Publikationen, Projekte, Persönliches

31.10.2011

Halloween und Suppe

Darf ich vorstellen - Clarence der schielende Kürbis!


Und weil uns Clarence so gut gefällt, noch gleich das passende Rezept hinterher, damit die leckere Kürbispampe, die aus seinem Inneren geschabt werden musste, auch nicht verschwendet wird!;)

Man nehme:
Das ausgeschabte Kürbisfleisch
4-5 Kartoffeln
3-4 Knoblauchzehen
1Becher Sahne
2EL Instantbrühe
Salz, Pfeffer, Dill

Einfach die Kürbisinnereien mit den Kartoffeln, 1 Becher Sahne und 2 Bechern Wasser, Brühe und dem Knoblauch in einem Topf kochen, bis die Kartoffeln gar sind. Dann alles schön pürieren (geh auch mit dem Kartoffelstampfer;) und würzen - fertig, einfach, lecker!

Happy Halloween!:)

Burke and Hare

So nun ist es soweit, die dunkle Jahreszeit bricht an - Zeit für ein bisschen morbiden britischen Humor, möchte man meinen!;)
Für alle, die nicht gerade in Edinbrugh waren und/oder sich die Geschichte hinter Burke&Hare noch nicht von meinem Göttergatten haben erzählen lassen müssen, hier die Kurzversion:

Edinburgh im 19. Jahrhudert war eine ziemlich typische vor-industrielle Großstadt - laut, eng, dreckig und verseucht, aber mit einer florierenden medizinischen Fakultät. Und da man Anatomie nur studieren kann, wenn man auch Leichen zum Obduzieren findet, braucht man nicht lange zwei und zwei zusammen zu zählen, um zu vermuten, dass irgendwer daraus schon ein Geschäft machen würde...

Die wahre Geschichte der Burke&Hare Morde ist heute Futter für die gefühlten 500 verschiedenen Geister- und Toten-Touren, die man in Edinburgh so buchen kann und an sich wohl auch wenig erfreulich.
Da obdachlos bzw. arm sein im Schottland des 19. Jahrhunderts illegal war, mussten sich Bettler und Kranke in den unterirdischen Gängen und Friedhofskatakomben vor der Polizei verstecken - wo sie dann leichte Beute für die "Körperernte" wurden. Nimmt man dann noch die eigens erfundene Tötungsart dazu - man wollte den Herren Doktoren ja das Anschauungsmaterial nicht verschandeln - und schon hat man eine 1A Horrorvorlage. Zum Land der Wahrheit, bitte hier entlang!

Die Komödie Burke and Hare (mit Scottie und Smeagol in den Hauptrollen;) lässt allerdings mal so gar kein Grusel-Feeling aufkommen und auch der morbide Humor lässt ein wenig zu wünschen übrig - oder ich bin schon zu abgestumpft!?;) - meist überwiegt dann doch der übliche Slapstick, gewürzt mit ein wenig Körperflüssigkeiten. Das ist an sich nicht schlecht, aber auch nicht überragend und man hätte vielleicht ein wenig mehr daraus machen können, wenn man sich die notdürftig angenähte Liebesgeschichte und das doch etwas sehr gewollte "Happy-End" gespart hätte.

Insgesamt also ein nettes Filmchen für Bier und Popcorn, aber Nichts, was ich mir unbedingt nochmal ankuken müsste - 2,5 von 5 Leichentüchern!

30.10.2011

Erklärbär extrem...

Hab' ich schonmal erwähnt, dass ich es liebe der Erklärbär zu sein?
Es gibt wenige Dinge, mit denen ich mich wirklich auskenne, aber über die rede ich wirklich gerne und viel - ABER im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die einfach gerne ihre eigene Stimme hören, lasse ich mir auch unglaublich gerne selber Dinge erklären. Daher gehe ich gerne in Museen, mache Stadt-Touren oder lese Erklärtafeln - und manchmal hilft auch youtube!;)

Über eine Debatte zur Sommer- und Winterzeit bin ich auf einen sehr netten Erklärbär Channel bei youtube gestoßen, dem ich dieses Video entlehne:



Und wer jetzt behauptet er hätte das alles schon gewußt, postet lieber gleich mal den Link zu seiner Doktorarbeit in politischer Geographie dazu, damit ich das auch glaube!;)

Sonntags-Ausflug

Ja, der Witz ist beabsichtigt!;)
 Das Wetter war ja erstmal nicht so gut - zum Glück haben wir uns über eine Stunde lang im Beverau verlaufen...
 ... danach war's sonnig!:)

Fabricate diem, punc!
 Hab ich eigentlich als Einzoge verpasst, wie die Bäume bunt geworden sind?

