Publikationen, Projekte, Persönliches

29.08.2009

Geisha

Das neue Style-Sheet sagt es schon:
Ich habe das nächste Geisha-Buch auf meiner Liste ausgelesen!;)
Da mich das Thema auch noch ein Weilchen begleiten wird, weil das letzte bestellte Buch inzwischen auch angekommen ist, war das eine willkommene Gelegenheit mit ein bißchen Computerspielerei die Zeit zu verplempern - in der Küche stapelt sich das Geschirr, aber das sieht man von hier aus zum Glück nicht!;D

In der letzten Woche auf meinem Nachttisch also: Geisha von Liza Dalby


Lustigerweise eine Dupplizität der Ereignisse, denn hatte ich bei Christine von Schweden noch gedacht ich bekäme ein Sachbuch und bekam einen Roman, war es hier genau umgekehrt - ich erwartete einen Roman und bekam eine Mischung aus Autobiographie, Kulturstudie und Sachbuch, komplett mit Endnoten, Index, Glossar und allem was das Wissenschaftler-Herz höher schlagen lässt!;)

Das mich sowas nicht abschreckt ist ja bekannt und auch gut so, denn obwohl sich das Buch manchmal nicht entscheiden kann, ob es jetzt objektive Fakten über die Geschichte und die moderne Rolle der Geisha in Japan liefern will, oder doch lieber die subjektive Geschichte der "amerikanischen Geisha" erzählen, uninteressant ist es auf keinen Fall!
Liza Dalby - ihres Zeichens Anthropologin - lässt eine tiefe Verbundenheit mit der japanischen Kultur erkennen und es wundert den Leser schnell nicht mehr, dass sie sich die Geisha als Forschungsthema ihrer Dissertation ausgesucht hat. In den 1,5Jahren, die sie zu Forschungszwecken in Tokyo und vor allem in Kyoto verbringt, ist die Idee sie als Geisha auszustaffieren, damit sie das "wahre Leben" der Frauen nachvollziehen kann, zuerst ein Witz, der sich jedoch schnell zu einer fixen Idee entwickelt und von unerwartetem Erfolg gekrönt ist.
Dass sie schon seit ihrer Jugend Shamisen spielt und fließend japanisch spricht (und singt), macht es quasi unausweichlich und verhindert vor allem, dass das anthropologische Experiment zur Lachnummer verkommt.

Ein ganz klein bißchen enttäuscht hat mich dieser Forschungsansatz schon, vom Klappentext her hatte ich mir die romantische Vorstellung einer einsamen Amerikanerin gegönnt, die als einziger gaijìn das jahrelange Training auf sich nimmt und so weiter...die herzzereissende Geschichte bleibt aus, aber andererseits lässt die Mischung aus wissenschaftlicher Beobachtung und emotionaler Erzählung diese einzigartige Subkultur - und die Kultur um sie herum - viel detailreicher vor dem inneren Auge entstehen, als ein Roman das vielleicht tun würde.
Die 18Monate, die die Autorin als Ichigiku in Pontocho lebt (siehe Foto) sind dabei trotzdem nicht arm an großen Lebensdramen. Wo hunderte Frauen auf einem Haufen leben, bleibt das wohl kaum aus...;)

Ich denke ein durchaus empfehlenswertes Buch für alle, die sich ein bißchen für das Thema erwärmen können und prinzipiell nichts gegen cultural- und gender-studies haben!;)
Von mir gibt's 3,5 von 5 Kirschblüten!

26.08.2009

Freud und Leid des Haustierhalters. Oder: Warum nicht alle Tiere lustig sind!

Ich weiß ja nicht ob es nur mir so geht, oder ob anderen Menschen mit Haustieren dasselbe blüht (ich kenne überraschenderweise sehr wenig Menschen, die ihre Wohnung mit felligen oder schuppigen oder federigen Viechern teilen;), aber irgendwie gehen immer alle Leute davon aus, dass einen automatisch alles interessiert was mit Katzen zu tun hat, nur weil man Katzen hat.;)

Manches ist tatsächlich lustig:


Manches ziemlich niedlich:


Und manches auch einfach nur plain weird!^^
Ich bekam daher heute einen Link geschickt zum neuen "Superstar" aus den USA: Nora die Klavierspielende Katze.

Nicht nur, dass ich das Video irgendwie unspektakulär finde (unsere Viecher würden vielleicht nicht so schön verhutzelt davon hocken bleiben, aber klanglich beim drüberlaufen bestimmt auch sowas in der Art produzieren^^), der dazugehörige Medienhype zeigt auch wieder mal, dass manche Leute einfach alles zu Geld machen, was sich ihnen bietet...

25.08.2009

The Joy of Documentaries

Letztlich diskutierten wir noch im Büro darüber, dass Google, Wikipedia und Co die Suche nach Informationen so vereinfacht haben, dass man kaum noch zufällig auf Dinge stößt, während man gerade nach etwas ganz anderem sucht.

