finde ich persönlich dann wieder total faszinieren, denn das klappt bei mir meistens so gar nicht, wie die wenigen und unerfolgreichen Ausflüge in die Welt der Kurzgeschichtenwettbewerbe zeigt...

Wenn man also zu mir sagte: "Schreib uns mal eine Geschichte mit Großen Alten und Sherlock Holmes!", dann käme dabei bestimmt nicht sowas genialistisches heraus, wie A Study in Emerald - meine Lieblingsgeschichte aus der ganzen Zusammenstellung, sollte man unbedingt gelesen haben, egal ob man den Rest des Buches mag, oder nicht!:-)

Besonders im Gedächtnis gelieben ist mir auch The Day the Saucers Came, was fast noch ertaunlicher ist, denn was Lyrik angeht, bin ich der unverbesserlichste Nicht-Konsument überhaupt - aber auch hier: I stand corrected!;-)

Natürlich ist es bei einer ganzen Sammlung von Geschichten normal, dass sich manche besser lesen oder besser gefallen, als andere - vielleicht auch ein Grund, warum ich durchgehende Narrativen bevorzuge, da ist entweder alles toll oder eben nicht - aber ich finde es auch irgendwie tröstlich, dass man manchmal auch bei seinen Helden feststellt, dass nicht alles was sie schreiben glorios ist, oder?:-)

Ich vergebe daher überzeugte 4 von 5 Spiegelscherben für viele absolut lesenswerte Geschichten und ein paar, die auch gut waren!;-)

20.05.2013

Star Trek - Into Darkness (evenutelle Spoilergefahr)

Ich weiß, die eventuelle Spoilerwarnung ist vielleicht nich so sonderlich hilfreich, aber als ein völlig un-spoiler-barer Mensch fällt es mir manchmal schwer abzuschätzen welche Informationen andere Menschen als Spoiler empfinden könnten - mit fehlen da einfach die Enzyme, oder ich bin Spoiler-Autist oder so...

Und da ich normalerweise ja auch eher die Letzte bin, die neue Filme zu sehen bekommt, fehlt mir natürlich auch die Übung!;-)

Ich hatte mir zugegebenermaßen von dem neuen Star Trek eine ganze Menge versprochen - was an sich erwähnenswert ist, weil mir die alten Star Trek Filme nebst Serien eigentlich immer ziemlich egal waren. Unterhaltsam zuweilen und manchmal unfreiwillig komisch, aber nun nichts, was ich tatsächlich aufmerksam verfolgt hätte. Aber, trotzdem, seit J.J. Abrams dieses "Genre" übernommen hat, bin ich doch froh viele der "Insider" zumindest zuordnen zu können - der Mann kann einfach Filme machen, da führt kein Weg dran vorbei...;-)
Von einer Fortsetzung des, von mir sehr gelobten, ersten Teils erwartet man also eigentlich erstmal eine Weiterführung der Charaktere - die Demontage kann man ja immer noch im dritten Film anfügen, wie wir gelernt haben;-) - und ein gewisses Größer, Weiter, Schneller, das oft einfach für einen zweiten Teil die logische Folge ist. Und tatsächlich beschäftigen sich die ersten 1,5Stunden des Films vor allem mit den Leuten an Bord und deren Beziehungen - meine Favoriten: Beziehungsstress auf Vulkanisch (funktioniert sowohl mit Frauen, als auch als Bro-Mance;-), Pille & Scotty auf dem besten Weg ins Frustrationsbewältigungsseminar und Lektionen darüber, dass man Japaner nicht ärgern sollte...
Übrigens schafft es Chris Pine tatsächlich völlig peinliche Pick-Up-Lines gelassen auszusprechen und ohne Bauchansatz so auszusehen, als würde er den Bauch einziehen, was ihn für die Rolle quasi unersetzlich macht, aber das nur am Rande.;-)

Was die Effekte und das Explosionsfeuerwerk angeht, konnte ich jetzt nicht wirklich eine Höher, Weiter, Bunter Eskalation zum ersten Teil feststellen - da explodiert ja auch schon genug... - aber was die Bild-Dramaturgie angeht, hat man hier schon noch eine erkennbare Schippe draufgelegt. Ein gutes Argument den Film im Kino zu sehen, solange es noch geht!
Interessanterweise hat man sich ja aber auch mit Benedict "Sherlock" Cumberbatch einen etwas ungewöhnlichen Schauspieler dazugeholt, um (wie ich denke) auch Story-technisch ein wenig Höher, Weiter, Tiefer zu veranstalten - das an sich lassen die meisten "2. Teile" aus, Hut ab für die gute Absicht!;-)

Ich hatte persönlich dann auch sehr viel Spaß an Sherlock-Action-Hero, aber für die Erzählstruktur des Films wäre ein "unkomplizierterer" Bösewicht vermutlich einfacher zu verpacken gewesen...
So bekommt man das Gefühl, dass in den ersten 2/3 des Films sehr wenig passiert, das sehr genau erklärt wird, während im letzten Teil alles gleichzeitig passiert und man sich die Erklärungen einfach mal spart.
Auch wenn ich das natürlich irgendwo verstehen kann, führt es leider zu so einigen kleinen Logiklöchern, die vielleicht gar keine Logikprobleme sind, sondern nur "fehlende Informationen"-Löcher, aber am Ende läuft das ja leider für den geneigten Zuschauer irgendwie auf's selbe raus...