 Suchbild mit Erdmännchen!;)
Leider hat danach mein Handyakku den Geist aufgegeben - ich wollte doch noch das Woll-Schwein (von uns liebevoll Swaf getauft) fotografieren...ein Schwein zum Kraulen, ich meine was will man denn noch mehr?!?;)

Einen guten Start in die Woche allerseits!

29.10.2011

Sense and Sensibility and Seamonsters

Sense and Sensibility and Seamonsters.......


Irgendwie sagt der Titel schon alles, ich bin gerade wirklich überfragt, was man da als Rezi noch ergränzen könnte...









.......immer noch keine Idee....








......ach, Quatsch, als würde mir mal nix zu sagen einfallen!;)
Ich gehöre ja (zum Glück?) nicht zu den Frauen, denen Jane Austen normalerweise aus der Seele spricht - Empire Romanzen sind mir im Großen und Ganzen zu verschnörkelt formuliert und auch zu zart beseitet und außerdem leiden alle Beteiligten immer so furchtbar ausgiebig an allem möglichen Zeug...
Zudem fehlt SaS (Abkürzungen sind super!) irgendwie der bissig-böse Hintergrund-Humor von PaP, was das Original auf meine "Langweiliste Bücher" Liste katapultiert hat und das obwohl ich es schon als Teenager gelesen habe - eigentlich hätte man ja denken können, dass HachSeufz-Bücher da vielleicht noch eher mein Ding gewesen wären, aber...obviously not!;)

Der "Ableger" in "Cooperation" mit Ben Winters hat aber eigentlich alles was das Herz begehrt: Eine Parallelwelt voller absonderlicher Meereswesen, ein Unterwasser-London, fiese degenerierte Eingeborene, mysteriöse Kulte und Tentakelmonster - und da man im Regency bekanntermaßen ziemlich prüde war, kommt auch nur einemal im Nebenssatz Tentakelsex vor...immerhin!;)

Ich bervorzuge also die Seemonsterversion und vergebe für teilweise völlig absurde Originalität 4 von 5 Taucheranzüge!

The Duchess - der Film zum Sachbuch

Büchern zu Filmen und Filmen zu Büchern begegnet man ja realtiv oft  und meistens empfielt es sich dem einfachen Grundsatz zu folgen: Filme zum Buch sind meistens eine Enttäuschung und Bücher zum Film total überflüssig.
Es gibt natürlich zu jeder Regel Ausnahmen - so ist beispielsweise das Drehbuch zu Shakespeare in Love von Tom Stoppard tatsächlich auch als solches sehr lesenswert;) - aber ein Film zum Sachbuch passt da nirgemdwo so richtig rein...

Ich hatte ein wenig Angst, dass es beide Negativaspekte verbinden könnte - also enttäuschend UND unnötig wäre - einen Film über eine historische Persönlichkeit auf eine ziemlich komplizierte Biographie zu gründen. Wenn man zumindest schonmal eine Romanadaption als Vorlage verwendet, hat im besten Fall der Romanschreiberling schon einen Teil der notwendigen Vereinfachungen, Kürzungen und Dramatisierungen vorgenommen.

Dem Film The Duchess gelingt es aber ganz gut den Tenor der Biographie einzufangen, auch wenn der Film nur die Jugendjahre behandelt - vielleicht eine gute Entschiedung - und die persönlichen Probleme bzw. fragwürdigen Charaktereigenschaften seiner Hauptheldin einfach mal fast völlig hinter den Gobelin kehrt - eigentlich eine bedauernswerte Entscheidung.
Ich fand es ein wenig schade, dass Ms Knightely sich darauf beschränkt/beschränken muss die verfolgte, tragische Ehefau zu geben, der kein Glück gegönnt wird - ich fand es beim Lesen der Biographie spannend zu sehen, dass man sich mit der armen Frau gerade deswegen so indentifizieren kann, weil sie so viele moderne Schwächen hat UND von allen Seiten ganz furchtbar gepiesakt wird.

Trotzdem gefielen mir die Charakterausarbeitungen des Filmes ansonsten sehr gut und daher vergebe ich wohl verdiente 4 von 5 Wahlplaketten für einen traurigen, aber nicht sonderlich kitschigen Kostümfilm.