Sonntag Abend habe ich den Gegenbeweis angetreten!
Man findet doch noch Information, die man nicht gesucht hat, wenn auch vielleicht nicht mehr beim durchblättern des Brockhaus, sondern statt dessen beim Zapping im Sonntag-Abend Programm.

Sonntag abends fernsehen ist immer ein Unterfangen taken at applicant's own risk, denn das gebotene Unterhaltungsprogramm schwankt meistens zwischen schlecht und schlechter, zumindest bis um 22 Uhr (nach Rosamunde Pilcher^^) im ZDF die guten Krimis anfangen.;)
An diesem Wochenende hauptsächlich handarbeitlich beschäftigt, konnte ich einen guten Überblick über das Wochenend-Programm bekommen und während es mir am Samstag noch gelungen ist, mich zu den Helden meiner Kindheit - Asterix in Amerika - zu flüchten, blieb mir Sonntag die Auswahl zwischen dem Perfekten Promi Dinner mit Peter Orloff, Indianer-Gemetzel von Mel Gibson und der Tatort-Wiederholung...

Beim lustlosen Hin-und-Her schalten durch die Kanäle bin ich dann schließlich bei Phoenix hängen geblieben. Unter der Woche meist furchtbar langweilig und mit Debatten im Bundestag und Nazis beschäftigt, lieferte der Sender mir zu meiner großen Freude in einer Reihe Dokus über Elisabeth von Österreich, Historische Vampirlegenden und Tiere in den Pyrenäen! Womit ich wieder ein bißchen schlauer bin als vorher und das in 2 von 3 Fällen in Themengebieten, die ich sonst wohl nicht aktiv verfolgt hätte. (Bei der Habsburger-Doku konnte ich teilweise die Briefzitate mitsprechen, aber das ist halt persönliches Geektum.;)

Das mag jetzt nicht jedem als perfekte Abendunterhaltung vorkommen, aber ich stehe dazu: wenn schon Fernsehen, dann entweder richtig bescheuert (das Kinder-Nachmittagsprogramm ist da sehr zu empfehlen, Pokemon rules!;D) oder Dokus...über irgendwas, am besten Geschichte, Technik oder Tiere, Hauptsache keine dummen, echten Menschen mit dummen , ausgedachten Problemen in schlecht geschriebenen Pseudo-Dokus!;)

So kann man auch heute noch Dinge lernen, die man nie wissen wollte - Überhangswissen nennt man das glaube ich...ich nenn es jedenfalls so!;) - aber man weiß ja nie, irgendwann sitzt man bei Günther Jauch und die eine Doku, die man zuviel gesehen hat, ist plötzlich tausende von Euro wert!;)

21.08.2009

The Call of Solitude

Geburtstag sei Dank festivalt mein Göttergatte ab heute und ich habe eine ganze 80qm Wohnung für mich ganz alleine!
Ich hoffe, dass er ganz viel Spaß hat und finde es gerade ein bißchen schade, dass ich vermutlich nicht in den Genuss kommen werde, zu sehen wie mein Zelt mal wieder aufgebaut wird...es sei denn irgendwer macht Videoaufnahmen....?;)
Ich erinnere mich mit Schrecken an den Tag, als ich das letzte Mal versucht habe ein Zelt aufzustellen - wie im shönsten Klischee mussten uns nacher die drei großen, starken Männer vom Platz nebenan helfen, weil wir Mädels zu schwächlich waren *sfz*. Ich hasse es, wenn Klischees Recht haben! Achso und Camping hasse ich übrigens auch, deswegen ist das Ding so alt, aber unbenutzt!;)

Aber ich dachte ich nutze mal die Gelegenheit einen Artikel aus Psychology Today zu verlinken, den D. vor einigen Monaten mal bei facebook eingestellt hatte: The Call of Solitude
Die Hautptaussage des Textes ist so einfach, wie grundlegend - was man als Single viel zu viel hat, hat man als vergebenerMensch oft zu wenig: Zeit für sich.

Ich habe das Problem zum Glück nicht so sehr, da mein Bedürfniss nach Alone Time sich hervorragend durch Schreiben, Lesen, Nähen, Meditieren und den ganzen anderen Kram erreichen lässt, den ich so ohne Gesellschaft machen kann/muss/möchte. Dadurch hat man dann auch immer was zu erzählen...ob das dann den/die Anderen interessiert, bleibt mal dahingestellt...immerhin findet Kommunikation statt, das ist ja schonmal was!;D
Aber trotzdem fällt einem eben doch immer wieder auf, wieviele Kompromisse man für ein friedliches zusammen wohnen eingeht, sobald man dann mal "sturmfrei" hat.
Hier ein paar unglaubliche Vorteile eine Wohnung für sich alleine zu haben:

- Ich kann meinen Näh- und Bastelkram überall verteilen, ohne das jemand sich beschwert

- Ich kann überall Hintergrundbeschallung haben, ohne dass sich mein Hörbuch mit der Sportschau überschneided (das ergibt manchmal sehr komische Soundmischungen...)