Und ich stehe überhaupt nicht auf die Argumentation "Da kann sich dann jeder selber denken, warum das jetzt funktioniert und vorher nicht" -  ich verabscheue ja auch Autoren, die irgendwelche Löcher in ihren Geschichten naträglich in irgendwelchen Interviews stopfen wollen *hushustharrypotterhust*!;-)

Insgesamt vergebe ich aber mal dieselben 4,75 von 5 Tasern, wie für den ersten Teil - da war die Story stringenter, aber der Bösewicht nicht so wunderbar böse, das gleicht sich also wieder aus.
Aber meine persönliche Anmerkung bleibt lustigerweise auch dieselbe: Ab und zu 5Minuten mehr Film riskieren, um Hintergründe zu erklären, schadet nicht, danach kann immer noch alles in die Luft fliegen!;-)

18.05.2013

How To: Rockige Resteverwertung

Habe ich schonmal erwähnt, dass manche Dinge seeeehr lange in meinem Schrank verbringen, ohne fertig zu werden? In den letzten 2 Posts nicht? Gut!;-)

Zugegebenermaßen brauchen aber die meisten Dinge auch nicht ganz so lang wie dieses Projekt, um fertig zu werden - es ist sogar schon so alt, dass ich tatsächlich überlegt hatte mir den Post bis zum 1000. Eintrag oder sowas aufzuheben, denn außer seiner langen Vorlaufgeschichte ist dieses How To auch in anderer Hinsicht einzigartig:
Ich glaube es ist der erste völlig und grundlegend alltagstaugliche Post aus der Näh- und Kostüme-Ecke. Und ich bin nur zufällig drauf gekommen, weil ich vom meinem Dear Octopus Edwardian-Kleid noch soviel Stoff übrig hatte...ich bitte die Analysen der tieferen Aussage dieser Tatsache über meinen seelischen Gesamtzustand zu unterlassen!;-)

Wie man sich einen einfachen, ausgestellten Rock zusammenbastelt, hatte ich ja bei Miss Tudor schonmal erklärt - für die alltagstaugliche Variante bevorzuge ich aber den leicht ausgestellten Rock in Knielänge und mit ein paar sauberen Abmessungen. Zugbänder sollten als Verschluss nur an Trainingshosen und anderen Dingen vorkommen, die niemals im Alltag zum Einsatz kommen und/oder von 5kg anderen Stoffschichten überdeckt werden!;-)



Schritt 1: Schnittmuster
Ich weiß, Mathe ist ein Arschloch und bekanntermaßen nicht mein stärkster Punkt, aber wenn es um sauberere Abmessungen geht, kommt man eben nicht drum herum...
Zum Glück besteht das "Schnittmuster" für diesen Rock aus genau einem Stück, für das wir zunächst mal die folgenden 2 Maße brauchen:
- Taillen/Hüftumfang (da gemessen, wo man seine Röcke/Hosen gern trägt, das mag ja variieren:)
- Länge vom gewählten Bund-Punkt zum Knie (oder wo auch immer der Rock aufhören soll - ich empfehle 2cm unterm Knie, wie bei jedem guten Chanel-Kostüm;)

Dann muss man geringfügig rechnen und den gemessenen Hüftumfang durch die Anzahl von gewünschten Rock-Keilen teilen - je mehr Keile man fabriziert, desto glockenförmiger fällt der Rock, aber weniger/mehr als 4-8 sollte man wohl nicht machen. Ich habe oben 5 vernäht, 6 wären mir lieber gewesen für die Symetrie, aber ich hatte ja nur Rest-Stoff...
Also lautet die Rechnung in diesem Fall Hüftumfang : 5 = Obere Breite unseres Schnittmuster-Keils
Für die untere Breite verdoppeln wir diesen Wert.

Dann nehme man ein großes Stück Papier - oder klebe mehrere zusammen, wie hier demonstriert, weil ich grade kein Zeitungspapier hatte;-) - und zeichne die obere Breite auf. Von der Mitte(!) dieses Strichs zeichnen wir dann eine 90° Linie (!) in der Länge, die wir für Bund-Knie gemessen haben.
Der Endpunkt dieser Linie bildet die Mitte (!) unserer unteren Breite, die wir jetzt noch parallel (!) zur oberen Breite einzeichnen.
Danach vebinden wir die Endpunkte der beiden Punkte und haben unseren Rock-Keil produziert.
Ich entschuldige übrigens die inflationäre Benutzung von Ausrufezeichen an dieser Stelle, aber auch wenn Nähen keine exakte Wissenschaft ist, sollte man hier wirklich gewissenhaft messen und zeichnen - das Endergebnis wird es danken!

