Publikationen, Projekte, Persönliches

27.03.2013

Helden meiner Kindheit: Die Unendliche Geschichte

So da war ich mal eben 2 Wochen weg vom Fenster - Grippe ist ein fieses Zeug, sollte man sich nicht geben!

Unüberraschenderweise hatte ich also außer "Kranksein ist doof" nicht soviel zu erzählen in den letzten zwei Wochen - und immer dasselbe Mantra allgemein annerkannter Fakten wollte ich dann doch nicht in den Online-Äther blasen;-) - denn wo nichts geht außer schlafen, Tee trinken, Fernsehen und manchmal ein bißchen Monster schnetzeln, kann eben auch nichts Interessantes erzählt werden.

Bevor die Schleim-Seuche so richtig zugeschlagen hatte, konnte ich aber immerhin noch mein konstantes "Zweit"-Buch zuende bringen (ich erwähnte ja schon einmal, dass ich bei Lektüre anti-monogam bin, oder?;-), das an sich ist ja schonmal erwähnendswert!

Nun sind Kinderbücher wie Die Unendliche Geschichte ja an sich nicht die Anspruchliteratur, allerdings muss hier zu meiner Verteidigung erwähnt werden, dass ich mir zu Bildungszwecken die fanzösische Version ins Haus geholt habe...und dafür habe ich dann doch was länger gebraucht...;-)

Ich bin ja bekennender Genre-Muffel, aber ich denke, wenn es so etwas wie High-Fantasy gibt, dann wäre diese Geschichte wohl sowas wie High-Fairy-Tale? Also Märchenthemen mit ganz viel Welt und Verzierung drumrum? Ja, ich bin dafür, dass wir das jetzt als Definition weiterverwenden!;-)

Interessanterweise kenne ich kaum jemanden, der dieses Buch als Kind nicht gelesen hat - zumindest in meinem Alter, die junge Generation *haha* kennt eventuell mal wieder nur noch die Filme...;-P - und eigentlich fällt mir auch niemand ein, der mir mal ernsthaft auseinander gesetzt hätte, dass er das Buch nicht mochte...
Dabei gibt es bestimmt objektive Kritikpunkte - die Holzhammer-Liebe Dichselbst-Message zum Beispiel;-) - aber irgendwie nimmt man die in einem Märchen eher hin, als in anderen Genres...oder?

Also ich jedenfalls schon, weswegen es mir auch mit fast 30 noch immer Spaß gemacht hat das Buch nochmal zu Lesen - es sei aber angemerkt, dass es sich als Fremdsprachenlektüre nur sehr bedingt eignet, ich bin schon sehr ins Schwimmen gekommen mit meinem "grade mal eben so B1" Französisch und den ganzen erfundenen Worten und Fantasyausdrücken...Da kann man auch gleich Harry Potter lesen, nur dass der nicht so gut geschrieben ist.;-)

Ich bleibe also mal beim Nostalgie-Faktor und vergebe überzeugte 4 von 5 Elfenbeintürmen für mein mindestens zweit oder drittliebstes Kinderbuch!;-)

15.03.2013

- o + Teil 42


Boumpf!
Manche Wochen fangen gut an und lassen dann stark nach - so wie Montag frei, Dienstag alles soweit ok, Mittwoch und Donnerstag APOCALYPSE NOW und Freitag mal sehen was man eigentlich die Woche über geschafft haben wollte und feststellen, dass das jetzt auch schon egal ist...;-)

Also nehmen wir uns kurz die Zeit für eine Bestandsaufnahme der Befindlichkeiten vor dem Wochenende und ein wenig Spaß und Spiel im grauen Alltag - mann gönnt sich ja sonst alles!

-
Ich glaube ich hatte es schonmal erwähnt, aber ich sage es einfach nochmal: Ich! habe! GENUG! vom! WINTER!
Schnee, Eis und Konsorten haben sicher ihren natürlichen Platz in der Welt, aber Ende März dürfte man mir schonmal ein bißchen Sonne und Grün gönnen, oder?
Bleibt zu hoffen, dass die kleinen grünen Auswüchse, die unser Garten schon so gewagt hat diesen Schnee auch noch überleben, aber Besserung ist ja irgendwie auch nicht in Sicht.
Eigentlich wollte ich am Osterwochenende die Gartensaison mal so richtig anfangen - düngen, sähen, aufräumen und so weiter. Aber bei Voraussagen von -3° wird das wohl nix...
Und da soll man sich noch wundern warum man so schlecht gelaunt ist wenn man aus dem Fenster nur grau in grau sieht...;-)