- Ich kann immer laut singen, wenn ich will (gut spätestens bei Memory von Cats ergreifen unsere Viecher die Flucht, aber ich sing's trotzdem gern unter der Dsuche;)

- Ich kann diagonal und quer schlafen, wie ich lustig bin (die 10 Jahre in denen ich alleine ein 1,6m Bett "bewohnt" habe, lassen sich nur schwer ausblenden!)

- Ich habe drei Katzen zur Auswahl, mir den Bauch zu wärmen (normalerweise krieg ich meist nur eine ab...wenn ich Glück habe...jaaa so ist das!;)

Außerdem ist natürlich Fernsehprogramm und Essensplan voll in meiner Hand.
Die Schattenseite: Alle Hausarbeit, Einkaufen, Katzenklo putzen, Spinnen entfernen und bei Stromausfall in den dunklen Keller gehen, bleiben natürlich auch in mir hängen, aber...wie so oft im Leben, kann man einfach nicht alles haben!;D

20.08.2009

Elas Hitze Top-Five


Es is warm. Es ist heiß. Mir ist heiß!

Das sind die Tatsachen das Lebens. Der Sommer in Deutschland kennt scheinbar nur noch Temperaturen unter 20 oder über 30° und wenn in den Keller gehen, oder sich in Eiswasser einlegen gerade keine Option ist (ich hab versucht den Bib-Wet-T-Shirt Contest anzuleiern, aber irgendwie wollte keiner;), dann bleibt einem nur, sich kühle Gedanken zu machen...

Hier also meine persönlichen 5 Favoriten gegen die Hitze:
1. Entschleunigung!
Mal einfach einen Gang runterschalten, gegen den Hitzestress. Höher, schneller, weiter kann man noch wenns wieder kühler ist.;)

2. Eiskaffee
Die optimale Lösung für Koffein-Junkies mit Überhitzungs-Problem (mit Vanille-Eis besonders zu empfehlen!;). Eistee funktioniert naütrlich genauso.

3. Duschköpfe mit Sprühnebel-Funktion
Wer's nicht kennt, hat was verpasst!;) Tschibo ist dein Freund!

4. Sommer-Aktionen
Egal, ob besonders leckere Eissorten oder das Tages-Special in den Carolus Thermen, einfach alles mitnehmen, was geht!

5. Schwangerschafts-Mode
Ist natürlich nur was für die Damenwelt, aber dank A. gutem Tipp kann ich sagen: Die Oberteile für werdende Mütter (z.B. bei H&M) sind billiger, besser verarbeitet, luftdurchlässiger und bequemer, als die Dinger, die im Laden 5m weiter hängen und fast genauso aussehen. Einfach günstig, bequem und in diesem Wetter echte Lebensretter! Und sollte man doch mal schwanger werden, kann man's gleich weiter tragen.;)

So kommt man hoffentlich gut durch die Affenhitze, das Hundewetter, oder welche armen Tiere hier noch herhalten könnten. Ich freu mich jetzt auf den Feierabend und Punkt 1-3!;)

Erfolgreiches Schwitzen weiterhin!

18.08.2009

Sollte ich jemals Rock-Star werden...

...werde ich alle meine Album Cover genau so entwerfen:

1 - Go to "wikipedia." Hit “random”
or click http://en.wikipedia.org/wiki/Special:Random
The first random wikipedia article you get is the name of your band

2 - Go to "Random quotations"
or click http://www.quotationspage.com/random
The last four or five words of the very last quote of the page is the title of your first album

3 - Go to flickr and click on “explore the last seven days”

or click http://www.flickr.com/explore/interesting/7days
Third picture, no matter what it is, will be your album cover.

4 - Use photoshop or similar to put it all together. Piknik(http://www.picnik.com/) works well, online.

Das Ergebnis für mein erstes Cover:
Wunderschönes Klicken gegen Langeweile, vielen Dank für den Tipp!;)

Heureka! Oder: Man reiche mir ein Handtuch!

Entschuldigung, dass ich so überschwenglich werden muss, aber ich habe heute, ausnahmsweise mal;), einfach gute Laune, denn ich kann gleich doppelten Vollzug vermelden! 1. Der Rosenfiredhof ist seit gestern fertig überarbeitet (also Text, Format kommt noch;) und 2. Ich weiss jetzt endlich wo mein nächstes Tattoo hinkommt! Deswegen musste ich leider auch gleich mal meinen Blog umdekorieren, obwohl mir die Chameleons grade so gut gefielen, aber für diese Entscheidung, mit der ich mich jetzt seit über 5 Jahren rumplage, musste mal der geeignete Rahmen geschaffen werden!;) Danken möchte ich H. - schon wieder;) - dafür, dass sie mich darauf gebracht hat, dass Lilien eigentlich doch meine Lieblingsblumen sind und C., dafür, dass er mir am Samstag noch erzählte, dass Tattoos auf dem Fuß fast am meisten wehtun... Gut das klingt jetzt nicht gerade nach einer Entscheidungshilfe, war es aber schon, denn bisher wollte ich mir die Blumenranke (jaja ein bißchen Klischee darf's schon sein;) immer irgendwo zwischen Brust und Hüfte machen lassen...das ist aber dehnungstechnisch schwierig und ich habe jetzt beschlossen, bevor meine Familienplanung nicht abgeschlossen ist - also so in 20 Jahren^^ - kommt mir da erstmal nix auf die Haut. Mann kennt das ja mit dem Delfin, der plötzlich ein Blauwal ist und so... Jetzt wird's also der Fuß, Schmerzen hin oder her, Wirbelsäule hat auch weh getan, das gehört dazu!;) Das ganze sähe dann in etwa so aus (bitte nicht an dem schrecklichen Foto stören), nur in kleiner natürlich und weniger dunkel, vielleicht mit weißen Schattierungen, muss ich schaun, ob das geht.