Schritt 2: Zuschneiden
Vieviel Stoff man für diese Rock-Variante benötigt, hängt natürlich stark von den eigenen Körpermaßen ab und auch vom Stoff (Muster sind immer tricky...), daher kann ich dazu jetzt gar nicht soviel sagen - ich fürchte man wird auch da wieder ein wenig rechnen müssen...Und immer schön an die Nahtzugaben an jeder Seite denken!:-)
Für mein Selbst-Experiement, hatte ich sowohl noch Ober-, wie auch Futterstoff übrig, also musste ich insgesamt 10 Keile ausschneiden - 5x blau und 5x beige.

Schritt 3: Form und Verschluss
Wie sich die Keile zusammenfügen, erschließt sich hoffentlich ein wenig von selbst, daher begnüge ich mich mal damit daran zu erinnern, dass es vorteilhaft ist an einer Naht ca. 10-15cm zum oeren Rand hin offen zu lassen, damit da noch der Reißverschluss eingesetzt werden kann! Am Ende dieses Arbeitsschrittes sollten wir aber erstmal 2 einzelne Röcke zusammen haben, die wir jetzt Innenseite gegen Innenseite zusammenpinnen und am oberen wie unterem Saum vernähen können.
Zuletzt kann man sich dann noch um den Reißverschluss kümmern - immer schön alle Saumzugaben umschlagen und sauber einnähen - ich bin zwischendurch auf Handarbeit umgestiegen, mir war das mit der Maschine zu fiddelig!;-)

Schritt 4: Schönheitsreparaturen
Prinzipiell sollte das eigentlich reichen, um ein tragbares Ergebnis zu prouzieren - ich hatte allerdings mit zwei Problemen zu kämpfen:
Zum einen war an einigen Stellen mein Futter-Stoff-Rock länger geraten, als der Oberstoff-Rock (kann bei schlechtem Augemaß bei den Nahtzugaben schon mal vorkommen...), was dazu führte, dass das Futter an einigen Stellen zu sehen war:

Zum anderen hatte ich leider die eine oder andere sehr unschöne Naht produziert - auch das passiert, wenn man zwar ganz genau rechnet und sein Muster zuschneidet, aber eben den Stoff nicht genauso gewissenhaft gerade zuschneidet...

Zum Glück kommen hier die zwei Prinzipien, die ich letztlich schonmal im Häkel-Post erwähnte zum vollen Einsatz:
1. Keine Sau interessiert, wie die Innenseite aussieht!
Gut, mag für Perfektionisten jetzt nicht so zutreffen, aber da ich glücklicherweise frei von solchen Behinderungen bin, habe ich die überstehenden Futterstreifen einfach umgeklappt und per Hand umgenäht - hier nur vorsichtig sein, dass man beim Nähen wirklich nur Futter an Futter fixiert, damit man am Ende nicht umschöne Stiche auf dem Oberstoff sieht!

2. Tu a bissele Borte drauf, dann wird das schon wieder!
Es geht doch nicht, über ein wenig Spitze, Posament oder andere nette Aufnäher, um so zu tun, als wäre eine schiefe Naht total Absicht gewesen...;-)
In diesem Fall fand ich Borte sah komisch aus, daher sind es kleine Schmertterlings-Aufnäher geworden - gibt es zum Aufbügeln als Flicken in 10.000 denkbaren Varianten, Blumen,Tiere, Logos, Totenköpfe, was immer gerade gefällt.
Ich traue dem Aufbügel-Prinzip nicht wirklich, aber ein paar Stiche stellen auch hier sicher, dass beim Waschen alles bleibt, wo es soll.

Und "schon" fertig! Ehrlich, ich weiß auch nicht, warum sowas immer solche Ewigkeiten in irgendwelchen Ecken verschwindet...soviel zu tun und so wenig Zeit vermutlich!


Vielleicht mache ich ja aus dieser neuen Alltagtauglichkeit einen neuen Trend...Wär ja mal was Neues!;-)

17.05.2013

- o + Teil 45

Wochenend' und Weltuntergang? Irgendwie könnte man beim anhaltenden Monsun in dieser Woche fast daran glauben, dass es bald wieder zeit für die nächste Arche wird, oder?;-)

Um aber beim Prinzip der positiven Verstärkung zu bleiben - immerhin werden so die Bäume wieder grün und für Allergiker ist Regen ja sowieso eigentlich nicht so verkehrt.
Nur für das lange Wochenende muss man sich eventuell andere Beschäftigungen suchen, denn in der Sonne liegen wie letzte Woche wird wohl eher schwierig...