o
Ich möchte mal eine Frage in den Raum stellen, die sich beim Literarischen Kaffeeklatsch mit Thomas diese Woche ergab:
Ich habe oft das Gefühl als Rollenspieler/Videospieler/Schauspieler/Autor fällt man potentiell in der Öffentlichkeit öfter unangenehm auf als ALLE anderen Menschen...
Kann mir das bitte mal jemand erklären? Irgendwie passiert es immer nur mir, oder einem sehr kleinen Kreis von verwandten Seelen, dass wir im Supermarkt, im Restaurant, im Zug oder in der Fußgängerzone seltsame Reaktionen auslösen, wenn wir uns in der Öffentlichkeit über unsere Hobbies unterhalten!
Gut zugegeben: "Wir hatten ja keine Wahl, wir mussten sie alle umbringen.", "Weißt du noch wie er den einen Typen mit dem anderen Typen erschlagen hat?", "Nächstes Mal versuche ich mal, ob der Elf beim Sex lustigere Geräusche macht." oder auch "Naja du landest im Krankenhaus weil vor dir ein Elefant explodiert ist  - wie würdest du denn reagieren?" machen vielleicht so ohne Kontext nicht soviel Sinn, aber warum wird man immer angestarrt, als wäre man gerade aus der Irrenanstalt entflohen?
Gut, das mag daran liegen, dass 90% der Menschheit ohne Fantasie geboren wird, ok, aber was uns wirklich irritiert hat - warum ist man NIE am receiving end solcher Unterhaltungen?
Warum passiert es nie, dass man sich im Zug zurücklehnt und leise vor sich hinschmunzelt, weil man feststellt, dass die völlig unbekannten Personen hinter dir gerade irgendeine DSA-Runde diskutieren oder oder moralischen Implikationen von Resident Evil, oder sonst irgendwas?
Ich stelle das mal zur Diskussion!;-)

+
Apropos Literarischer Kaffeeklatsch, die gute Nachricht dieser Woche ist (für mich;-) sicherlich, dass 2 von 3 Korrekturabzügen der B(r)uchstücke schon bei ihren Testlesern angekommen sind und wir am Mittwoch außerdem erste grobe Schritte in Richtung Zeitplan und Lektorat besprechen konnten.
Zudem (aber das ist eigentlich eine gute Nachricht, die schon fast 2 Wochen alt ist;-) hat sich das vorletzte Kapitel noch fertig geschrieben - sofern mein Background Processing also irgendwann vor Juni mal mit der letzten Geschichte fertig wird, sollte dem Erscheinen innerhalb von 2013 (ich bin mal vorsichtig mit konkreten Daten, man weiß ja nie...;-) eiiiigentlich nicht mehr viel im Wege stehen!
Mal sehen was mir für die Book-Release-Party so einfällt....:-)

Bis dahin wünsche ich aber schonmal ein schönes Wochenende und hoffentlich viel Spaß mit dem Video der Woche - wer mit Disney-Filmen aufgewachsen ist und/oder guten Gesang zu schätzen weiß, wird es lieben!;-)


12.03.2013

Dragon Age Origins, Awakening & DLC (vorsicht lang)

Ganz untypischerweise mal der zweite "Gaming-Post" in nur einer Woche - keine Sorge meine Durchschnittsspielzeit hat sich nicht wesentlich verringert, die beiden Fables habe ich einfach nur schon vor fast einem halben Jahr gespielt und nur den Blog-Nachtrag vergessen...;-)

Ich erwähnte es ja aber in selbigem Nachtrag schon - in den letzten 6-8Wochen lag un meiner X-Box Dragon Age Origins, irgendwann zwischendurch abgelöst von der Ultimate Edition inklusive Awakening Add-On und 9 DLC Inhalten.
Worum es geht:
Prinzipiell ist Dragon Age einfach nur ein Adventure-Rollenspiel, ein wenig Fantasy-lastiger als Fable (rülpsende Zwerge und tuckige Elfen und so;-), wenn man also eher auf Horror- oder Shooter-Spiele steht, hat man hier schonmal schlechte Karten.
Für Rollenspieler ist es aber unbedingt zu empfehlen, denn es hat so ein paar typische Wesenzüge, die alle Rollenspieler kennen und lieben sollten!;-)
Zum einen kann man seine Hintergrund-Story, Rasse und Erscheinungsbild frei wählen - auch wenn nur die beiden ersten Faktoren Auswirkungen darauf haben, wie der Rest der Story auf dich reagiert (auch wenn man sich den hässlichsten Buckelfips der Welt zusammenbastelt, bekommt man leider keine Abzüge aufs Flirten oder Überzeugen, das ist ein wenig schade!;-). Außerdem kommen im Laufe der Handlung viele (auch optionale) Weggefährten dazu, die mich schon an die eine oder andere DSA/Earthdawn-Runde haben denken lassen...

