Publikationen, Projekte, Persönliches

30.05.2009

Marie Antoinette

Tja manchmal kommen eben doch noch Filme im Fernsehen,
die man immer schonmal gesehen haben wollte, aber irgendwie nie dazu gekommen ist.
Obwohl im Trailer zum Kinofilm damals sämtliche bunt-pinken Szenen verwuschtet wurden, was mir den Film fast verleidet hätte, wollte ich Sophia Coppola doch eine Chance geben mir zu beweisen, dass sie mehr kann als Maria Antoinette als Paris Hilton der Renaissance zu inszenieren...was zwar der Wahrheit nahekommt, aber doch ein wenig zu kurz gegriffen und einseitig wäre. Und siehe da...sie kann!;)

Auch wenn der Film teilweise etwas gestückelt wirkt - viele kurze Szenen, die nur eine Hauptaussage treffen und dann direkt zum nächsten Großereignis überleiten - ist die "modernisierte" Fassung durchaus gelungen (man soll mir ja nicht immer nachsagen ich fände sowas immer schlecht;). Nun ist ja Kostümfilm + moderne Musik nicht wirklich noch originell, mir gefiel aber vor allem, dass die unheimlich bunten, "I want Candy" unterlegten Shoppaholic Szenen als Kontrast auf Sequenzen folgten, die die junge Königin als einsames, überfordertes und vernachlässigtes Mädchen darstellen - gut vielleicht nicht das tiefsinnigste psychologische Porträit, aber immerhin eine Fallstudie zu Verdrängungstaktiken, die sogar amerikanische Kinogänger verstehen dürften, die von Europa nur wissen, dass es neben Russland liegt.
Für Historiker findet sich das eine oder andere verbürgte Zitat: "Es sind heute viele Menschen in Versailles." oder auch mein persönlicher Favorit "Herr hilf uns, wir sind zu jung, um zu herrschen."
Man kann über Kirsten Dunst als Besetzung sicher streiten (mir persönlich gefällt sie ja immer noch als Vampirblag am besten ;) was ihre Fähigkeiten als Charakterdarstellerin angeht, aber im Laufe des Film schafft sie es doch überraschend gut weder das dumme Blondchen, noch die dramatische Heldin zu spielen und eine junge Frau zu verkörpern, die einfach die meiste Zeit über keinerlei Ahnung hat, was um sie herum passiert - was glaube ich der historischen Realität wohl am nächsten kommt!;)
Die Episode "von Fersen" ist kurz aber schmalzig, was ebenfalls der historischen Wahrheit einigermaßen nahekommen dürfte, auch wenn die "Affaire" der beiden vermutlich nicht halb so wild war, wie im Film - obwohl man es der armen Frau nach 7 Jahren jungfräulicher Ehe wirklich gönnt...
Zwichendurch plätschert der Film leider ewig dahin, ein bißchen wie die langen Tage in Versailles, wodurch man einen Eindruck bekommt, wie schwer es sein kann sich nicht zu langweilen, was aber für den Zuschauer ruhig weniger eindrucksvoll hätte dargestellt werden dürfen.
Ein wenig zu kurz kommt dafür dann Louis Auguste, der doch etwas mehr was als sexueller Versager und Marionettenkönig, aber mit den politischen Ein- und Übersichten zum vorrevolutionären Frankreich tut sich der Film ohnehin schwer. Die Revolution kommt harsch und überraschend - vielleicht dem Umstand geschuldet, dass man es hier mit Marie Antoinettes Perspektive zu tun hat - nichtsdestoweniger wäre ein bißchen mehr Geschichte und ein paar weniger Versailles Aufnahmen auch da bestimmt nicht verkehrt gewesen. Wobei ich Originalschauplatz Auswahl und Kostümdesign an dieser Stelle meine Hochachtung aussprechen möchte.
Auch andere inszenatorische Einspielungen - wie das Verschwinden des Babys aus dem Portrait, dass den Kindstot des jüngsten Sohnes andeutet - können sich durchaus sehen lassen.