15.10.2011

Universelle Weisheiten im Wald. Oder: Die Kunst sich selbst zu verstehen.

Es gibt tatsächlich universelle Weisheiten, die "man" immer mal wieder hervorkramt:
- Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen
- Die eigene Realität ist nicht zwingend die Einzige
- Du musst dich selbst mögen, damit Andere dich mögen
- Das Universum braucht keinen Sinn, aber du
- Man soll Menschen nicht vor ihren Fehlern bewahren
- Ich kann nur mich selbst ändern, nicht die Anderen
und und und...

Die große Frage ist eigentlich nicht, ob diese Weisheiten auch wirklich wahr sind - das sind sie nämlich - sondern warum man sie eigentlich immer wieder auspackt?
Meine Theorie dazu ist: a) Weil man immer besser Ratschläge geben, als selber befolgen kann und b) Weil selbst der selbstreflektierteste Mensch nicht davor gefeit ist, ab und zu mal den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen und in genau die Fallen zu tappen, vor denen man seine Freunde gerne mal warnt und von denen man sich vielleicht in einem unangebrachten Anfall von Übermut denkt "das könnte mir ja NIE passieren"...

Die Realität des Lebens sieht leider anders aus, aber andererseits muss uns das eigentlich gar nicht bedrücken - man kann sich eben nicht zu 100% selber reflektieren, genauso wie man keine OP am eigenen Hirn vornehmen kann. Und so geht eben manchmal der logisch-reflektierte Weg im Unterholz verloren, trotz all der wichtigen Weisheiten, die man ja eigentlich kennt.

Soweit so gut, aber warum erzähle ich das eigentlich alles?;)
Ich bin letztlich sehr oft und lustigerweise völlig unabhängig voneinander damit in Berührung gekommen, dass Menschen mir sagten "Eigentlich weiß ich das ja, aber dann habe ich mich doch soundso verhalten.", oder auch "Da stand ich total auf dem Schlauch und dann sagt X was, dass total klar war und plötzlich habe ich das alles anders gesehen.".
Und dabei ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich mal Werbung dafür machen könnte wie wichtig es ist mal über sich selbst nachzudenken - Wo komm ich her, wo will ich hin, aber am wichtigsten Wo BIN ich denn so gerade?

Ich persönlich handhabe das sehr verkopft und nehme mir tatsächlich ein bis zweimal im Jahr bewußt Zeit für so eine Art Fazit und Ausblick - nur ich, mein Sitzkissen und ein Zettel mit Stift!;) Natürlich funktioniert das für mich ganz gut, sonst würde ich es kaum so machen, aber ich habe festgestellt, dass andere Menschen andere Herangehensweisen haben - die einen gönnen sich einen ausgiebigen Wellness-Tag, gehen zur Massage, zur Maniküre oder machen einen Waldspaziergang, um "mal den Kopf frei zu kriegen" oder "einfach mal über ein paar Dinge nachzudenken".
Ich denke im Grunde läuft das alles darauf hinaus sich selber besser zu verstehen und aus den Erkenntnissen Konsequenzen zu ziehen - wenn man etwas getan haben will, muss man es ja bekanntlich selber machen!;)

Der nächste Schritt wäre dann der Abgleich von Innen- und Außensicht, aber das ist eine viel schwierigere Geschichte und soll vielleicht ein anderes Mal erzählt werden!

14.10.2011

The Lady Elisabeth

Man möge mir verzeihen, wenn meine Mitteilsamkeit entgegen der Ankündigungen etwas zu wünschen übrig lässt - ich schleppe mal wieder so eine elende Pseudo-Migräne mit mir herum, die sich seit Tagen durch keine Art von Medikamenten beeindrucken lässt. Also versuche ich jetzt mal kalten Weißwein und eine warme Dusche - vielleicht möchte mir mein Kopf dann mal glauben, dass ich auch nicht weniger gestresst bin, wenn er mir auch noch ständig Schmerzen macht!