Was mir nicht so gefiel:
Ganz zu Anfang möchte ich kur festhalten: Mir hat dieses Spiel großartigen Spaß gemacht! Daher nenne ich auch einfach mal die einzigen Abzüge zuerst, damit wir das hinter uns haben...;-) Eigentlich ist es sogar nur ein Minuspunkt, der aber leider ziemlich wichtig ist: In der "Originalversion" (sprich ohne Add-On und Zusatzmissionen) ist mir die Handlung einfach viel zu stringent und unspektakulär.
Sicher, auch bei anderen Spielen, wie z.B. Fable III lässt sich die Haupthandlung auf einem Bierdeckel zusammenfassen: Geh hin, bau eine Armee auf, besiege Bösewicht.
Genau das tut man hier auch. Nur es fehlt (leider) dieser letzte Genialitätsfunken der Fable Nebenmissionen...zugegeben Dragon Age ist auch eine andere Art Spiel und setzt eher auf Monster-Zerstückeln, als auf Hühner treten und bekloppte Table-Top-Level, aber auch in einem Spiel, das sich selbst ernst(er) nimmt, hätte ich mir ein wenig mehr und kreativere Möglichkeiten abseits der Haupthandlung gewünscht. Die drei direkt in das Spiel integrierbaren DLC helfen da aber schon ein wenig weiter und ergeben außerdem noch einen weiteren Companion-Charakter, den man sich nicht entgehen lassen sollte!:-)

Was mir gut gefiel:
Und wo wir gerade dabei sind: Was Dragon Age großartig macht, und dem Spiel auch einen Vorteil gegenüber Fable verschafft, sind die wunderbar witzigen Interaktionsmöglichkeiten mit deinen Kampfgefährten. Hier kann man gewichtige, oder auch sinnlose Gespräche am Lagerfeuer führen, um sich mit seinen Leuten anzufreunden, es gibt ein paar sehr nette Quests, die sich nur ergeben, wenn man dir genügend vertraut, es gibt Unterhaltungen, die man nur führen kann, wenn sich deine Reisekumpane vorher zufällig über irgendwas unterhalten haben (weswegen man viele verschiedene Gruppenzusammensetzungen ausprobieren sollte;-) und es gibt 1000&1 Möglichkeit Entscheidungen zu treffen, die den weiteren Spielverlauf in die eine oder andere Richtung lenken.
Außerdem kann man sich natürlich seinen Love-Interest frei auswählen, oder auch mehrere...;-)
In diesen Charakterinteraktionen (Gespräche, die du führen kannst, oder auch die, die nur in deinem Rücken stattfinden, während du so rumläufst) findet sich zum Glück noch der Humor und die Liebe zum Detail, die die Haupthandlung ein wenig vermissen lässt.

Kurz nachdem man sich dann aber durch die Dunklen Horden geschnetzelt hat - hier punktet das Spiel mit ein paar sehr netten LotR-Cut-Szenes zum Ansturm auf die feindliche Überzahl, ich habe meinen Kater mit meinem Versuch eines Theodin-Kampfschreis jedenfalls ziemlich irritiert...;-) - darf man sich im Abspann zumindest noch an der 30 Seconds to Mars Abspann-Hymne This is War erfreuen.
Der Song kam mir im Radio immer etwas belanglos vor, aber als Soundtrack zum epischen Schlachtensieg taugt er irgendwie...Ich denke der kommt mal auf die Playlist aus Nostalgie!;-) 

Add-On & DLC
Außer den in die Haupthandlung integrierbaren Zusatzquests, bieten Add-On und DLC noch ein paar Eindrücke des "Wie alles Began" und des "Und das geschah danach", die allerdings nicht die Klasse des Hauptspiels erreichen. Zwar trifft man hier auch wieder ein paar nette Charaktere, aber schon in der Interaktion wurde sehr gespart (keine gute Idee, wenn das das Beste am Original war;-) und man hat sich außerdem leider nicht mehr bemüht die letzten Bugs auszumerzen...
Eine ganz nette Idee ist zugegebenermaßen der DLC eines "alternativen Endkampfes" in dem man diesmal die Bösen spielen darf...ich habe es allerdings nicht übers Herz gebracht meine gerade-noch-Companions umzubringen (das ist wie Jedi-Kinder-umbringen bei Star Wars...), aber die Idee ist nett!;-) 

1000&1 Entscheidung später:
Was Dragon Age auch beim 2. oder sogar 3. Durchspielen noch spannend machen wird, ist die Fülle an Auswirkungen, die deine Rasse, dein Hintergrund, die tausend Interaktionsmöglichkeiten mit deinen lustigen Companions und deine Entscheidungen im Spiel so möglich machen. Vermutlich kann man so etwas nie komplett ausschöpfen, es hat aber sehr viel Spaß gemacht das in zwei "nebeneinanderlaufenden" Spielständen mal auszuprobieren - wie ich ja schon erwähnte, haben mein Mann uns ich das mehr oder minder "zusammen gespielt".;-)
Also lief meine rotzig-patzige Ghetto-Elfin mit Authoritätsproblem und ihrer "true-love-story" gegen seinen adeligen Angeber-Kampfmagier mit strikt anti-monogamen Tendenzen und das führte doch zu so einigen lustigen Diskussionen auf dem Sofa...