Da ist es doch nur legitim nochmal kurz die allgemeine Stimmung zu prüfen - und ein lustiges Video kann ja auch nie schaden!;-)

-
Man verstehe mich nicht falsch: Ich habe beinahe unendliches Verständnis und Mitgefühl für alle Menschen, die im Kundensupport arbeiten müssen! Mir reicht es schon, wenn ich mich mit Kunden und Zulieferern rumschlagen muss, die zusätzlichen Dümmsten-anzunehmenden-Anwender zu bespaßen, stelle ich mir daher eigentlich ein wenig wie den Vorhof zur Hölle vor...
Aber - natürlich würde es ein Aber geben;-) - manchmal frage ich mich doch, ob bei der "Standardisierung der Support-Qualität" nicht viel verschlimmbessert wird. Ich unterhalte mich jetzt schon seit ca. 14Tagen mit dem Kundensupport meines Coperherstellers, weil mir mein Windows8 gecrasht und daher mein schönes, kleines Ultrabook unbenutzbar ist. Und je länger diese Diskussion dauert, desto mehr frage ich mich: Warum muss ich soviel Zeit und Mühe in eine Unterhaltung investieren, in der außer Frage steht, dass ich ein Anrecht auf Serviceleistung habe?
Dass man darüber streiten kann, OB der hersteller überhaupt zuständig ist, verstehe ich ja - das stand aber nie zur Debatte. Statt dessen hängt die komplette Diskussion an der 0815-Stirchlisten-Vorgehensweise, die dem Service-Center scheinbar vorgegeben ist. Und wenn man ein enigermaßen mündiger Kunde ist, dann laufen solche Gespräche schnell so ab, als würde man mit einem Papagei sprechen, weil es scheinbar verboten ist, auf Eigenrecherche des Kunden zur Fehlerbehebung einzugehen und von dem 0815-Weg zur Fehlerbehebung abzuweichen.
Das finde ich persönlich etwas ineffektiv und überbürokratisch, denn es hätte mir schon 3 "war mir klar, dass das nicht funktionieren KANN" Versuche das System wiederherzustellen erspart, wenn man mir einfach mal glauben würde, dass ich in der Lage bin ein Windows-Forum zu benutzen und nach der Lösung für mein Problem zu suchen!;-)
Mal ganz davon abgesehen, dass ich persönlich Emails hasse, in denen die Einleitungs- und Schlusspassagen "Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung und nehmen Ihr Problem ernst.... blaa" immer gleich sind und man eigentlich nach der 2. Mail nur noch bis zu dem einen wichtigen, von einem realen Menschen geschriebenen Satz vorscrollt...fühlt sich irgendwer mehr wertgeschätzt durch Copy&Paste Textbausteine...? Ich glaube nicht, Tim!

o
Mein kleiner Zensor hatte in letzter Zeit wieder viel Grund mit mir zu schimpfen: Mein "Trainingspensum" ist seit Erkältung und Mini-OP wieder bei 0 angekommen, die Steuererklärung für 2012 ist immer noch nichtmal angefangen und das dumme letzte Kapitel für die Bruchstücke dümpelt immer noch bei 300Worten vor sich hin...
Aber der Mai ist ja bekanntlich ein guter Monat für Neuanfänge, gute Vorsätze etc. - so von wegen neue Wachstumsphase, Licht, Sonne und so ;-) - und daher habe ich mir für die nächsten zwei langen Wochenenden so einiges an Experimenten und Abschlüssen vorgenommen...
Die Hoffnung stirbt ja zuletzt!;-)

+
Zwei Dinge, an denen man sich aber auch an einem verregneten Wochenende ohne Laptop erfreuen kann: Urlaubsplanung und neue Kinofilme!;-)
Normalerweise bin ich ja ein ziemlicher Kino-Muffel, aber in diesem Jahr laufen irgendwie eine Menge Filme an, die auf der großen Leinwand einfach mehr Spaß machen - mit Iron Man (siehe unten) haben wir ja schon gut angefangen, heute Abend kommt dann der neue Star Trek dazu (Bericht folgt natürlich!:-), dann gibt es den zweiten Teil von RED, den ich ja auch mochte wie man sich erinnert, und im Winter dann noch ein neuer Thor (yummy!) und natürlich der zweite Hobbit...
Insgesamt werde ich also am Ende des Jahres genauso oft im Kino gewesen sein, wie in den letzten 3 Jahren zusammen...Weird!;-)
Und apropos Urlaub: Sollte irgendwer darüber nachgedacht haben, dass ich eine Überraschungsparty zu meinem 30. Geburtstag wollen könnte...Pech gehabt, da bin ich einfach mal weg!;-)

Und jetzt noch ein lustiges Video und die gute Laune ist trotz graumen Regenwetter ganz einfach wieder hergestellt!;-)


14.05.2013

Iron Man 3

Es ist scheinbar ein ungeschiebenes Gesetz der "Helden-Gesschichte", dass auf den Bad-Ass Aufstieg der Helden-Persona unweigerlich irgendwann die Demontage folgen muss. Wir hatten dieses Phänomen ja letztlich erst im Kontext von James Bond und auch andere Superhelden wie Batman, Spiderman oder Superman mussten sich schonmal den mehr oder weniger sehenswerten Versuch antun lassen, herauszufinden was von ihrem Helden-Ego noch übrig bleibt, wenn man Fähigkeiten, Ressourcen und Gadgets subtrahiert.