Als ich aber noch länger als 10Minuten am Stück lesen konnte, habe ich noch ein Buch ausgelesen, das bei mir unter "another Tudor book" läuft - The Lady Elisabeth von Alison Weir

Wie man sich vielleicht noch erinnert, ist Ms Weir eigentlich eher eine Kollegin im akademischen, als im kreativen Sinne, aber scheibar ist es ein landläufiges Phänomen, dass Historiker sich immer mal wieder berufen fühlen Autoren zu werden - nur, um gehässigen Kommentaren zuvor zu kommen, bei mir war es anders rum!;)

Leider ist das Buch etwas mehr historisch korrekt, als wirklich spannend geschrieben - ich bleibe für meinen Freizeit-Spaß dann doch lieber bei Rosalind Miles etwas dramatisierter, aber unvergleichbar besser geschriebenen Version!:)

Die Weirsche Lady Elisabeth bekommt von mir daher nur gut, aber nicht überragende 2 von 5 Tudor-Rosen - ich möchte aber kurz darauf hinweisen, dass ich die Cover-Gestaltung sehr schätze!:)

09.10.2011

Nachtrag: Dreimal Harry Potter

Ich hatte ja letztlich schon erzählt, dass ich mich mal an der französischen Hörbuch-Version von Harry Potter versucht hatte - dieses Experiment muss ich aber leider als gescheitert betrachten, denn a) verstehe ich einfach in dieser Geschwindigkeit (fast) kein Wort und b)...ist das Buch einfach ganz grauenvoll gelesen, tut mir leid, wenn ich das so sagen muss...

Ich denke ich kann inzwischen schon das eine oder andere an Stil und Ausführung beurteilen, wenn es um Hörbücher und dergleichen geht, auch wenn sich meine Sammlung immer noch aus 60% Pratchett zusammensetzt - und der französische Sprecher ist einfach furchtbar nasal, laut und spricht Frauen mit einer seltsamen Kopfstimme, die irgendwie an Kermit den Frosch erinnert...
Als sprach-affinier Mensch muss ich außerdem anmerken, dass ich es etwas merkwürdig finde, dass gerade bei einem internationalen "Phänomen", wie Harry Potter jedes Land 50% der Orts- und Personennamen ändert.
Das nervt mich schon bei Pratchett und da verstehe ich zumindest noch, wenn man versucht irgendwelche Wortwitze zu retten - wenn auch meist ohne Erfolg...;)

Das deutsche Hörbuch, in das ich letztlich bei einer Kollegin mal reinhören konnte, macht das zumindest ein wenig besser - Rufus Beck liest wenigstens gut, auch wenn ich die deutsche Übersetzung weiterhin gruselig finde...letztlich fiel mir sogar wieder ein, dass meine Ursprungsidee Übersetzer zu werden von Harry Potter kam - ich dachte mir schon kurz vor dem Abi, dass ich DAS auch besser könnte...;)

Wer ein wirklich unglaublich gut gelesenes Hörbuch hören will, dem lege ich daher wärmstens die englische Originalversion von Stephen Fry ans Herz!
Man kann gegen Harry Potter schreib-handwerklich Vieles zu Recht einwenden - der Wortschatz ist überschaubar, manche Phrasen werden bis zum Erbrechen ausgeleiert, Geschichte und Hintergrundwelt wimmeln vor logischen und continuity Fehlern, 80% der Charaktere bleiben in 1000en von Seiten nur Klischee-Abziehbildchen und der Hauptcharakter nervt spätestens ab Buch 4 nur noch *uuundnochmehrhassmails;)* - aber Stephen Fry könnte mir auch das Telefonbuch von London vorlesen und ich würde mir das immer wieder anhören!;)

Ich habe bisher kein anderes Hörbuch gefunden, dass so viele Charaktere mit einem eigenen, unverwechselbaren Stimmunfang und Akzent darstellt und auch noch so durchdacht ist, was Stimmung und Darstellung angeht.
Und die Moral von der Geschicht'? Wenn schon Harry Potter, dann bitte das Original!:)

Nachtrag: Thor. Oder: Yet another Superhero?

Inzwischen darf man, finde ich persönlich, schon ab und zu die Frage stellen, warum man sich eigentlich immer noch eine Comic-Verfilmung nach der anderen und einen Superhelden nach dem nächsten geben sollte oder muss. Immerhin gibt es da den einen oder anderen echten Abschreckungsfaktor *husthustgreenlanternhust*, aber auch den ein oder anderen Film, der auch von mir jederzeit die volle Punktzahl bekommen würde - siehe Ironman.;)

Warum sollte man sich also jetzt den nächsten Superhelden geben und sich Thor ansehen?
Für mich war das ganz einfach entschieden: Ich mag Natalie Portman und ich fand Thor einfach scharf - wenn dann noch ein paar Dinge explodieren, was will man denn mehr?;)