 


Ich weiss noch nicht genau ob komplett an der Seite lang, oder wirklich einmal so schräg vom kleinen Zeh bis unter den Knöchel, das würde ich dann mit dem Tätowierer meines Vertrauens besprechen müssen...Je nachdem wie klein es werden muss, wird's dann auch nur eine oder zwei Blüten geben, dafür vielleichtt noch irgendwas Schriftmäßiges...mal kuken! Geld hab ich dafür eh in absehbarer Zeit keins, aber immerhin weiss ich jetzt wofür ich's theoretisch sparen könnte!;) Bei der Bildrecherche bin ich übrigens bei der Tattoo-Foto-Seite von photobucket gelandet und da gibt's wirklich ein paar richtig tolle Sachen, ankuken lohnt sich!:)

12.08.2009

Christine von Schweden

Ist es eigentlich schon ein Zeichen fortschreitenden Nerdtums wenn ich mir eine Buch kaufe, dass Christine von Schweden heißt und dann tatsächlich entäuscht bin, wenn sich herausstellt, dass es gar kein Sachbuch, sondern eine Romanbiographie ist?
Vielleicht ja, denn viele Menschen lesen nun mal lieber einen Roman, als eine historische Biographie, vielleicht aber auch nein, denn an einer Roman-Biographie kann man sehr viel mehr falsch machen und die Gefahr, dass ein schlecht geschriebenes und auch noch uninformatives Buch dabei herauskommt, ist ungleich größer.

In diesem Fall ist mir das aber zum Glück erspart geblieben, denn Christine von Schweden von Sigrid Grabner ist ein sehr unterhaltsames Buch und der Beweis dafür, dass das Leben die besten Geschichten schreibt:


Christine wird Königin von Schweden nachdem ihr Vater im 30jährigen Krieg getötet wird. Von Kindheit an darauf gedrillt eine große protestantische Königin zu werden, verbietet sie als einziger Monarch Euopas die Hexen- und Ketzerverbrennung, verschenkt fast alle Eroberungen ihres Vaters zugunsten des Westfälischen Friedens und dankt mit 21 ab im Austausch für ihre persönliche Freiheit und ein Privatleben. Sie tritt zum katholischen Glauben über, provoziert Päpste und Jesuiten mit ihren Äußerungen zur Religionstoleranz und atheistischen Anwandlungen, reist durch Europa um Philosophen, Aufklärer und Künstler zu treffen und lebt schließlich in Rom als Geliebte eines Kardinals...
Wenn man diese Frau nicht mag, dann weiss ich's auch nicht!;D

Ein ruhiges und glückliches Leben war der Armen leider nicht vergönnt, dafür war sie mit ihren Ansichen über weibliche Selbstverwirklichung, religiöser und völkerrechtlicher Toleranz und einer europäischen Einheit zur Wahrung des Friedens wohl ungefährt 300 Jahre zu früh dran.
Ihre Romanbiographie ist aber ein netter Einblick in dieses unorthodoxe Leben aus dem 17. Jahrhundert und die einzige Schwäche des Buches ist eigentlich, dass es sich nich an ihre Perspektive herantraut.
So erfahren wir alles aus der Feder ihres jüdischen Sekretärs - eine nicht ungewöhnliche Art eine Biographie zu schreiben, aber doch verwunderlich, wenn es seitenweise nur um die Erlebnisse des Erzählers und nicht um die der darzustellenden Person geht. Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Exkurse einen Einblick in die Atmosphäre des 30jährigen Krieges und seiner Folgen geben sollen, was man wohl euphemistisch"verdienstvoll" nennen würde...nett gedacht, viel Arbeit gemacht, aber unnötig...

Von mir gibt's trotzdem 3 von 5 Kardinalshüten für eine Biographie, die, wäre sie fiktional, wohl als viel zu unglaubwürdig abgetan würde!;)

10.08.2009

The Illusionist

Am Wochenende bin ich endlich mal dazu gekommen meine Geburtstags-DVD zu kuken: The Illusionist

Zunächst mal hat mich überrascht, das der Mensch auf dem Cover tatsächlich Edward Norton ist...ich hätte ihn jetzt mit dem Biedermann-Bärtchen nicht unbedingt erkannt. Zweite Überraschung - zumindest für mich, ich hab ja keine Ahnung von der High Society;) - Jessica Biel ist gar kein Model, sondern wird offiziell als Schauspielerin geführt...vielleicht hab ich sie aber auch mit Leo di Caprios Exfreundin verwechselt (egal welcher, sehen eh alle gleich aus!;).