Er: Warum gibst du deinem Krieger Punkte auf Klugheit, die braucht er doch für gar nichts?
Ich: Weil ich es persönlich beleidigend finde, dass mein Lover weniger Punkte auf Klugheit hat, als mein Hund...

Ich: Ich habe die Hexe jetzt in Voll-Platte gesteckt. Steht ihr ganz gut.
Er: Du steckst deine Magier in Rüstungen? Wieso?
Ich: Weil diese Magier-Roben alle scheiße aussehen! Wir sind hier im Krieg und nicht bei der Schulterpolster-Parade...

Er: *haha* Alli ist in eine Falle gelaufen.
Falle: *BOOOM*
Ich: Mußt du immer alles selber ausprobieren?

Falle: *BOOOM*
Er: Mist, schon wieder so ein Ding...war ich eigentlich in diesem Kartenabschnitt schonmal?
Falle: *BOOOM*
Er: ....Scheinbar nicht....

Ich: ....Was machst du da?
Er: Mir eine Eifersuchtsszene anhören...
Ich: Mitten im Dungeon...?
Er: Ja.
Ich: ....Warum?
Er: Weil ich statt der Kiste die Bardin angeklickt habe...
Ich:...Tja, du wirst es wohl verdient haben.

Jetzt spielen "wir" erstmal Dragon Age 2, um zu sehen wie sich die Entscheidungen aus dem ersten Teil in das zweite Spiel übertragen (auch hier eine gute Idee, die es schon bei Fable gab) aber danach werde ich in jedem Fall das Ganze nochmal von vorne spielen - ich will nämlich Königin werden und als Elfin haben sie mir nur den "Mätressen-Deal" angeboten...und wer will schon die Welt retten, nur um danach Zweitfrau zu werden?!?;-)

Bis dahin vergebe ich aber mal völlig überzeugte 4,5 von 5 versoffenen Zwergen für ein großartiges Adventure!  

10.03.2013

How To: Gut Vernetzt (Miss Melly Teil 3 + Miss Tudor Appendix)

Ich erwähnte es schon: Manchmal brauchen Ideen seeeeehr lange, um sich zu einem freien Umsetzungs-Slot durchzukämpfen.
Das kann Zeit-, Motivations- oder Inspirationsgründe haben, oder aber auch einfach daran liegen, dass ich schlicht manchmal den Überblick verliere was denn alles noch so fertig werden will...

So geschehen in diesem Fall - da keine Kostümparty, kein Theater-Event, kein Irgendwas anstand für das dieses Kleid dringend fertig werden sollte, habe ich es schlicht und einfach vergessen., traurig aber wahr...
Was lernt uns das? Demnächst muss mal wieder eine Kostümparty her, kann ja nicht angehen dieser Zustand!!;-)

Da der letzte Eintrag schon so lange her ist, fassen wir nochmal kurz zusammen:
Ziel der Aktion war es ein "Teewärmer"-Kleid (ich meine das ganz liebevoll;-) herzustellen, wie man sie so schön bei Bürgerkriegsfilmen, viktorianischen Serien und in Gone with the Wind bewundern kann (ok, theoretisch auch ein Bürgerkriegs-Film, aber...aber!)

Bisher haben wir dafür also zusammen getragen:
Unterwäsche - Korsett, Reifrock und Petticoat
Kleid - Rock & Jacke
Attachments - Ärmel und Kragen

Was uns jetzt noch fehlte war die gute Behütung, denn ohne irgendwas auf dem Kopf geht zu der Zeit mal leider gar nichts...
Ich hatte mich zuerst ein wenig in die Idee verliebt so einen riiieesigen Sonnenhut zu basteln, einfach nur weil riseiger Hut so wunderbar zu riesigem Kleid passt - ich musste aber schnell feststellen, dass Hüte und Hauben basteln ungefähr so schnell und einfach von der Hand geht wie Eisfischen im Sommer, was eventuell auch ein wenig Demotivation zum "Vergesslichkeits-Faktor" beigetragen hat.
Irgendwann kurz vor Weihnachten erzählte mir dann aber eine Bekannte, dass sie gerade eine Mütze mit "Lochmuster" als Weihnachtsgeschenk häkelt und da kam mir die Idee dass man sowas ja auch zum Haarnetz umfunktionieren könnte...klingt nicht so naheliegend, wenn ich es so erzähle, aber vielleicht denkt mein Hrin ab und zu gewinnbringend um die Ecke?;-)

