Publikationen, Projekte, Persönliches

28.09.2009

The Geeks and Me. Oder: Meine erste Fachtagung

Der Titel sagt eigentlich schon alles, ich überlege gerade wirklich, ob dem noch etwas hinzuzufügen wäre...nein, nur Spaß!;)

Ich war also am Samstag auf der ersten wissenschaftlichen Tagung meiner bisher noch nichtmal in Kinderschuhen steckenden Promotionslaufbahn und das eigentlich auch nur zufällig.
Ich möchte an dieser Stelle mal darauf hinweisen, dass die Außenwirkung und -darstellung dieser Art von Veranstaltungen zumindest aus den Geisteswissenschaften katastrophal ist!^^
Hätte ich nicht zufällig meine Prof angeschrieben und die mir nicht zufällig am Mittwoch geantwortet, dass sie leider wegen Tagungsvorbereitungen momentan wenig Zeit hat, ich aber ja mal bei den Vorträgen Do-Sa vorbeischauen könnte, wäre mir das nie im Leben zu Ohren gekommen. Und da wundert man sicht jetzt, dass man immer nur dieselben alten S**** zu sowas bewegt kriegt, wenn nichtmal der Internetauftritt der RWTH auf seiner "Aktuelles" Seite sich dazu hingerissen fühlt solche Dinge mal anzukündigen...

Naja wie dem auch sei. Vortragsreihen von Donnerstag Morgen bis Freitag Nachmittag sind für die arbeitende Bevölkerung eher schlecht zu besuchen, blieb mir also nur der Samstag, um noch ein bißchen Bildung mitzunehmen, an dem aber glückleicherweise genau "meine" Themen dran waren.;) Angemeldet offiziell war ich natürlich nicht, gestört hat das zum Glück keinen und so konnte ich tatsächlich ausser ein bißchen Überhangswissen noch die eine oder andere nützliche Beobachtung mitnehmen:
1. Muss es mich freuen oder beunruhigen, wenn Dozenten aus meinem Grundstudium, die ich 5 Jahre nicht gesehen habe, sich zwar nicht mehr an meinen Namen erinnern, aber noch genau wissen welche Proseminararbeit ich bei ihnen geschrieben habe?
2. Die Aussicht aus dem Super-C Obergeschoss ist wirklich schön - wenn man konstant verdrängen kann, dass unter einem nur 80m leere Luft sind....
3. Ich werde tatsächlich immer an Faust erinnert bei solchen Vorträgen, das mit den zwei Seelen in einer Brust...mit den Literaturwissenschaftlern will ich immer über geschichtliche Hintergründe diskutieren und den Russland-Historiker hätte ich am liebsten was zu Tolstoj gefragt!;)
4. Mit nur 4 Stunden Schlaf und einer Tasse Kaffee intus sortiert man Vorträge sehr viel schneller in die Kategorien "interessant und gut gehalten", "interessant aber schlecht gehalten", "langweilig aber gut gehalten" und "laaaaaaaangweilig!!!", als man das in ausgeschlafenem Zustand vielleicht tun würde.
Von den mitteleren gab's am meisten, wie das immer so ist, wobei ich leider feststellen muss, dass ein langweiliges Thema gut präsentiert immer noch weniger einschläfernt ist, als ein Vortrag im Unterstufen-"Wenn ich euch nicht ansehe, seit ihr nicht da"-Stil, so interessant das Thema auch sein mag...
6. Passend dazu muss ich meine abfällige Meinung über die ganzen EDV/Powerpoint Kurse, die ich in meinem Studium machen musste, revidieren. Bitte, bevor man Wissenschaftler auf arme Menschen loslässt...erklärt ihnen doch, wie man Powerpoint nutzt! Das ist eine Frage der menschlichen Barmherzigkeit...
7. Viele Historiker mögen ja Geeks sein, aber die meisten - und deswegen mag ich sie so gerne;) - sind eigentlich das genaue Gegenteil: Menschen, die sich für sovieles interessieren können, dass sie hart arbeiten müssen, um sich überhaupt auf ein Feld der Expertiese zu beschränken.

Deswegen hat man auch bei solchen Vortragsreiehen die große und komfortable Auswahl: Kultur, Politik, Psychologie, Recht, Gender Studies, Geographie, Soziologie, Kunst, Literatur, Religion, es gibt fast nichts, das es nicht gibt.;) Im Studium kommt einen das schonmal hart an, wenn man wieder mal das Gefühl hat, dass man eigentlich diese ganzen anderen Fächer auch gleich mitstudieren könnte, weil's vom Arbeitsaufwand her keinen großen Unterschied mehr macht. Wenn man das aber erstmal überlebt hat, ist so ein Universal-Geektum schon auch cool...zumindest, wenn man auch die geeigneten Gesprächspartner für sein Halbwissen findet!;)
In dieser Hinsicht ist die historische Forschung also das perfekte Habitat für mich, jetzt muss sich nur noch wer finden, der mir das auch finanziert...wo bei mir einfällt...Finanzwesen gab's nicht als Sektion, typisch Geisteswissenschaftler!;D

1 Kommentar:

  1. Zum Thema "Bitte, bevor man Wissenschaftler auf arme Menschen loslässt...erklärt ihnen doch, wie man Powerpoint nutzt!":

    Jetzt muss ich mal Werbung machen.

    Schick so viele Studierende wie du kannst zum fIT-Team - dann passiert denen so etwas später nicht mehr. Da gibt es kostenlose PowerPoint-Kurse für RWTH-Studenten.

    http://fit.rwth-aachen.de

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Vielen Dank!