Jetzt aber mal zum Film: Basierend auf einer Kurzgeschichte wird die fiktive Karriere des Zauberkünstlers Eisenheim erzählt - von seiner Kinderfreundschaft mit der schönen, aber ach leider adeligen Sophie bis zu seinem Wiederauftauchen im Wien der Jahrhundertwende in dem seine alte Jugendliebe leider inzwischen den Kronprinzen heiraten soll, der dafür berüchtigt ist mit seinen Frauen nicht gerade zimperlich umzugehen...
Bis dahin wenig spektakulär, interessant wird die Story eigentlich erst, als Sophie ermordet wird und der kaiserliche Polizeichef sich plötzlich in einem Konflikt zwischen royaler Loyalität und juristischer Beweisfindung wiederfindet.

Die Story mag nicht besonders neu und die schlussendliche Auflösung vielleicht ein wenig erzwungen sein, die Atmosphäre und die Effekte des Films sind aber ganz klar gelungen.
Die Zaubershows haben bei The Prestige viel gelernt, die Jugendstilkulisse (gedreht in Prag) und Kostüme bekommen durch ein paar Stummfilmaufblenden und einen netten Kamerafilter noch mehr den Charme eines alten Gemäldes und die Auseinandersetzungen zwischen Eisenheim und dem Polizeichef sind auch schauspielerisch sehenswert. Ein bißchen zu kurz kommt die weibliche Hauptrolle, wobei ich mich aber nicht festlegen will, ob die gute Frau Biel vielleicht doch besser hätte Model werden sollen, oder ob die Rolle einfach auch nicht soviel hergab.;)

Alles in allem gibt es 3 von 5 weißen Kaninchen für einen schön gemachten Film, der nicht nur für Fans von Kostümfilmen oder Edward Norton sehenswert ist!

06.08.2009

Die Nibelungen. Oder: Deutsche Sagen für Zwischendurch

Wer kann eigentlich wirklich von sich behaupten noch nie was vom Nibelungenlied gehört zu haben? Und wer weiss was in der Geschichte tatsächlich passiert...naaa?...eben!

Ich wusste es jedenfalls nicht und ich glaube ich bin damit nicht alleine. Das stellte für mich auch eigentlich kein Problem dar, bis ich letztes Jahr Nibelungengold von Kai Meyer geschenkt bekam (4 Kurzromane mit Geschichten rund um die Nibelungen Charaktere) und feststellen musste, dass es vermutlich meinen Lesegenuss um 50% erhöhen würde, wenn ich wüßte, wovon die da immer reden und wie das mit Siegfried, Hagen, Kriemhild usw. eigentlich alles so war...

Also habe ich mal aufs Geratewohl Die Nibelungen von Michael Köhlmeier auf meine Amazon Wunschliste gepackt und prompt zum Geburtstag sogar geschenkt bekommen.


Viel gibt es zu dem Buch allerdings nicht zu sagen, ich wollte eine Version der Nibelungen Sage in modernem deutsch und das ist auch genau das was ich bekommen habe. 150 Seiten altdeutsche Sage im Märchenstil - rudimentäre wörtl. Rede, pschologischer Hintergrund der Figuren = 0 usw... Dazwischen ein paar Anmerkungen des Autors, wenn er uns ein paar blutige Gemetzeldetails im Sinne des besseren Leseflusses erspart.
Der gute Herr Köhlmeier kommt dabei zwar ganz niedlich kauzig rüber (wenn er eine Frau wäre, würde er vermutlich diese knielangen Ohringe tragen und im Kurs "Angstfreies Töpfern" diese Kaffeebecher fabrizieren, die man mit 2 Händen nicht anheben kann;D) an der fehlenden Tiefe der Geschichte - Märchen eben - kann er aber auch nichts ändern.

Als Fazit gibt's 2 von 5 Drachenköpfen, weil ich jetzt zumindest weiss was die Sage so hergibt, aber ich denke eine gut gemachte Romanadaption wäre für den reinen Lesespaß die bessere Wahl.