Insgesamt ist der Film kritisch, unsentimental, atmosphärisch gelungen und schauspielerisch überraschend gut umgesetzt. Die größte Kritik in Richtung Regie kann nur sein, dass sich Sophia Coppola um die Revolution herumdrückt und den Film mit dem Abtransport der Königsfamilie nach Paris und der Aufnahme des zerstörten Versailles enden lässt. Ich weis nicht, ob sie damit ihrer Titelheldin einen Gefallen getan hat, die man während der "Plätscherszenen" zwar "erwachsen werden" sieht, deren Aufstieg zur tragischen Königin unter der Guillotine man dem Zuschauer meiner Meinung nach ruhig hätte zumuten können.

Wer sich für das Ende der Geschichte interessiert und keine Hemmungen hat die Illusion an die glorreiche französische Revolution zu verlieren (wenn man das heutzutage überhaupt noch kann?!;) dem empfehle ich Joan Haslips Biographie - nicht zu trocken geschrieben, aber gut recherchiert! Und auch ein bißchen bunt...bleibt eben bei Popstars nicht aus, auch nicht bei denen aus der Renaissance.;)

24.05.2009

Dein Rabe ist 'ne Amsel...

...jaja so kann es einem ergehen, wenn man das Beste für seine Freunde im Sinn hat! Da steht man mit Allergie Matschaugen und Triefnase mitten in Pollen und Staub beim Umzug - also in anderen Worten: voll verklatscht und des logischen Denkens nicht mehr ganz so fähig;) - und hebt so einen Schrank aus der Ecke, irgendwer ruft, man stellt das Ding ab, dreht sich um und 2 Sekungen später macht's RUMS und Schrank nebst Türen landen auf deinem Fuß...

Apropos Fuß, kann ich ja nicht wissen, dass besagter Schrank (Sparren Hochschrank von IKEA, in intakt noch in unserem Bad zu bewundern) nur noch drei Füße hat und nur deswegen seit 4 Jahren noch steht, weil zwischen Kühlschrank und Wand kein Platz zum umkippen war...^^

Das Ende vom Lied nach 8 Stunden Schleppen und Schwitzen sitzt man so beim Italiener und lässt sich seine Käsenudeln schmecken und als man aufstehen will, geht's fast nicht, weil Fuß und Knöchel dann endlich beschlossen haben den Dienst zu quitteren und einfach mal auf das 2,5facher der normalen Größe anzuschwellen. Immerhin war's noch für die Umstehenden lustig, denn das Ei sitzt genau auf der Brust von meinem Vogel (also der auf dem Fuß, schon klar,ne?;) so dass der momentan eher nach Dompfaff als Rabe aussieht. Wieder ein Grund mehr sich nie an Stellen tätowieren zu lassen, die größeren Umfangsschwankungen ausgesetzt sein könnten!!!

Soviel Wort zum Sonntag für diese Woche, ich geh jetzt mal meinen Amselpfaffenraben weiter kühlen...
Cheerio Miss Sophie!;)

20.05.2009

Eine kleine Küchenodyssee...

Sage mir, Muse, die Taten des viel sich wendenden Mannes,
Welcher so viel geirrt, nach der heiligen Troia Zerstörung,
Vieler Menschen Städte gesehn, und Sitte gelernt hat,
Und auf dem Meere so viel' unnennbare Leiden erduldet,
[...]
Sage hievon auch uns ein weniges, Tochter Kronions...

Und so zogen unsere Helden aus einen Ersatz für Ihre alte, arg mitgenommene Küche zu finden! Mit frohem Herz und hohem Mut schritten sie voran und...

Jaja es hätte sooo schön werden können. Wie ja vielleicht bereits bekannt versuchen wir schon seit 2 Monaten unsere bescheidene Behausung etwas gemütlicher zu machen und vor allem die ganzen Möbelerbstücke auszusondern, die nach 20 Jahren endlich mit Würde in die großen Möbeljagdgründe eingehen können, wo Sofas noch frei und wild leben und Kleiderschränke noch Raubtiere sein dürfen...oder so ähnlich...