Oft - wie im Fall James Bond - ist das Ergebnis für die Hauptfigur eher traurig, eine kaputte Persönlichkeit mit Alkoholproblem und Bindungsangst wird einfach weniger interessant, wenn man ihr das Ass-Kicking madig macht.;-)

Interessanterweise macht die Demontation des Helden aber aus Iron Man 3, den fast stärksten Film der Reihe - zugegeben ich mochte auch Teil 2, weil ich auch ohne tieferen Sinn Spaß an Explosionen und AC/DC haben kann, aber das steht ja auf einem anderen Zettel!;-)
Vielleicht liegt es daran, dass man das Helden-Ego eines Ironman kaum noch weiter steigern konnte, ohne dass es völlig albern und/oder nervig geworden wäre, aber die Dialog- und Drehbuchschreiber haben sich im Laufe des Filmes viele kleine, goldene Gummipunkte bei mir verdient, weil sie es schaffen die Demontage völlig in-character zu halten, also stellenweise lustig und sogar slap-sticky, aber eben ohne ins Lächerliche abzudriften.
Und irgendwie macht es Tony Stark als Person umso symphatischer je weniger die Dinge so laufen, wie er das gerne hätte...könnte man auch fast traurig finden, ist es aber nicht!
Übrigens mag es auch der Story-Teller in mir sehr gern, dass hier auch eine nette Verknüpfung zwischen den Avengers-Helden und dem zugehörigen Film stattfindet. Diese Details sind vielleicht nicht unbedingt notwendig für die Story - man kann den Film auch verstehen ohne Avengers und/oder Thor etc. gesehen zu haben - aber sie tragen zur Atomsphäre der Hintergrundwelt bei. Und Liebe zu kleinen/unnötigen Details kommt bei mir immer gut an!;-)
Und was die goldenen Dialog-Gummipunkte angeht, empfehle ich übrigens den Abspann abzuwarten - eine Lektion, die immer noch niemand gelernt zu haben scheint... -  denn ich persönlich würde gern dem Schreiberling dieses One-Liners
"I don't have the t..."
"Time?"
"...temperament!"
eine persönliche Glückwunschkarte schicken...Ich verrate mal nicht mehr, es gibt js bekanntlich Menschen, die an die Existenz von Spoilern glauben!;-)

Vielleicht liegt der Charm dieser Helden-Persona aber auch darin, dass er ohne seine Gadgets als Person fast besser funktioniert - Self-Reliance ist zwar prinzipiell so ein Wort, das bei mir schauderhafte Erinnerungen an endlose Amerikanistik-Seminare wachruft, aber irgendwie kann man sich des kleinen Respectness-Punktes für einen Helden nicht erwehren, der 2/3 seines Filmes ohne seinen Anzug auskommen muss und dabei mehr Chaos mit Dünger-gefüllten Christbaumkugeln anrichtet, als manch anderer mit einem ganzen Arsenal...never underestimate Scientists...;-)

Nach der kurzen Recherche zu meiner Bewertung von Teil 2, muss ich hier eigentlich die vollen 5 von 5 Osterhasen vergeben...kleinere Kritikpunkte in puncto interner Logik (ich sage nur: Pepper Potts Instant Superhero? ...Wtf??;-), igoniere ich dafür einfach mal und verweise auf die Moral der Helden-Demontage: Nobody's Perfect!:-)

12.05.2013

Listening to: Mort

Irgendwie könnte man den Eindruck gewinnen, dass nicht nur die Blog-Befüllung Achterbahnmäßig verläuft, sondern auch vieles andere im Leben - mein Audible Abo zum Beispiel...;-)

Aber nur um das kurz mal zu erklären: Wenn ich länger keine neuen Bücher oder Hörbücher in den Blog stelle, liegt das mitnichten daran, dass ich meinen Konsum zurück geschraubt hätte, nur daran, dass der Konsum von Neuheiten gerade ausbleibt...
Gerade wenn im Hörbuch-Bereich gerade wieder eine Serie "durchläuft" (Pratchetts, Harry Potter, Narnia etc.), kann das ja schonmal 4-8Bücher lang dauern, bis wieder was Neues auf die Ohren kommen kann und dann stapeln sich plötzlich Guthaben bei Audible und DANN kommt wieder ganze viel Neues...ein Teufelskreis!;-)

Als letztes habe ich dann nochmal zu einem "ewig nicht mehr gelesen" Pratchett gegriffen: Mort (gelesen, anders als auf dem Cover angegeben, von Stephen Briggs)

Nun muss man über die Vorzüge und Nachteile von Briggs-Hörbüchern denke ich nicht mehr viel sagen, aber es war trotzdem nochmal lustig diesen "Klassiker" zu hören - immerhin verwursteten wir die Vorlage noch bei der Wissenschaftsnacht 2011 und ich sprach damals, glaube ich...;-), sogar für den Mort vor...
Am Ende war ich dann sogar in der Szene aus dem Buch, nur eben nicht als Mort, aber trotzdem!;-)

Mit dem Lese-Erlebnis noch firsch im Hinterkopf muss ich allerdings sagen, wir haben dem Stoff an sich in der Szenenauswahl für die WiNa keinen Gefallen getan...Irgedwie hatte ich im Kopf (und die Szenen aus dem Theaterscript haben mich darin bestätigt), dass das einer der älteren, noch unausgereifteren Pratchetts ist - nett aber nicht großartig.
Das muss ich zurücknehmen! Im größeren Kontext hat das Buch und das Thema "Tod und wie Menschen damit umgehen" doch mehr Tiefe, als die haha-lustig-Szenen, die wir so rausgepickt haben...;-)

Zumal das Thema "Warum ein Mensch den Job von Tod niemals machen sollte/könnte" ja auch in anderen Kontexten immer wieder gerne genommen wird - ich erinnere mich an eine Supernatural Folge, die doch stark an Morts Dilemma erinnerte...