03.08.2009

Faszination Kirche

Bevor jetzt gleich ein Aufschrei des Entsetzens aufkommt und sich jeder fragt, ob ich vom Glauben abfalle und ins Kloster gehe...keine Angst ich bin nicht über Nacht zur Christin mutiert und es hat mir auch keiner heimlich einen Rosenkranz unters Kopfkissen gelegt, ihr wisst doch da fangen meine Haare an zu qualmen!;D

Nein ich kam nur heute auf meinem Weg zum Mittagessen mit A. an einer offenen Kirchentür vorbei und stellte wieder einmal fest, dass leere oder fast leere Kirchenräume eine seltsame Faszination ausüben...
Vermutlich geht es dabei nur um die Stille und die Tatsache, dass die in einer Kirche von allen respektiert wird, was gerade mitten in der Stadt sehr attraktiv ist, zumindest für mich.;)

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich tatsächlich leicht "geburnoutet" bin vom letzten Monat - Symptome: ich schlafe dauernd, wenn ich nicht schlafe, will ich lieber schlafen, viele Menschen und laute Geräusche kann ich kaum ertragen usw usw - aber gerade in den Momenten, in denen ich an einer offenen Kirchentür vorbeigehe und es tatsächlich schade finde, dass ich nicht einfach reingehen und ein bißchen Andacht halten kann, weil mich diese wuchtige Symbolik, die Katholiken ja so lieb ist schon in der Tür wieder nerven würde, macht mir immer klar, dass man als geneigter Heide wirklich zu einem Stubenhocker verkommen muss.

Jeder Moslem oder Jude, der sich darüber beschwert, dass er zuwenig Andachtsstätten in Deutschland findet, sollte sich mal mit den Buddhisten oder mit mir unterhalten, mir hat noch keiner einen handlichen Steinkreis irgendwo hingebaut oder ein nettes Laubwäldchen gepflanzt!;)
Gut, ja, die Römer vor 2000 Jahren am Varnenum schon, aber a) wäre es glaube ich leicht vermessen das als Geschenk an mich zu interpretieren und b) hat die halbe Weltreise nach Kornelienmünster nicht viel mit 10Min Mittagspausen-Stille zu tun...

Wobei ein Buddhistischer Tempel würde mir eigentlich schon reichen, als Pantheist hat man's halt schwer, aber Buddhismus ist doch wohl eine anerkannte Religion, oder nicht?

Naja muss ich mein Meditationskissen halt wieder vor meinen Hausbuddha kramen, denn ich glaube selbst wenn ich jetzt anfangen würde Petitionen zu unterschreiben, heute Abend werd ich wohl trotzdem noch mit meiner Wohnung vorlieb nehmen müssen!;)

Guten ZEN allerseits!

02.08.2009

Mein Freund der Baum ;)


Hier meine gute Tat des Tages:

Mein Blog ist jetzt CO2 neutral!:)

Die Freuden des Internets, auf dem Blog eines Freundes gefunden, gleich mal übernommen, schon habe ich dafür gesorgt, dass die Welt um einen Baum reicher und mein Gewissen um mind. 5% reiner wird!;)
Dafür dass ich diesen formschönen Button auf meiner Blogseite einbette (siehe Sidebar), pflanzt die Aktion Mach's Grün einen Baum der - natürlich im übertragenen Sinn - den CO2 Ausstoß meines Blogs neutralisiert...und das für mindestens 50 Jahre...ob ich den Blog solange führe, bleibt dabei anzuwarten!;D

Sanfte Hippiegrüße, umarmt mal wieder einen Baum und Gute Nacht!

Herrin der Lüge

Bevor jetzt wer fragt: Nein ich habe nicht die ganze letzte Woche nur mit Lesen und DVD kuken verbracht, ich liefere nur die ganzen Filme und Bücher nach, weil ich bisher keine Zeit hatte was darüber zu schreiben!;)

Nagut dass heute schon die Rezi zu Herrin der Lüge kommt, habe ich dem Wecker meines Angetrauten zu verdanken (ihr erinnert euch, gestern war ich noch auf Seite 450 von 850?), der mich leider um halb 9 weckte. Ich konnte dann - im Gegensatz zu meinem Mann übrigens, der noch bis halb 11 friedlich schnarchte ^^ - nicht mehr einschlafen und hatte so 3 Stunden Zeit und Muße mir die letzten Kapitel noch in Ruhe zu Gemüte zu führen.