Erstaunlicherweise macht der Film aber auch aus anderen Gründen Spaß, auch wenn sich die Story leicht in Grenzen hält - aber wenigstens macht sie halbwegs Sinn!;)
Ich mochte zum Beispiel die Ausgangssituation mit der Idee einer Parallelwelten-Verbindung im Weltenbaum - dieses Alien-Konzept nimmt dem Götter-Mythos zwar ein wenig, aber stellt das ganze auch auf ein anderes Fundament, auf dass sich vielleicht sogar Edda-Verfechter einlassen können - gut, der Trick hat schon bei Star Trek funktioniert, aber hey, man muss ja nicht immer gleich das Rad neu erfinden.
Und ein unbedingtes Plus in jeder Situation, kommt hier zum Glück auch zum Tragen: Über sich selber lachen können!

Ich halte das persönlich für einen meiner besseren Charakterzüge und auch für den durchschnittlichen Superhelden ist es ganz angenehm, wenn man sich selbst mal nicht ganz so ernst nimmt - und auch für das Publikum amüsanter, als immer nur das ewig gleich Gerede über Verpflichtung und Gutmenschentum!;)

Ein paar Abzüge muss ich dann aber doch leider für die Optik machen - das computergenerierte Walhalla sah zwar noch ganz nett aus, aber die Kostüme ließen dann leider etwas zu wünschen übrig. Vielleicht wollte man sich hier zu nah an die Comic-Vorlage halten, das kann ich leider nicht beurteilen, aber für meinen Geschmack hätte es ein wenig realistischer sein dürfen. Battle-Bikinis und Capes im Actionfiguren-Look erinnern mich ein wenig zu sehr an die Plastik-Sackhalter von Judge Dredd und andere Perlen der 90ger...

Mit dem Sexy-Bonus für Chris Hemsworth bleiben dann aber immer noch solide 3,5 von 5 Tasern übrig!;)

05.10.2011

May you live in interesting times...

Man kann gar nicht soviel bloggen, wie man manchmal erzählen möchte!
Ich weiß nicht, ob das nur mir so geht, aber manchmal habe ich einfach zu viel zu tun, um alles gleich zu verarbeiten - oder manchmal wartet man auch einfach noch darauf dass sich ein Projekt abschließt, um darüber abschließend - wie auch sonst;) - berichten zu können...

Nur so für mich als kleine Gedächtnis-Stütze und für den geneigten Leser als Appetizer, hier ein paar Überschriften, an die ich mich demnächst machen werde:
- Nachtrag: Thor
- Nachtrag: Dreimal Harry Potter
- Wo komm ich her, wo will ich hin? Oder: Von der Kunst sich selbst zu verstehen.
- Diät hat doofe Ohren - eine Ernährungsgeschichte

Das sind die Dinge zu denen ich tatsächlich schon etwas sagen kann - bei anderen warte ich noch auf Ergebnisse, oder einfach auch nur auf ein gewisses Zeit-/Erfolgszwischenziel:
- Fächer-TaiChi: Ein Zwischenstand (sobald ich die Form zur Hälfte durch habe - erwartet in den nächsten 2-3Wochen)
- Das Kreuz mit dem Kreuz - ein Fitness Pro und Kontra (sobald ich ein wenig mehr Routine in meinem neuen Trainingsplan habe - erwartet in den nächsten 4-6Wochen)
- B(r)uchstücke. Oder: Das böse Wort mit K... (sobald ich denn mal dazu komme - erwartet noch vor Weihnachten...hoffentlich;)

Und dann gibt es bestimmt auch noch Dinge zu erzählen, für die ich momentan nicht einmal eine Überschrift präsentieren kann, weil alles noch zu vage in der Luft hängt...may you live in interesting times!;)

In diesem Sinne einen schönen Feierabend!

02.10.2011

Wien Tag 6: Das Licht am Ende des Tunnels

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes wurde es heute nochmal ein wenig schaurig: Auf dem Plan standen der Stephans-Dom inklusive Katakomben!