Am Ende muss man eben der Wahrheit ins Auge sehen: There is no Justice, there is only Death.
Ich vergebe also mal reumütige 4 von 5 Sanduhren für ein lange zu Unrecht unterschätzes Frühwerk!

Als nächstes gibt es dann wieder was aus dem bereich Non-Fiction für die Nicht-Pratchettianer...;-)

09.05.2013

How To: Was lange währt, wird endlich Schal!

Manchmal ist so ein Blog ein sehr praktisches Zeitfenster! So konnte ich gerade eben mal bequem nachvollziehen, wann ich denn das erste Mal darüber gesprochen hatte diesen Schal zu häkeln - et voila am 7. April!
Zugegeben hatte ich da aber schon angefangen, also setzen wir mal Anfang April voraus, dann hat es tatsächlich nur etwas mehr als einen Monat gedauert diese 4 Knäuel Wolle in einen Schal zu verwandeln...fühlte sich länger an!!;-)

Nein im Ernst, natürlich sind 5-6Wochen objektiv betrachtet keine lange Zeit, ich muss aber sagen, dass ich auch sehr diszipliniert war und wirklich fast jeden Tag mindestens 2-3Reihen gehäkelt habe - meistens mehr, zumindest sind 1,5 Staffeln Dr. Who nebenher gelaufen...;-)

Und kaum ist das Ergebnis krumm und schief, aber fertig und beim Empfänger angekommen, ergibt sich das nächste Problem: Eigentlich kann ich da gar kein herkömmliches How To draus machen, denn zu erklären gibt es bei den Basics eigentlich nicht viel...
Wie man eine Reihe Luftmaschen macht und darauf dann Maschen aufbaut, erklärt schon Wikipedia, dem gibt es auch wenig hinzuzufügen.

Ich steuere also einfach mal ein paar Erfahrungsberichte und eine Design-Idee bei und hoffe das hilft!;-)

1. Die Sache mit dem Wenden...
Wie man schön an meinen ersten Versuchen erkennen kann, ist mir das mit dem "Reihen Wenden" am Anfang mir zumindest nicht so einfach von der Hand gegangen. Zum einen kann man sich dabei in der Masche "vertun" und in die Luftmasche stechen, statt in die letzte Feste Masche, was dann zu diesen lustigen "Beulen" führt; zum anderen kann eine zu "fest" gehäkelte Reihe kürzer aussehen, als eine locker gehäkelte. Bis man da also ein wenig Routine hat, bekommt man so eine nette Berg- und Talfahrt-Kante...gegen Ende hin hatte ich das ziemlich gut raus mit den geraden Kanten, aber das hilft dem Anfang nun auch nicht mehr, wie man sieht...Es ist krumm, aber mit Liebe gemacht!;-)



2. Die Sache mit den Farb- und Knäuelwechseln...
Die einfachste Methode von einem auslaufenden Wollknäuel auf ein anderes zu wechseln, ist beide Enden verknoten, den Knoten mit "einhäkeln" und danach die Enden beischneiden. Ein kleiner, aber vernachlässigbarer Knubbeln bleibt zwar zurück, aber stört weder den optischen Eindruck noch den Tragekomfort!;-)
Diese Methode führt aber natürlich dazu, dass bei unterschiedlich gefärbter Wolle die Farbübergänge auch schonmal mitten in der Reihe vorkommen können. Für die "sauberen" Übergänge am Ende der Reihe habe ich die Reihe jeweils komplett geschlossen und dann die nächste wieder neu angesetzt - also einmal durch die "neue" Masche, durch die letzte "alte", Luftmasche, Wenden, Weitermachen wie gehabt. Funktioniert gut, ist aber erstmal ziemlich fiddelig...natürlich hätte man recherchieren können, ob es noch eine bessere Option gibt, aber hey - wo wären wir denn ohne Trial&Error?;-)



3. Die Sache mit den Enden...
Nein, ich habe mir immer noch keine vernünftige Wollnadel gekauft und webe meine Fadenenden daher immer noch mit Stopfnadeln ein, aber das tut eigentlich nicht so viel zur Sache, wenn es auch manchmal das Leben etwas erleichtern würde...;-)
Die Frage, die sich mir aber irgendwann stellte, war diese: Was tun, wenn ein Fadenende einfach viel zu kurz ist, um sich noch einfädeln und dann vernähen zu lassen - sei es weil man selber es verpeilt hat, oder weil man Haustiere hat, die so ein frei hängendes Stück Wolle als Zwischensnack missbrauchen...^^
Ich habe in diesen Fällen einfach eine normale Nadel bemüht, aus einem normalen Stück Faden eine Schlaufe gemacht, Wollende eingeklemmt und so zumindest die Stückchen, die man mir noch gelassen hatte im Gewebe untergebracht...Hat vielleicht nicht jeder das Problem mit Fresswütigen Mitbewohnern, aber falls doch...;-)