Kai Meyer ist ja seit der Faustus Triologie mein deutscher Lieblingsautor - ich halte im Übrigen nicht viel von deutschen Autoren, kann an meinem Goethe Trauma liegen... - und Herrin der Lüge sein gefühlt 5000stes Buch.
Die Seitenanzahl zeigt es schon, wer der Meinung ist, ein gutes Buch sollte das Format eines Lustigen Taschenbuchs nicht überschreiten, sollte diesen Wälzer im Regal lassen. Wer aber die dichte Mittelalteratmosphäre und die detailverliebten Szenarien des Medicus oder die Intrigen und Mysterien aus Der Name der Rose mochte, sollte dem Kreuzfahrerepos eine Chance geben!;)
Fabuliert wird von einem Kreuzzug der Jungfrauen - fiktional, aber im Vergleich zum historischen Kinder- oder Bauernkreuzzug auch nicht unwahrscheinlich - der zum Scheitern verurteilt ist, wie schon der Blick auf den Klappentext verrät: 5000 Mädchen unter Waffen - auf dem Weg in die Hölle.
Man sollte sich von der Melodramatik nicht abschrecken lassen und auch nicht davon, dass die Handlung umfangsbedingt nur etwas langsam ins Rollen kommt. Saga, die beste Lügnerin der Welt, wird von ihrem Zwillingsbruder getrennt und soll der undurchsichtigen Gräfin Violante helfen tausende Mädchen gegen die Sarazenen zu führen. Ihr Bruder macht sich nach seiner Fucht auf die Suche nach ihr und begegnet einer mysteriösen Ausreißerin, die sich dem Kreuzzug der Maria Magdalena anschließen will. Warum sie dabei von Söldnern verfolgt wird, was Violante im Heiligen Land wirklich sucht, was ein untoter Assasine, die Mätresse des Papstes und schließlich der heilige Stuhl selbst damit zu tun haben, bleibt lange vage, kryptisch und unduchrsichtig - aber nie unlogisch!
Man braucht schon ein wenig Geduld bis sich die verworrenen Handlungsfäden erkennen lassen und alles in den Templerburgen des Nahen Osten zusammenfindet, aber langweilig wird die Wartezeit auf die Auflösung eigentlich nie - und die hatte selbst für eine erfahrene Antizipiererin wie mich noch einen Storyturn in petto mit dem ich nicht gerechnet hatte!;)

Ich vergebe trotzdem nur 4 von 5 Kreuzfahrerbannern, weil ich glaube dass so Manchen die schiere Länge der Geschichte und die hunderte Seiten lange Geheimniskrämerei der Protagonisten dazu bewegen könnten, das Buch lange vor dem Showdown genervt aus der Hand zu legen...auch wenn es schade ist, denn der hat es in sich!;)

Rise of the Silver Surfer und Transformers I

Ok ihr merkt es schon...in den lezten 2 Wochen stand wegen Stresslevel und Schmerzmittelbetäubung eher leichte Kost auf dem DVD Plan...trotz Akademiker-Abschluss muss man ja nicht so tun als würde man nie tumbe Actionfilme kuken!;D

Trotzdem fasse ich die Rezis mal zusammen, denn eigentlich sind sich die Filmchen in vielerlei Hinsicht erschreckend ähnlich: Alien-Roboter-Dingsis, eine heiße Quotenfrau für die "under 16s" und jede Menge technische Gadgets und Explosionen in Zeitlupe für den Rest der Männlichkeit...naja gut so leicht wollen wir es uns dann doch nicht machen;):

Rise of the Silver Surfer

Das es hier um mehr geht als "Hollywood's next likely comic adaption" wird nirgendwo behauptet und das ist auch gut so, denn sonst würde dem Film jegliche Glaubwürdigkeit abhanden kommen. Nach dem ersten Teil "Powers you never knew you had and what to do with them now you've wised up" konnte es im zweiten Film ja eigentlich nur darum gehen, wie es einem als Superhelden ergeht, wenn man sich nicht die Mühe macht sich eine vernünftige Geheimidentiät zuzulegen und was die Bewunderung von Millionen mit kleinen männlichen Ego's so anstellen kann.
Das klingt jetzt natürlich härter als es gemeint ist, der Film hat schon seine lustigen und auch gut gemachten Momente, schade ist nur, dass die Geschichte, die im Titel angedeutet wird - also das mit dem Silver Surfer ihr erinnert euch? - in dem ganzen Große Kraft gleich große Verantwortung, Einer für Alle, Personal is NOT the same as important, There is no ME in Team blabla leider ein bißchen zu kurz kommt. Da wird die Hintergrundstory des Alien-Apokalypseboten mal in 2 kryptischen Andeutungen und 3 Flashbacks abgehandelt und der große Sinneswandel, der die Erde rettet, findet leider in 20 Sekunden unbewegter Animationsmiene mit "wiederholtem Aphorismus" Echo statt...

Mal ehrlich warum kommt eigentlich kein Hollywood Film mehr ohne dieses abgelutschte Stilmittel aus? Gut, als geneigter Kenner von dramaturgischen Strukturen und Abläufen kann man sich noch damit amüsieren "Aphorismus suchen" zu spielen, dafür muss man nur nach einem möglichst griffigen Slogan im ersten Teil des Filmes ausschau halten, der möglichst beiläufig erwähnt wird...schon kann man eigentlich sein Raumschiff drauf verwetten das eben jener Spruch im entscheidenen Moment wieder auftaucht - sei es als schicksalsschwere Mahnung eines Protagonisten, oder als unheilschwangeres Echo in den letzten Presswehen. Damit wird der Held wieder motiviert und der Tag ist gerettet...und das meist sogar noch ohne den Zuschauer mit tatsächlichem Tiefgang zu langweilen!
"Es gibt immer einen anderen Weg!" aus Silver Surfer wird so zu "Kein Sieg ohne Opfer!" in...