Nun sollte sich in dieser Woche der Höhepunkt dieses Möbelabenteuers ergeben, dass uns bisher schon so manche Muskel- und Nervenkraft gekostet hat - Die Küche!
Vielleicht bin ich ja in dieser Hinsicht ein wenig traumatisiert - als meine Eltern ihre neue Küche bekamen, musste ich fast drei Wochen von Toast mit Nutella überleben und konnte beides bis vor wenigen Jahren daher nicht mehr essen;) - aber ich finde eine neue Küche aufzubauen, ist das Schlimmste was man in punkto schöner Wohnen überhaupt machen kann. Kein anderer Raum - mit Ausnahme Badezimmer vielleicht, aber wer baut schon in einer Mietwohnung ein neues Bad? - lässt bei Nicht-Vorhandensein die Lebensqualität so rapide sinken. Kein Sofa im Wohnzimmer? So what man hat ja ein Bett. Kein Schreibtisch? Ne Tür auf vier Pollern tuts auch...
Nun sollte es sich begeben, dass heute unsere neuen Schränke etc. geliefert werden sollten, damit uns unsere aufopferungsvollen Freunde am Feier- und Brückentag beim Aufbauen derselben zur Hand gehen können. Doch der Meeresgoot hatte scheinbar was dagegen und verwirrte den Geist der sowieso schon leicht mental überforderten Neckermann Mitarbeiter, so dass uns gestern ein Anruf erreichte, um uns zu sagen, dass leider nur erstmal unsere Vorratsschränke (und VIELLEICHT der Kühlschrank??!?!) geliefert werden könnten - der Rest käme dann erst in 4 Wochen...oder 10 Jahren man weiss ja nie.^^
Gut so einen Schrank kann ich jetzt auch ohne Schwadron Helfer, Elektriker und Wasserinstallateur aufbauen, es wäre also nett gewesen dass vielleicht ein wenig früher mitzuteilen als 24Stunden vorher, aber vermutlich war's ja auch unsere eigene Schuld, weil wir noch keine Boten zum Orakel von Delphi geschickt hatten...^^

Heute nun kündigt sich der fulminante Epilog des Dramas an, denn mit unseren Voratsschränken erreichte uns die Mähr von einer sagenumwobenen Möbellieferung NÄCHSTEN Dienstag. Manchmal können einem 4 Wochen vorkommen wie 4 Tage ob da Morpheus und die Unterwelt im Spiel war? Man weis es nicht, man munkelt nur...
Nun müssen wir noch unsere Herolde entsenden den netten Speditör großzügigst zu bitten doch an einem anderen Tag als Dienstag vorbeizukommen, der uns leider jetzt so logistisch gar nicht in den Kram passt.

Und dann bleibt zu hoffen, dass unsere Schränke nicht wieder auf eine mysteriöse Reise ohne Wiederkehr gehen...ich glaub ich geh schonmal was Weben, auf dass ich heute Nacht was zu tun habe...Ihr dürft mich Penny nennen!;)

18.05.2009

Stell dir vor es ist Montag...


...und keiner geht hin!?;)

Ich erlebe gerade zum 1. Mal in meinem Leben wie es ist ein ganzes Büro völlig für sich alleine zu haben....Ich habe keine Ahnung wo Chef und der Rest abgeblieben sind, aber scheinbar arbeite ich heute als Einzige hier *sfz*...Das Leben kann so ungerecht sein!;)

17.05.2009

Manchmal will ich Katze sein...





Ohne Worte...^^

Bond...Horst Bond!

Wußtet ihr, dass die Stasi schon Kameras entwickelt hatte, mit denen man durch ein 1mm Durchmesser Loch filmen konnte? Also theoretisch aus Motoradhelmen, oder Polzeimarken, Blumentöpfen, Briefkästen usw.? Es gab sogar eine voll automatisierte "Tonne" ( wirklich!) die auf drei Ebenen irgendwelches Aufnahmequipment unterbringen konnte...mit P. Erlaubnis stell ich mal das Bild aus ihrer Staatsarbeit dazu:

Gut in irgendeinem Nobel-Vorort würde so ein Ding jetzt schon auffallen, aber ansonsten gar nicht schlecht für die 70iger Jahre DDR, oder?

Bleibt nur zu hoffen, dass kein Penner versucht in dem Ding ein Feuer in Gang zu bringen...Oder hießen die im Sozialismus nicht Penner, sondern zivilgesellschaftliche Elemente ohne Beitrag zum sozialbürgerlichen Klassenkampf?

Ich will mir ja hier nicht politische Inkorrektheiten vorwerfen lassen...;)