Hier finden sich nicht nur Wieder Kardinäle, sondern auch die frühen Habsburger plus den Innereienurnen der Menschen, die man Mitte der Woche noch in der Kapuzinergruft gesehen hatte (die dazugehörigen Herzen kann man in der Augustienerkirche "besichtigen" - man hat es nicht leicht als Habsburger...). Auch wenn die Kirche an sich jetzt nicht das Spektakulärste ist, kann man in den Katakomben schon einen kleinen Grusel-Schauer genießen, wenn es von der neuen Abteilung in die tieferen Ebenen geht, wo es nicht nur angemessen dunkel und kalt ist, sondern auch von mehr oder minder unsortiertern Knochenhaufen wimmelt. Es geht doch nichts über ein gut sortiertes Ossarium, wenn man einen vernünftigen Gänsehaut-Faktor hinbekommen will!;)

Nach diesem Abstecher in die Unterwelt waren wir dann doch alle ganz froh wieder das warme Spätsommerwetter zu erreichen, auch wenn der Stephansplatz vor lauter Fiakern schlimmer riecht, als so mancher Pferdestall...
Nach einem letzten kleinen Stadtrundgang ging es dann noch zur Mittagspause in einen Wiener Heurigen, bevor es dann schon fast wieder Zeit zum Aufbruch war.
Für ein bißchen Souvenir shoppen und einen kurzen Stop mit Kaffeeklatsch im nahen Park hat es zwar noch gereicht, aber insgesamt fand ich es doch etwas ärgerlich, dass man um 17Uhr schon wieder Richtung Flughafen aufbrechen musste, um den Flug um 20Uhr zu nehmen - bei einer Zugreise ohne Bahnfahrt zum Flughafen, Check-In und Sicherheits-Bla hätte man Wien noch mindestens 2Stunden länger genießen können. Und auch wenn die Flugzeit gerade mal 1,5Stunden lang war, sind mit Skytrain Transfer und Zugfahrt nach Aachen dann doch erst um halb1 nachts Zuhause gewesen.
Ich muss mal recherchieren, ob das mit dem Nachtzug nicht genauso "schnell" machbar ist!

Highlight des Tages: Frauengespräche bei Kaffee und Sonnenschein! Entgegen des landläufigen Klischees der einzige Kaffeeklatsch der ganzen Woche - es bringt nicht sonderlich viel ein Zimmer zu teilen, wenn man jeden Morgen um 7 aufstehen muss und dann um 10abends schon ins Koma fällt!;)
Alle Fotos zur Reise gibt es hier!

Wien Tag 5: Extreme-Art-Appreciation-Day

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz der Städtereise, dass man ab einem Aufenthalt von mehr als 3-4Tagen unbedingt einen Museums-Tag einbauen muss/sollte!
In Berlin geht das auf der Museums-Insel, in London im British Museum und in Paris im Louvre - was immer man davon besucht wird sich sicher lohnen, aber man sollte tatsächlich einen ganzen Tag dafür einplanen.
In Wien kann man sich gleich mehrere Museen in einem kleinen Radius ansehen, wenn man sich einen Tag im Museums-Quartier, gleich neben dem neuen Flügel der Hofburg (übrigens unaufgestockt!!!) gönnt.

Wie das Setting schon ahnen lässt, sind hier die Räumlichkeiten an sich schon meistens Kunstwerke, was aber von den interessanten Exponaten nicht ablenken sollte!;)
Hier unser Tagesprogramm für die Wiener Museen und ein paar kleine Eindrücke von den präsentierten Prunkstücken - alle und alles zu beschreiben wäre dann doch etwas viel...

1. Waffenkammer und Rüstungsmuseum
What you see is what you get - jede Menge altes Blechzeug und ein paar "Eroberungen" aus aller Welt!;)



2. Sammlung alter Musikinstrumente
Auch hier sagt der Name eigentlich schon alles, aber die Sammlung wird dadurch nicht uninteressanter. Hier kann man selber auf Cembalos klimpern und die Audio-Guide-Klangbeispiele sorgen für die entsprechende musikalische Untermalung - nur bei der 12-Ton-Musik-Theorie musste ich die Segel streichen. Wer mir das plausibel erklären kann, immer her damit!;)




3. Das Ephesos Museum
Hier findet sich die (überschaubare) Antikensammlung der Hofburg, die aber trotzdem einige interessante Stücke zeigt - auch wenn die vielbrüstige Artemis (die Infotafel behauptete was von Eierpflanzen oder "Stierbeuteln", aber a) ist das ein verhohnepiepeltes Wort und b) was soll eine Frau mit Hoden?!?) aus dem Weltwunder-Tempel nur ein Gipsabdruck ist.;)