  
4. Die Sache mit dem Wieder-Aufmachen...
Lasst es euch gesagt sein: Kommt niemals auf die Idee ein Stück gegen die Häkelrichtung wieder aufzuribbeln!! Ich weiß auch nicht mehr, wie ich auf diese blöde Idee gekommen war, aber ich vermute mir war das erste Stück nach einer Weile dann einfach zu krumm und schief im Vergleich zum besser-werdenden Rest...
Endergebnis: 4 (!) Stunden Frickelei und eine völlig auseinandergepflückte Anschlussreihe mit riesigen Löchern und/oder geknubbelter Wolle...
Zum Glück hilft auch hier eine Weisheit aus der Näh-Erfahrung: Tu a bissele Borte drauf, dann wird das schon wieder!;-)



5. Und noch was Schönes zum Abschluss!
Nach den ganzen How NOT to do it, also zum Abschluss noch ein kleiner Design-Einfall am Rande:
Nachdem ich ja auf sauberen Farbwechseln bestanden habe, hatte ich logischerweise jede Menge Woll-Reste rumliegen...und warum auch immer ist mir dazu eingefallen, dass man nach dem Prinzip des Haarnetzes damit bestimmt auch Blümchen häkeln kann...
Ehrlich wahr, ist mir wirklich selber eingefallen, auch wenn ich danach feststellen musste, dass 10.000Menschen diese Idee schon vor mir kannten - nennt mich Kolumbus!;-)
Also drehen wir 5-8Luftmaschen zu einem Ring und machen danach ein hübsches Blümchen, Kleeblat, Wasauchimmer daraus - Restverwertung einfach gemacht!
Zum Aufnähen habe ich erstmal die beiden "Enden" der Blümchen fest verknotet und das Kürzere danach abgeschnitten - das lässt ein langes Ende übrig, das dann einfach an der gewünschten Stelle durch eine Masche des Schals gezogen werden kann. Dann ein paar Mal Hin-und-Her (oder wie hier einen Knopf zum Befestigen nehmen, ich fand das sah hübsch aus:-) und auf der Hinterseite wie normales Garn verknoten - fertig!
Hier sagt uns die Näh-Erfahrung zwar, dass es niemanden interessiert, wie die Innenseite aussieht, in diesem Fall, sollte man aber schon darauf achten, dass man die Stiche eng beieinander setzt, damit das nicht komisch aussieht - bei einem Schal kann es ja doch schonmal sein, dass auch die "Innenseite" zu sehen ist...;-)



Und "schon" sind wir fertig mit dem Gesamtprodukt - ich hoffe es gefällt - und mein Hirn denkt schon am nächsten Projekt herum, um einen so lange geübten Skill jetzt nicht wieder ungenutzt verkommen zu lassen...vielleicht wird das mit dem Pullover ja doch noch was...man wird es erleben!!;-)


08.05.2013

Sonntagscher Nudelsalat

Wo wir grade von Sonnenschein und Grillen sprachen noch ein kleiner Beitrag aus der Koch-Ecke hinterher: Hauseigener Nudelsalat

Nun ist diese Bezeichnung nicht ganz fair, denn eigentlich habe ich sowohl meinen Kartoffel- als auch meinen Nudelsalat während unserer Oberstufen-Futterparties von zu 90% von N. geklaut,  aber ich hoffe sie wird es mir verzeihen...;-)
Eigentlich müsste ich mal das How To zu unserer 20x40x15cm "Pizza mit Allem" posten...aber dafür müsste ich erstmal wieder 5-8Leute finden, die sowas mitessen würden...;-)

Wie dem auch sei, jedenfalls ist dieses Nudelsalat-Rezept seitdem mein bevorzugtes Grill&Party-Mitbringsel, weil es schnell geht, für viele Leute reicht und gut schmeckt - und was kann man mehr wollen?

Zutaten (für die Party-Portion):
500g Nudeln (Fusilli am besten)
1 Glas Salat-Mayonnaise
1 Bund Frühlingszwiebeln
1Gurke
500-700g Tomaten
200-400g Fleischwurst

Salz, Pfeffer, Salatkräuter, Essig (hell)

Die Nudeln erst einmal nach Packungsangabe kochen und abkühlen lassen (mehr als lauwarm ist schlecht für das Mayo-Dressing!;-).
In der Zwischenzeit die Salatmayo aus dem Glas in eine große Schüssel bugsieren. Die Reste im Glas kann man mit Essig und ein wenig Wasser mischen, Deckel wieder aufs Glas und schütteln - voila.;-)
Mit Essig, Wasser, Salz. Pfeffer und den Salatkräutern (getrocknet, tiefgekühlt oder frisch nach Belieben) rühren wir dann auch das Dressing "glatt" - hier aber lieber ein wenig mit dem Wasser sparen, Tomaten und Gurke geben noch genug ab!
Dann die Frühlingszwiebeln, Wurst (ich empfehle die Geflügel-Variante) Tomaten und Gurke klein gewürfelt dazu, am Ende die Nudeln unterheben und das Ganze dann mindestens 2-3Stunden "ziehen lassen".