Eine kurze Recherche bei youtube bestätigte daraufhin meinen Verdacht: Natürlich gibt es Anleitungsvideos zum Haarnetz-Häkeln, wer könnte daran gezweifelt haben???
In meiner Urlaubswoche verschlug es mich daher mal in das Bastelgeschäft meines Vertrauens, um die folgenden Utensilien für den "Gut Vernetzten Kopfschmuck" einzukaufen:

1 Knäuel Filzwolle
- Diese Wolle habe ich ausgewählt, weil meine Haare sich selten zu irgendwas anderem überreaden lassen, als grade nach unten zu hängen. Also hatte ich die Hoffnung, dass die Filzwolle sie vielleicht effektiver am "ausbrechen" hintert, als normale Wolle - wer über kooperativeres Kopfgemüse verfügt, soll sich da aber nicht abhalten lassen, Filzwolle ist nämlich leider eher teuer...
1 Knäuel Goldgarn
- Es glitzert...ich konnte nicht wiederstehen!;-)
1 Häkelnadel in Dicke M (L wäre wohl noch besser gewesen)
500 Staubperlen (weil man sich ja sonst nichts gönnt;-)
Außerdem hatte ich zur Hand:
1 schmalen schwarzen Haarreifen, Schere, Wollnadel, Lineal

Schritt 1: Follow the Path
Wir fangen mal einfach an und befolgen die folgende Anleitung, auch wenn wir uns eventuell wünschen sie wäre ohne Tonspur gedreht worden...;-)


...bis wir einen flachen Fladen von ca. 30cm produziert haben. Ich habe mal ein wenig mehr Raum gelassen (so ca. 35cm, 32-33 hätten auch gereicht), weil bei mir ja relativ viele Haare reinpassen sollten, bei bis zu schulterlangem Haar würde ich zu 25-28cm raten.

Schritt 2: Get in Shape
Wie man sieht, hat sich die Filzwolle nach dem Erreichen der 35cm schon verabschieded, weswegen ich die letzten Runden inklusive den "Abnähern" nur noch mit dem Häkelgarn zuende bringen musste. Sieht allerdings aus wie gewollt, also was solls!;-)
Für das Zugband hätte ich aber auch ohne diese Notwendigkeit die dicke Wolle nicht genommen, denn die "Gleitfähigkeit" von Filz gegen Filz ist bekanntermaßen eher begrenzt.
Wenn man dann das Ganz an der Zugschnur ein wenig rafft, sieht es auch schon eher nach der Art von Form aus, die wir wollten.



Schritt 3: Cheating
Im Video sieht es so einfach aus, aber lasst euch gesagt sein - alle Haare in das Netz zu bringen und dann auch noch dafür zu sorgen, dass dieses Ding da bleibt, wo es soll (1/3 hinter dem Haaransatz habe ich mir sagen lassen), ist gar nicht so einfach...
Ich habe zuerst überlegt, ob man das Verrutschen mit Haarnadeln oder ähnlichem verhindern sollte, bin aber nach 1-2Versuchen davon abgekommen, weil ich zu viel Sorge hatte die Wolle aufzuribbeln. Also habe ich auf den "Miss Tudor Trick" mit dem Haarreifen zurückgefriffen - einfach von unten an 2 Stellen durch das Geflecht schieben und dann ein Stück VOR den Ohren aufsetzen. Fühlt sich erstmal komisch an, ist aber 100% "Absturzsicher" ohne irgendwas kaputt zu machen!
Wer mir jetzt mit historischer Authenzität kommt, wird gehauen by the way...;-)

Schritt 4: Useless but Nice
Ich bin nun wirklich ein Verfechter der These, dass jedes Hobbie diesen "Woran Andere bekloppt würden" Faktor braucht, aber beim Perlen-Nähen an diesem Ding wäre ich fast abgebrochen...
Eigentlich war das mal so geplant in konzentrischen Kreisen von der Mitte so ein Perlchen auf jede Masche zu setzen...das habe ich ungefähr einen Abend durchgehalten und danach hatte ich keine Lust mehr!;-)
Also habe ich nochmal aus den Erfahrungen mit Miss Tudor Profit geschlagen und den Rest der Winz-Perlen einfach zu einer Art Borte verarbeitet. Geht auch, sieht nett aus, Mission Accopmlished!:-)

Nun muss ich mir noch Gedanken über die Finale Anprobe machen...mal sehen wann sich ein Umsetzungs-Slot dafür findet!:-)