Transformers I

Die erste Frage, die sich mir bei diesem Film aufdrängte war: Wer glaubt eigentlich wirklich, dass amerikanische High-School Teenies aussehen wie Megan Fox?!?
Mal ehrlich, ich will das hier nicht als Neid ausgelegt wissen, aber den pubertierenden End-Zehner nimmt man ihr nun wirklich nicht mehr ab...außerdem möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass keine Frau dreckverschmiert so aussieht und sich so über ein kaputtes Auto beugen würde...nur um da jegliche Männerhoffnung mal im Keim zu ersticken!;)
Ihr Spielpartner der gute Shia hat's da etwas leichter - er sieht zwar auch zu alt aus, aber seine hektische Carry Grant Art zu spielen, lässt ihn wenigstens den hormongesteuerten Trottel ganz gut rüberbringen.;) Auch hier rückt aber leider die Story etwas in den Hintergrund, weil man zu sehr darauf bedacht ist die Space-Roboter von Daddys englischem Rasen fernzuhalten...lustig, aber sinnlos.
Ansonsten ist alles beim alten, der Held ist planlos, aber mutig, die Frau scharf, aber mutig, die GI's sind hart, der Verteidigungsminister uneingeweiht, die Geheimdienstler Arschlöcher, die guten Roboter gut und die bösen Roboter böse...kleine schwarze Logiklöcher in der Handlung ignoriert man am besten, denn hier geht's um Special Effects (und manchmal um Optimus Primes dunkle, mysteriumsumwaberte Sinnsprüche;). Die sind dann aber wieder gut und auch wenn man nicht immer erkennt, welcher Roboter jetzt welcher ist, macht das eigentlich auch nichts mehr, Hauptsache es explodiert viel, Menschen laufen in Zeitlupe von A nach B und die Stadt liegt nacher in Schutt und Asche.
Im Gegensatz zum 2. Teil ist das aber noch ganz angenehm geschnitten und die Dialoge sind nicht so schlecht, wie sie sein könnten - immer im Hinterkopf behalten, dass man es hier nicht mal mehr mit Comic Verfilmungen, sondern mit der Hollywood Version einer Spielzeugwerbung zu tun hat!;)

Für beide Filme vergebe ich daher 1 von 5 Alienköpfen, weil ich mich völlig ohne geistige Anstrengung 2 Stunden unterhalten lassen konnte. Hätte schlimmer...hätte aber auch besser sein können!!!;)

01.08.2009

Geisha of Gion

Juchu endlich mal wieder ein freier Samstag!
Zeit 10 Stunden zu schlafen, sich von Oma bekochen zu lassen und heute Abend mit Sekt und Wein bescheuerte PS2 Spiele zu spielen! *yeii*;)

Vorher wollte ich aber endlich noch die Rezi zu meiner letztwöchigen Bettlektüre aufholen - inzwischen hab ich schon wieder 450Seiten von einem anderen Buch gelesen, aber da das immer noch erst die Hälfte des Buches ist, muss die Rezi noch was warten!;)

Letzte Woche auf meinem Nachttisch also: Geisha of Gion von Mineko Iwasaki

Viele werden sich noch an das Buch Memoirs of a Geisha von Arthur Golden erinnern? Fast derselbe Titel und eigentlich auch dasselbe Thema, denn hier ließt man die Geschichte zur Geschichte. Falls ihr, so wie ich auch, übrigens noch eine Ausführung von Goldens Werk habt, die diesen herzrührigen Prolog enthält, in dem seine alte Geisha Freundin ihm ihre Geschichte genauso und nicht anders erzählt...das ist genauso fiktion wie der Rest des Buches und ich glaube in den neuen Auflagen fehlt der Prolog auch einfach, nachdem man das offiziell geklärt hat.;)

Geisha of Gion ist also "the real" Memoirs of a Geisha erzählt von der Betroffenen selbst - und leider auch mit weniger literarischem Talent. Für Menschen, die wie ich Goldens Geschichte - erfunden oder nicht - toll finden, lohnt sich die Lektüre trotzdem, man erkennt einige Storyelemente durchaus wieder, auch wenn man sich manchmal fragt, welch Dramatik daraus in der Fiktion geworden ist, aber gut deswegen ist es eben Fiktion.;)
Goldens Version gewinnt gegenüber dem Original leider auch was Spannungsaufbau, Gliederung und Atmosphäre angeht, verliert aber in dem "ich war wirklich dabei" Aspekt, den eben nur echte Memoiren liefern können - unterstützt hier und da durch ein paar Fotos und Bilddokumente, ein netter Touch.

Von mir gibt es für die nette 2-Abende Lektüre (sonderlich lange braucht man zum Lesen leider nicht) 2,5 von 5 Seidenfächern für eine interessante Hintergrundstory, die aber leider nicht mit dem fiktional aufgebauschten Bestseller mithalten kann, was Spannung und Erzähldichte angeht. Dabeigewesen zu sein, heißt leider nicht immer auch spannend davon berichten zu können...

In Zukunft stehen auf meinem Leseplan übrigens noch ein Sachbuch zur Geisha Kultur und die Memoiren der bisher einzgien "westlichen" Geisha von Gion. Bald dürfte ich also ein Experte auf dem Gebiet sein.;)