Schon fertig!
Ist nicht unbedingt was für Diät-Halter und/oder Vegetarier, aber das ist eine Grillparty im Allgemeinen soweiso nicht...;-)
Guten Hunger!

06.05.2013

- o + Teil 44


Sommer, Sonne, Sonnenschein und Zitroneneis, wie könnte man es noch besser haben?!?
Scheinbar hat die positive Verstärkung beim Frühlingseinsetzen Wunder gewirkt und auch wenn ich schniefe und huste und Tabletten nehmen muss, ist es doch einfach schön, dass es endlich wieder grünt so grün!:-)

Der April kommt daher auch einfach mal auf grandiose 4 Blogeinträge, aber was soll ich sagen? Man kann in der Sonne liegen, oder bloggen und manchmal muss man eben Prioritäten setzen!;-)
Für diesen Monat habe ich aber wieder ein paar längere Einträge in der Hinterhand, denn es hat sich doch so einiges getan an der Hobby-Front - alles diese Feiertage müssen ja zu irgendwas gut sein...

Vorher aber noch ein kleiner Stimmungscheck zum Wochenend-Ausklang:

-
Ich weiß nicht, ob ich es schonmal erwähnt habe? Technik hasst mich!!
Ich finde das sehr unfair, denn ich liebe meine kleinen technischen Spielzeuge - warum kann diese Zuneigung eigentlich nicht erwiedert werden?!?
Über das Hinscheiden meines Druckers war ich gerade hinweggekommen, da fällt mein kleines, leichtes, großartiges Ultrabook in ein Windows-8-Bug-Loch, aus dem ich es bisher nicht wieder rausziehen konnte...
Dafür bin  ich jetzt stolzer Besitzer einer externen Festplatte und in ewiger Dankbarkeit dem UBUNTU-Programmierer verbunden, der der Ansicht war ein Betriebssystem vom USB-Stick zu starten, um mal eben Daten aus einer gecrashten Windows-Partition zu retten, wäre eine nette Idee. Es ist eine großartige Idee!!:-)
Nun schwanke ich in meiner Resolution...lasse ich mir mein Windows 8 von Dell reparieren, oder verweigere ich mich dem einfach und nehme einfach wieder Windows 7 (zumal mein Ultrabook eh keinen Touchscreen hat) und warte einfach mal ab, bis wieder mal alle Kinderkrankheiten aus dem System ausgetrieben sind...?
Es macht zwar ab und zu Spaß seinen Rechner neu aufzusetzen, das gebe ich ja sogar zu, aber ich entscheide das eigentlich lieber selber...reduziert auch das Herzinfarktrisiko...^^

o
Frühjahr und Sommer sind immer wieder eine interessante Übung in Quid Pro Quo - zwar haben wir am Freitag unseren Grill für 2013 fit gemacht und das Wetter war grandios und das Essen lecker und die Gesellschaft nicht besser zu wünschen...trotzdem muss man (aka ich) sowas immer langfristiger planen, denn auf einen Nachmittag/Abend an der "frischen Luft" (und sei es auch nur in unserem Innenstadt-Garten, der ja nun weit entfernt ist von wilder Natur,-) folgt unweigerlich ein Tag mit dicker Nase und dickem Kopf auf dem Sofa. Das sind die unweigerlichen Gesetze des Lebens wie es scheint - sollte ich also ab und zu eine Einladung zum Grillen, Gartenfest oder ähnliches ausschlagen, nehmt es mir nicht übel, ich muss mir immer gleich 2Tage dafür freihalten!;-)

+
Ich packe diesen Post einfach mal voll mit Garten-Fotos, weil es mich mit einigem Stolz erfüllt, dass doch erstunlich viel neugepflanztes Grümzeug aus dem letzen Jahr überlebt hat!
Zugegeben das "Fundament-Beet" wächst erst langsam wieder an und ein paar Ausfälle wird es wohl auch geben (Kirschbaum und Begonien machen seit dem letzten Frost keine Anstalten mehr wieder grün zu werden...), aber insgesamt kann man sich in der Innenstadt-Oase schon ganz wohl fühlen, wenn man nicht auf englischen Rasen und oder schnurgerade Beetbegrenzungen besteht...;-)
Wie man sieht, sind unsere Katzen auch sehr begeistert von der Frühlingssonne...es tut mir fast ein wenig Leid, dass ich nicht so lange mit ihnen draußen bleiben kann, wie sie das gerne hätten...vielleicht bringe ich dem dicken Kater doch noch das Apportieren bei!!;-)



Und jetzt noch das passende Video der Woche dazu und alles ist gut!:-)