Vorher aber noch ein kleiner Appendix zu Miss Tudor:

Da ich grade so im Lauf war mit der Häkelei (die ersten Abende gingen allerdings auch für krumme Versuche drauf, die ich immer wieder aufgeribbelt habe...), wollte ich noch kurz diese Anleitung hier ausprobieren, weil ich noch soviel Goldgarn übrig hatte:
 

Ganz ehrlich: Ich habe nicht kapiert, wie sie dieses Muster hinbekommt...aber zum Glück funktioniert das auch mit dem gleichen Prinzip wie oben!;-)

Nach so 8-9cm Durchmesser kann man das Haarband einfach einhäkeln und schon hat man ein schickes Dutt-Netz fertig, dass man universell einsetzen kann - ich überlege tatsächlich sowas nochmal in schwarz oder weiß für den normalen Alltag zu machen, ein bessers Mittel gegen Bad-Hair-Days gibt's kaum!;-)



Bei meinen Haaren muss ich allerdings wieder schummeln und erstmal mit einem Samt-Haarband vorbinden, weil sonst der Dutt nicht hält...fhtagn Kopfgemüse!

Aber das Ergebnis kann sich doch sehen lassen!:-)

08.03.2013

1000 Years of annoying the French

Manchmal kommt eben alles zusammen - da habe ich gerade erst wieder die sinnkrisenartige Suche nach dem "Was lese ich denn jetzt" beantwortet, geht uns nach Monaten einfach auch noch das "Vorlese-Buch" aus und verlangt nach Ersatz...Tragödien über Tragödien...oder so ähnlich...;-)

Wenn man sich allerdings noch erinnern kann wie unfassbar lange es her ist, dass wir den letzten...ich nenne es mal History-Comedy-Schinken ausgelesen haben, muss man immerhin sagen, es hat sich wacker geschlagen!

Als nächstes könnten wir jetzt mal wieder was vorlesen, dass nichts mit dummen Königen oder unfähigen Ministern zu tun hat, nur so zur Abwechslung, aber bis dahin erzähle ich noch kurz was zu 1000 years of annoying the French von Stephen Clarke.


Schon während meines Studiums äußerte mein "Französisch für Historiker" Professor den äußerst zitierwürigen Satz: "Es verwirrt mich, dass die Deutschen glauben Frankreich wäre ein Erbfeind. Wenn Frankreich einen Erbfeind hat, dann ist es England."
Ich glaube ihm das mal unbesehen, auch wenn ich es durchaus für möglich halte, dass man sich auch einfach mir all seinen Nachbarn nicht gut verstehen kann...;-)

Was dieses Buch also tut:
Auf recht amüsante Weise aufzeigen, dass die Beziehungen zwischen England und Frankreich nicht an den Freedom Fries gescheitert sind, nicht an der Nazi-Okkupation und auch nicht am 100jährigen Krieg...eigentlich ging alles bergab schon seit William und Harold in 1066!
Kann man darüber lachen? Ja, schon, es sei denn man gehört zu den humoramputierten Menschen, die "über Konflikte keine Witze machen" wollen. Dass die Konflikte auch von nicht-humoristischen Sichtweisen nicht besser werden, ist allerdings eine empirische Tatsache, also lassen wir das mal außen vor.
Obowhl ich gerne zugebe, dass man gerade in der "Neuzeit" Abteilung ab und zu auch mal aus Verzweiflung lachen kann...zumindest wenn man immer noch denkt die Zivilisation hätte sich moralisch und psychologisch seit der Steinzeit irgendwohin entwickelt...;-)

Was dieses Buch nicht tut:
Harte, objektive Fakten liefern, die man 1zu1 für sein nächstes Geschichts-Referat übernehmen sollte. Wer das erwartet, hat auch wieder den Kosten-Nutzen von Ironie und Humor nicht verstanden und sollte vielleicht lieber weiter Wikipedia zitieren. Was man von den grundlegenden Fakten dann in seinen Annekdoten-Pool übernimmt oder auch nicht, sei auch mal dahingestellt, aber manchmal darf man bestimmt auch Bücher lesen ohne Bildungsauftrag!;-)

Ich habe mich jedenfalls ganz gut unterhalten gefühlt und vergebe daher mal 4 von 5 Union Jacks für lustige Lektüre für Zwischendurch.

05.03.2013

Trittbrett-Literatur

Die Frau von "Damals" hatte scheinbar ein einfacheres Leben:



Zwei Fragen zu Kleiderauswahl und Küchenbeschäftigung, die scheinbar schon den ganzen Tag strukturieren...wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt neidisch werden!;-)

Meine beiden Lebensfragen sehen meistens anders aus: Wie kriege ich meinen Tag so organisiert, dass ein wenig sinnvolle Freizeit dabei herumkommt? und der Klassiker: Welches Buch lese ich als Nächstes?