4. Das KHM
Allein in diesem riesigen Komplex des Kunsthistorischen Museums kann man bestimmt den ganzen Tag verbringen - wir hatten "nur" 6 Stunden, das reichte unseren Füßen dann aber auch.;) Neben einer riesigen Gemälde-Galerie haben es mir besonders die Ägypten- und Antikenabteilung angetan - ich bin halt nicht so der Gemälde Typ, auch wenn hier wirklich ein paar schöne Bilder hängen - die mir übrigens schon deshalb symphatisch waren, weil man in bester Reise-nach-Jerusalem Manier von Sofa zu Sofa wandern kann. Kunst-Wertschätzung wird gleich soviel angenehmer, wenn man dabei nicht auf den wehen Füßen stehen muss!;)








Highlight des Tages: Käsespätzle und Naturtrübes Radler - ja das gibt's - im Museumshof und ganz nebenbei die Erweiterung einer nützlichen Theorie der Kunstwahrnehmung. Neben den beschreibenden Kategorien "Wie Foto", "Fast wie Foto", "Nicht wie Foto", die für den Laien zur einordnung von Kunst eigentlich schon völlig ausreichen, haben wir so noch die wertenden Kategorien erfunden: "Schönes Bild" und "Nicht schönes Bild" ergibt sich von selbst, aber "Gut gemachtes, aber nicht schönes Bild" oder "Hübsches, aber nicht gut ausfegührtes Bild" sind schon fast Profi Art-Appreciation Kategorien - man lernt eben nie aus!;)

Wien Tag 4: Darf's ein Stockwerk mehr sein?


Man sagt Wien ja nach, dass es ein wenig morbide veranlagt sei und vielleicht liegt das nicht zuletzt am barock-prunkvollen Totenkult - man wehrte sich zumindest zu Zeiten der Aufklärung nicht wenig, als aus Kosten- und Platzgründen wiederverwendbare Klappsärge eingeführt werden sollten...
Wenn man sich aber andererseits überlegt, dass es heutzutage immer noch Debatten darum gibt, ob es nicht sinnvoller wäre Särge aufrecht zu bestatten, um Platz zu sparen, ist das vielleicht auch gar nicht so barockes Gedankengut.;)

Ein bißchen schaurig-schönes Gruft-Feeling gab es trotz der Klappsarg Initiative heute in der Kapuzinergruft, ihres Zeichens letzte Ruhestätte fast sämtlicher Habsburger seit dem 17. Jahrhundert von Karl VI. über Maria Theresia, bis zu Sissi und Frranz.
Und nicht nur, dass man hier mein Dissertations-Thema quasi persönlich kennenlernen kann, nein, man kann auch das Sarg-Schlachtschiff von Maria Theresia im Tagelicht bewundern.
Die in jeder Hinsicht "große" Dame hatte scheinbar tatsächlich eine ausgeprägte Bungalow-Phobie und so musste - wer kann es erraten? - der kaiserliche Herold ausgeschickt werden, den kaiserlichen Aufstockungs-Beauftragten Pacassi heranzuschaffen, damit der Gruft ein Erdgeschoss werde. Man kann nur hoffen, dass die Kuppel den Klostergarten nicht allzusehr verschandelt - wir konnten das leider nicht mit eigenen Augen evaluieren!;)

Nach diesem leicht gruseligen Abstecher, konnten wir uns zur Aufmunterung dann an der Schatzkammer der Hofburg erfreuen - in der es allerdings auch schön dunkel und ein wenig gruselig war.;) Statt Prunkstatuen und traurigen kleinen Kindersärgen kann man sich hier Prunkgewänder ansehen, auch wenn die Wiege Napoleons II. einen gewissen Herzeleid-Faktor hat.
Zu den interessantesten Exponaten zählten dabei natürlich die Kaiserinsignien, die wir hier in Aachen ja leider nur noch als Duplikate bewundern dürfen, weil die frechen Habsburger einfach mal die Krone auch nach Auflösung des Heiligen Römischen Reiches nicht wieder herausgeben wollten - ein Versuch die Krone Heim ins Reich zu führen hätte uns daher bestimmt einen Orden eingebracht, wäre aber im Zuschauerandrang und gegen die stringenten Sicherheitsvorkehrungen wohl nicht zu machen gewesen...vielleicht beim nächsten Mal!;)

Den Nachmittag durften wir dann dank guter Professoren-Verbindungen im Haus-, Hof- und Staatsarchiv verbringen, dass von Außen, wie Innen genauso großartig aussieht, wie der Titel vorgibt!;) Unnötig zu erwähnen, dass man sich hier in einem Historiker-Graceland befindet, voller alter Dokumente und einzigartiger Quellenbestände. Wem es da nicht in den Fingern juckt in alle möglichen Kisten zu schauen, der hat ganz klar seinen Beruf verfehlt!;)


