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07.03.2011

Jane Austen

Um eine wirklich gute Biographie zu schreiben, muss man die Veranlagung haben, sich in einen lange verstorbenen Menschen zu verlieben. Ich weiß nicht, wo ich das mal gehört habe, aber ich denke es stimmt - und ist vermutlich der Grund warum ich noch nie den Impuls hatte eine Biographie über irgendwen zu schreiben, auch wenn ich gerne welche lese!;)

Warum ich mir ausgerechnet Jane Austen ausgesucht habe, weiß ich aber ehrlich nicht mehr genau - außer einer fond memory für unsere Inzenierung von Pride&Prejudice habe ich eigentlich nicht viel für die englische Regency Provinz übrig - die Leute sind mir zu wohlerzogen.;)

Trotzdem muss man der Biopgraphie von Elsemarie Maletzke (ob das ein Künstlername ist? ich glaube nicht, Tim...) lassen, dass sie die notwendigen Begeisterung für ihr Thema in jedem Fall mitbringt.


Der Funke beim Lesen ist bei mir allerdings nicht wirklich übergesprungen - trotz aller kreativen Erzählversuche, für dich ich aber zugegebenermaßen bei Sachbüchern auch wenig empfänglich bin...
Jane Austen war scheinbar ihr eigenes Rollenvorbild - nett, adrett und rational mit ironischen Einschlägen, aber wenig Spannungskurven in ihrem Leben.
Vielleicht hätten ein paar Gerüchte dem Buch ganz gut getan - unglückliche Liebesgeschichten, Familienauseinandersetzungen oder tragische Affären, sowas in der Art. Statt dessen hällt sich die Autorin an die überlieferten - und von den Nachkommen teilweise gnadenlos zensierten - Quellen, ohne auch nur die leiseste Andeutung hinzuzufügen, dass das Leben der Jane Austen irgendwann mal nicht aus einer endlosen Reihe von Teegesellschaften und alten Tanten bestanden haben könnte.

Von mir gibt es dafür leider nur 2 von 5 Schreibfedern.

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