Bei beiden Fragen kommt es manchmal zu einem Punkt, an dem man vor schierem Überangebot an "Das wollte ich doch noch" zu einer völligen Lethargiephase kommt. Frei nach dem Motto: Es gibt so viel zu tun, legen wir uns schlafen!;-)
In so einer Phase befand ich mich letztlich nach dem etwas anstrengenden Streifzug durch den Swerve und in so einer Phase kommt es dann dazu, dass man auch mal zum Sachbuch-Equivalent der Galileo-"Doku" greift - in diesem Fall ein Buch mit dem unsagbar geheimnisvollen Titel Familientragödien an Europas Höfen: Verbrechen aus Staatsräson von Helga Thoma.


Ich denke die Autorin wird mir den TV-Vergleich verzeihen, denn immerhin hat es ihr Buch in die Piper Geschichtsreihe geschafft und wenn sie auch nur ein klein wenig realistisch denkt, wird sie mir sicher zustimmen, dass man diese Art von geschichtlichen Problematiken nicht mit 20-30Seiten pro Kapitel irgendwie ausschöpfend behandeln kann.

Zum Hirn entspannen geht das ganz gut, ein paar generelle Fakten kann man auch abgreifen, aber ansonsten muss man solche Bücher denke ich eher als "Trittbretter" verstehen - einige Geschichten sind eventuell so interessant, dass man sich dazu noch ein eigenes Sachbuch kaufen möchte, die anderen kann man getrost ignorieren.

Ich vergebe trotzdem mal wohlwollende 2 von 5 Siegelringe für die Hirn-Entspannungspause.

Und nun stehe ich wieder vor der Frage: Was lese ich denn jetzt wieder???
Ein Teufelskreis...;-)

01.03.2013

Do you DLC? Fable II&III revisited

Momentan habe ich das Gefühl, dass dieser Blog sich nur noch Achterbahnmäßig füllt - Phasen von rasanter Aktivität gefolg von ganz viel Stille, während wieder irgendwas fertig werden muss...

Das momentan wieder nicht so superviel passiert, liegt dabei vor allem daran, dass ich zur Zeit eigentlich nur zwei Dinge tue: Wenn ich alleine Zuhause bin, bastle ich an den B(r)uchstücken und wenn mein Göttergatte sich dazu gesellt, spielen wir Dragon Age...;-) Beide Aktiviäten machen zwar sehr viel Spaß, aber bevor man dazu was sagen kann, sollte man irgendein Etappenziel vorzuweisen haben und das kann durchaus noch ein paar Tage/Wochen dauern.

Da ist es doch nützlich, dass mir gestern in einer Unterhaltung mit meinem Bruder eine Diskussion unterkam, die man hervorragend hier noch zwischenschieben kann, auch/weil der eigentliche Bezug schon was her ist.
Ich erzählte davon, dass ich mir die Dragon Age Ultimate Edition vor allem deswegen zugelegt habe (obwohl wir das Originalspiel schon hatten), weil mir die Hauptstory einfach viel zu linear und kurz war - wenn man sich Mühe gibt, kann man das eigentliche Spiel in unter 40Stunden schaffen, das ist für Menschen, wie mich, die eher so ab 60-90Stunden anfangen ein Spiel überhaupt erst ernst zu nehmen, ziemlich inakzeptabel und auch schade, weil die Charaktere schon Spaß machen und das Zusammen-Spielen zu sehr lustigen Disskussionen führt...aber dazu dann im eigentlich Post!;-)

So kam es jedenfalls, dass ich gestern irgendwann bemerkte, dass der dritte Fable Teil ja durch den DLC auch nochmal viel gewinnt, woraufhin ich informiert wurde "Ich zahle aus Prinzip keinen DLC.". Das hat mich dann doch zuerst mal überrascht, auch wenn das Argument "Wenn man was "erzählen" möchte, soll man es tun und nicht erst im Nachhinein irgendwo verbreiten." eines meiner liebsten Argumente bei Büchern ist.