Highligh des Tages: Ein Abend im Biergarten und jede Menge interessanter Unterhaltungen von ernsthaft zu abstrus - und manchmal beides gleichzeitig!;) Eigentlich müsste das gemeinsame Abendessen lauter spinnerter Historiker jeden Tag als Highlight auftauchen, aber zur Würdigung der einheimischen Archiv-Spezialisten in unserer Gesellschaft hatte ich das Gefühl müsste dieses hier besondere Erwähnung finden!:)

Wien Tag 3: Blase um Blase, Schloss um Schloss

Es ist ja im letzten Beitrag schon angeklungen: Prinz Eugen hatte eine Menge übrig für Schlösser und Palais. Nicht nur in der Mittleren Einöde um Schloss Hof sind es allein drei, nein auch in Wien selbst gibt es gleich 2 Ausfertigungen - das Winterpalais (heutzutage Justizministerium und leider momentan zwecks Sanierung nur im Christo-Stil zu bewundern) und das Sommerpalais Schloss Belvedere - alles zusammen im 5-in-1 Paket verkauft an Maria Theresia, als sich die Erben die Erhaltung nicht mehr leisten wollten (oder konnten).
Und als wäre der uniforme Drang ständig dieselben Architekten und Gärtner zu beschäftigen - was zu einem leicht austauschbaren Design führt, wenn man genau hinsieht;) - nicht schon schlimm genug, litt die große Kaiserin scheinbar an einer seltsamen Marotte, von uns als "Aufstockungszwang" diagnostiziert...

Egal welches Schloss man betrachtet - Obersiebenbrunn, Hof, Belvedere, oder auch Schönbrunn - überall musste der kaiserliche Aufstock-Architeckt Pacassi erstmal ein Stockwerk draufsetzen, bevor man sich kaiserlich niedersetzen konnte. Gerüchteweise ist der arme Mann irgendwann auch mal dazu gekommen ein Haus ganz zu bauen, also so richig vom Keller bis zum Dach, aber gesehen haben wir nur die kaiserliche Tortenbaukunst.;)

Station 1 an Tag 3 war also Schönbrunn (ausnahmsweise mal nie im Besitz von Prinz Eugen gewesen, aber trotzdem Pacassiesk aufgestockt), als quasi Must-See der Habsburger-Hauptstadt. Auch wenn wir hier wieder dank des Professoren-haften-für-ihre-Studenten Prinzips etwas günstiger eintreten durften - so richtig genießen kann man die lieblose Audio-Guide Tour durch die überfüllten heiligen Hallen eigentlich nicht. Hier könnte sich das österreichische Tourismus Büro so Einiges von den britischen Kollegen abschauen - im Tower war es noch viel voller und trotzdem war die Guided Tour nicht nur umsonst, sondern auch noch gut gemacht und witzig. Es hilft, wenn man als Besucher das Gefühl bekommt, dass die Menschen nicht nur in solchen geschichtsschwangeren Gebilden arbeiten, sondern auch eine gewisse Begeisterung für ihren Beruf haben - wie es übrigens in Schloss Hof der Fall war! Die Massenabfertigung nach dem Motto "Es kommt ja eh jeder her, egal ob wir uns Mühe geben" konnte uns jedenfalls nicht begeistern und auch dass für jeden Teil der Gärten einzeln Eintritt bezahlt werden muss, schmeckt ein wenig zu sehr nach Touristen-Abzocke. Nächstes Mal schaue ich mir dann doch lieber einfach nur den Zoo an!:)

Auf dem Weg zum Belvedere kann man danach allerding einen netten Bummel inklusive Mittagessen auf dem Naschmarkt anschließen, der genau das ist, wonach er klingt!;)

Schloss Belvedere beherbergt heute im Unteren Schloss das kunsthistorische Research-Center und ein kunsthistorisches Archiv, in das wir durch den Akademikerbonus einen kurzen Blick werfen durften. Das Obere Schloss ist heutzutage passend dazu ein Kunstmuseum mit einer bunt gemischten Sammlung an Gemälden von Mittelalter bis Moderne.

Highlight des Tages: Der Sonnenuntergang über Wien und den Belvedere Gärten untermalt mit ein bißchen Vivaldi und Mozart aus meinem treuen iPod!
Ich kann mir nur eine gewisse Zeit lang Kunst ansehen und außerdem will ich über den Zustand meiner armen Füße nach dieser Marathon Schlosstour lieber schweigen!;)