Lassen wir mal die interessante Möglichkeit außen vor, dass es im Zeitalter der E-Books vielleicht auch irgendwann Zusatzkapitel zum Download geben könnte, muss ich sagen: Bei Spielen sehe ich das noch etwas anders.
Zum einen ist es ja heute, wo es die Möglichkeit gibt im Nachhinein noch Patches, Content blabla zu veröffentlichen leider so, dass viele Entwicklerfirmen bei der "Erstauflage" erstmal darauf achten, dass die Deadline eingehalten wird, ob das Ergebnis nun schon ausgereift ist, oder nicht. Das mag man doof finden, aber ändern wird sich das nicht. Zum anderen habe ich meinen Glauben an die Menschheit noch nicht komplett verloren und denke, dass bei so manchem DLC die Entwickler ihr kleines Baby weitergepäppelt haben, weil die Inhalte vielleicht einfach nicht rechtzeitig fertig waren oder man sich von seinem neusten Gedanken-Kind noch nicht gleich wieder verabschieden will, sobald man die erste Version in die Welt entlassen hat...das zumindest kann ich als Autor auch total gut nachvollziehen!:-)

Unter dem sehr verfrühten Weihnachtsbaum (Oktober glaube ich...;-) lagen daher bei uns in diesem Jahr Fable II & III in der englischen Fassung - ich hatte angekündigt, dass ich Stephen Fry & John Cleese wollte, oder? ich wurde nicht enttäuscht!!!;-) - und in der Extended Edition. Für Teil II gab es die tatsächlich schon fertig auf CD gebrannt, für Teil III habe ich mein Paypal-Konto bemüht.

Fable II - Knothole Island & See the Future
Der zweite Fable Teil ist bisher immer noch mein allerliebstes Lieblingsspiel (neben Final Fantasy 8&10 natürlich;-), weil hier einfach alles stimmt - die Story ist witzig, die Charakterentwicklung einfach aber effektiv, ich liebe meinen Hund und es gibt keine "tragic flaws" wie im dritten Teil.
Die Erweiterungen sind allerdings eher so...naja ok. Knothole Island ergibt eine Folge von 3-4Nebenquests und einige neue Gegenstände, die ganz nett sind, aber mich jetzt nicht so geflasht haben & See the Future ist etwas unspektakulär, wenn man Teil III schon gespielt hat - allerdings kann man hier ein ziemlich hässliches Königskostüm + Krone abgreifen, dass ich zu meiner besonderen Belustigung dann erstmal für den neuen "Arena-Modus" angezogen habe - a Royal Kick-Ass!;-) Diese "portable Arena" ist eigentlich schon fast das praktischste Item, das man aus diesem ganzen DLC überhaupt bekommt - Leveln wo immer man möchte, bequemer lassen sich EXP nicht abgreifen.

Fable III - Understone & Traitor's Keep
Ich muss es mal voran stellen: Die englische Fassung hat mich doch sehr mit diesem Spiel versöhnt, das ja durch die etwas seltsame Storyführung erstmal keine so gute Bewertung bekommen hat. Ich muss aber sagen...die beiden DLC sind einfach großartig und beheben ein Problem, dass ich beim ersten Durchspielen hatte: Es ist ganz schön langweilig der König zu sein!
Nach ungefähr 50% der Handlung beschränkt sich dein Alltag als Herrscher zumeist auf Schwarz/Weiß Entscheidungen im Thronsaal und nur noch sehr begrenztes Ass-Kicking in 2 oder 3 kleinen Nebenquests. Da hatte man schon irgendwie das Gefühl, dass da irgendwer seine Deadline davonschwimmen sah, denn diese Art von Einfallslosigkeit war man gar nicht gewohnt.
Understone und Traitor's Keep sind da genau das Richtige! Zuerst darf man sich unter der Stadt durch eine Art Brave-New-World Szenario bewegen und sobald der Endgegner dann mal Geschichte ist auch noch das Guantanamo von Bowerstone ausheben...sweet!;-)
Im Gegensatz zu den Extensions zu Teil II hatte ich hier auch das Gefühl, dass da viel Herzblut eingeflossen ist, das im Hauptspiel aus irgendwelchen Gründen nicht mehr unterkommen konnte - die Brave-New-World Anspielungen sind schon schlimm genug, aber spätestens wenn man durch eine Mischung aus Pleasantville&Disneyland schnetzelt, oder durch seltsame Laboratorien auf der Frankenstein Insel, muss man anerkennen: Da hat sich jemand verdammt viel Mühe gemacht echt emotional fiese Level zu entwerfen - Mind-Fuck-Ending inklusive. Also wenn euch der Arsch auf Grundeis geht, wenn ihr durch die Kriecher-Höhlen müsst...es geht noch gruseliger...;-)
Ich fand beide Zusatzpacks waren die paar € durchaus wert, zumal das Hauptspiel ja nun nicht so teuer ist und kann daher nur sagen: Yes, I do DLC!

Für das extensierte Fable II ändere ich meine Bewertung einfach mal nicht, das hat ja aber auch schon 6 von 5 möglichen Hundekeksten ;-) - aber für Teil III erhöhe ich mein Angebot auf 4,5 von 5 Hühnereiern, weil ich es zwar immer noch schade finde, dass es am Ende immer nur ums Geld geht beim Königsein, aber Sprecher und DLC reißen es raus!